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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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dich, Clarence, um sicherzustellen, dass wir es richtig machen und keine Spuren hinterlassen.«
    Clarence nickte.
    »Er sagt, das Ganze ist wirklich sehr einfach. Nur rasch hinein und gleich wieder hinaus. Er muss einen in den Boden eingelassenen Safe öffnen und einige Dokumente sichten. Er wird einen Stapel zusammenstellen, der geschreddert werden soll, und vielleicht noch ein paar andere Dinge mitnehmen. Das ist alles. Es wird höchstens eine halbe Stunde dauern. Niemand wird uns sehen oder je erfahren, dass wir dort waren.«
    »Nicht illegal?«, fragte sich Clarence laut.
    »Er sagt, solange er noch am Leben ist, wäre es völlig legal. Es ist sein geheimes Büro, und er hat die Codes. Also ist es kein Einbruch. Er wird bei uns sein. Auch wenn es dir niemand glauben wird, weißt du doch, dass er bei uns ist.«
    Clarence dachte einen Moment nach.
    »Kannst du uns helfen?«
    Clarence nickte.
    »Tony fragt, ob wir die Sache heute Abend durchziehen können. Können wir jetzt zu deiner Mutter fahren?«
    Wieder nickte Clarence und schaute auf die Küchenuhr. »Wir haben genug Zeit. Ich telefoniere mit dem Heim und kündige unseren Besuch an. Wer kommt alles mit?«
    »Ich muss bei Cabby bleiben und kann nicht mitkommen«, sagte Molly. »Aber ihr müsst mir später unbedingt alles erzählen, okay?«
    »Du weiß doch, dass ich dir immer alles erzähle, Schätzchen«, sagte Maggie. »Gib du gut auf Cabby acht, während wir drei James Bond spielen.«
    Clarence telefonierte bereits.
    Maggie umarmte Molly herzlich. »Tony sagt, du hast seinen Segen«, flüsterte sie.
    »Wofür?«, fragte Molly.
    »Was seinen Bruder betrifft … wenn etwas daraus wird, hast du seinen Segen.«
    Molly lächelte. »Man kann ja nie wissen.« Sie lehnte sich zurück. »Danke, Tony. Ich mag dich.«
    Das überraschte Tony ebenso wie die Gefühle, die es in ihm auslöste. »Oh«, sagte er mit belegter Stimme. »Ich mag dich auch.«
    »Er sagt, dass er dich auch mag«, übermittelte Maggie lächelnd.

17
    VERSCHLOSSENE TÜREN
    »Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen.«
Rainer Maria Rilke
    I hre Mutter wird sich sehr freuen, Sie zu sehen«, sagte die ehrenamtliche Mitarbeiterin im Pflegeheim lächelnd und führte Maggie und Clarence durch einen Flur zu einem Zimmer.
    Normalerweise hätte eine solche Bemerkung Clarence irritiert, aber nicht an diesem Abend. Angespannte Erwartung drückte ihm auf den Magen, und je realer ihr Vorhaben wurde, desto wahrscheinlicher schien ihm die Enttäuschung. Er war unsicher, wie er damit fertigwerden würde, wenn der Versuch fehlschlug. »Lieber Gott«, betete er im Stillen, »deine Wege sind geheimnisvoll. Hier ist eine perfekte Gelegenheit für ein Wunder. Danke, dass du mir beistehst, danke, dass du mir Maggie und, das gilt heute Abend ganz besonders, Tony geschickt hast.«
    »Clarence, du hast mir nie von deinem Vater erzählt«, sagte Maggie mit gedämpfter Stimme.
    »War ein guter Mann, mein Vater. Ist vor zehn Jahren gestorben. Ich hätte mir keinen besseren Vater wünschen können, aber meine Mutter war die treibende Kraft in unserer Welt. Sein Tod damals war nicht so hart wie dieser … Zustand, in dem sie jetzt ist. Er ist wirklich fort, aber sie ist in so einer Art Zwischenwelt gefangen, und wir können sie nicht erreichen.«
    Tony hatte mitgehört. Er musste lächeln, als er Clarence von der »Zwischenwelt« sprechen hörte. Fast hätte er sich in das Gespräch eingemischt, aber er besann sich eines Besseren und hielt den Mund. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
    Sie betraten ein sanft beleuchtetes Zimmer, in dem eine elegante, in Rot und Schwarz gekleidete ältere Farbige saß. Sie war eine attraktive Frau mit hohen Wangenknochen und funkelnden Augen, die gar nicht zu ihrer geistigen Abwesenheit zu passen schienen.
    Nachdem die Helferin sie mit Clarence’ Mutter allein gelassen hatte, küsste Maggie Clarence auf die Lippen, lange und zärtlich. Wenn sie schon nur einen Kuss hatten, dann sollte er sich wenigstens lohnen! Tony glitt in einen Ort hinüber, wo er sich schon einmal für kurze Zeit befunden hatte. Geordnet ging es hier zu, und geräumig. Nun schaute er in Maggies Augen, ganz nah und sehr

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