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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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Marionette gelenkt wird. Er konnte nicht mehr klar sehen und denken. Eine tödliche Verzweiflung verschlang die zarten Teile seines Herzens, die gerade erst neu erwacht waren, und saugte sie in den Brunnen tiefer Einsamkeit, der immer schon sein Herz verdunkelt hatte. Großmutter verschwand. Er war allein und blind.
    Dann fühlte er den Atem auf seinem Gesicht, der ihn mit betörender Süße küsste. Der Duft verdrängte den beißenden Gestank. Und dann hörte er das Flüstern: »Du bist vollkommen allein, Tony, und du verdienst es nicht anders. Es wäre besser, du wärst nie geboren worden.«
    Das stimmte, dachte er, er war allein und verdiente es nicht anders. Jeden Menschen, der ihm Liebe schenken wollte, hatte er weggestoßen. Und nun war er nicht viel mehr als eine wandelnde Leiche. Dieses Eingeständnis durchzuckte ihn und brachte seine letzten Wälle zum Einsturz. Eisige Finger der Furcht krallten sich in seine Brust, drangen ihm ins Fleisch und griffen nach seinem Herzen, um es zu zermalmen. Er erstarrte, erstarrte von innen heraus zu Stein, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte.
    Und dann hörte er, von fern zunächst, aber rasch näher kommend, ein kleines Mädchen lachen und singen. Er konnte sich nicht bewegen und kaum atmen. In dieser tintenschwarzen Dunkelheit würde das Mädchen ihn niemals finden. Sie würde gar nicht wissen, dass er hier war. »Gott«, betete er, »bitte hilf ihr, mich zu finden.«
    Weit weg sah er Licht flackern und eine schwache Bewegung. Das Licht kam näher und auch der Gesang, und dann stand sie direkt vor ihm. Sie war vielleicht sechs Jahre alt und hatte rabenschwarzes Haar, das mit einem Kranz aus winzigen weißen Blumen über ihrem glatten olivbraunen Gesicht nach hinten gebunden war. Sie hatte faszinierende braune Augen und lächelte strahlend.
    Er war also nicht allein. Sie konnte ihn sehen. Die Erleichterung darüber bewirkte, dass der Druck in seiner Brust nachließ, und er atmete etwas tiefer. Ich kann nicht sprechen, dachte er.
    Wieder lächelte sie übers ganze Gesicht. »Das weiß ich, Mr. Tony«, lachte sie, »… aber manchmal ist der Gedanke alles, was zählt.«
    Nun musste er selbst lächeln. »Wo bin ich?«, dachte er.
    »Wir, Mr. Tony, wo sind wir? Wir, Mr. Tony, wir sind nicht allein.« Und sie wirbelte in ihrem blau und grün geblümten Kleid herum, als wäre sie auf einer Bühne. Dann verbeugte sie sich tief und anmutig. Sie strahlte Unschuld und Wärme aus, und er spürte, wie der eisige Druck, der auf ihm lastete, ganz allmählich nachließ. Wäre es ihm möglich gewesen, laut aufzulachen, er hätte es getan.
    Wir also … ja, wo sind wir?, wiederholte er in Gedanken die Frage.
    Sie beachtete ihn nicht. »Wer bist du, Mr. Tony?«, wollte sie von ihm wissen und neigte kindlich fragend den Kopf.
    Ein hoffnungsloser Versager, dachte er. Sofort brach die Verzweiflung wieder über ihn herein und schnürte ihm die Brust zu.
    »Bist du das wirklich, Mr. Tony? Bist du ein hoffnungsloser Versager?«
    Eine Abfolge von Bildern flimmerte durch seinen Geist, die alle seine Selbstanklage zu stützen schienen, das Urteil bestätigten.
    »Oh, Mr. Tony!«, rief sie aus, ganz ohne Vorwurf, »du bist so viel mehr als das!« Es war eine Beobachtung, kein Werturteil.
    Aber falls ich wirklich mehr bin als ein hoffnungsloser Versager, überlegte er, wer bin ich dann?
    Das kleine Mädchen fing an, um ihn herumzuhüpfen, sodass er es manchmal sehen konnte, manchmal nicht. Es berührte mit den Fingern der einen Hand die Finger der anderen Hand, als würde es zählen. Mit einer Singsangstimme verkündete es: »Mr. Tony, du bist außerdem ein mächtiger Krieger, du bist nicht allein, du bist jemand, der lernt, du bist ein ganzes Universum voller Wunder, du bist Großmutters geliebter Junge, du bist von Papa Gott adoptiert, du bist nicht mächtig genug, um das zu ändern, du bist ein wunderbares Durcheinander, du bist eine Melodie …« Und mit jedem dieser Sätze lösten sich die eisigen Klammern um sein Herz immer mehr, und er konnte wieder tiefer und freier atmen. Gedanken stiegen in ihm auf, die jede Aussage des Mädchens in Zweifel zogen und leugneten, aber während er sich immer mehr beruhigte, entschied er einfach, sich den Tanz des Mädchens anzuschauen und seinem Gesang zu lauschen.
    Was konnte sie schon wissen? Sie war doch nur ein kleines Mädchen. Und doch ging eine große Kraft von ihren Worten aus, das spürte er ganz deutlich. Sie brachten etwas in seiner

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