Der Weg zum Glueck ist ausgeschildert
sind als konventionelle Therapien. Das ist auch, was ich als Heilerin anbiete. Heiler wird man nicht, indem man sagt: »Ich hätte mal Lust, etwas ganz Besonderes zu sein.« Es ist eine Gabe, ein Kraftfeld, das einem geschenkt wird, um Menschen zu helfen, Krankheiten und Blockaden zu überwinden und aus der Entfremdung rauszugehen, wobei ich der Esoterikszene gegenüber durchaus kritisch bin.
Aus Sehnsucht, dass es etwas Größeres gibt, flüchten Menschen in eine Scheinwelt. Ich habe in der Esoterikszene kaum Freunde, man spricht dort oft nicht mit Menschen, sondern mit Wundersystemen. Und die meisten Wundersysteme hebelt man in wenigen Minuten aus, weil sie nicht bei sich sind. Was mich zunehmend stört, ist esoterischer Nippes: Kristalle, Rosenquarze, bestimmte Farben. Wenn Menschen glauben, ein Raumspray mache sie glücklich oder rote Kleidung verleihe ihnen Kraft, geben sie ihre Verantwortung nach außen ab. Als Bewusstseinsunterstützung kann so etwas mitspielen, ich habe in der Wohnung auch ein paar Dinge, aber viele Menschen verwechseln Hilfestellungen mit der Lösung. Sie warten ab, dass ihnen eine Instanz erklärt, wo der Weg langgeht, konsumieren Spiritualität und verlaufen sich in Abhängigkeiten von Gurus. Ich glaube schon an überirdische Kräfte. Es gibt Meister, die das menschliche Potential überschreiten, ob das Buddha ist, Christus oder Krishna. Es hat mit der Weißen Bruderschaft zu tun. 60 Ich möchte diese reale Welt verstehen, mit dem Wissen, dass noch etwas anderes mit hineinfließt. Doch leider ist es fast überall so: Menschen, die nicht an sich selbst gearbeitet haben, kompensieren eigene Defizite, indem sie andere deckeln und manipulieren.
Für mich bedeutet Glück genau das Gegenteil. Glück ist Fülle, Erfüllung. Menschen übernehmen Verantwortung, spüren und leben in ihrer Kraft. Zu Frauen und Männern, die zu mir kommen, sage ich: »Bewusstseinsarbeit führt nicht in ein hohes Bewusstsein, es führt in ein tiefes Bewusstsein.« Tiefe bedeutet, den eigenen Kern zu erfassen. Was und wie ich etwas erlebe, hängt von mir selbst ab. In meiner Arbeit stelle ich fest, dass Menschen häufig keine konkreten Lebensvorstellungen haben. Etliche sagen: »Es wäre schön, wenn ich genug Geld hätte.« Dann frage ich: »Was ist denn genug Geld? Also eine Million. Und was machst du damit?« Darauf wissen viele keine Antwort. Ein Haus und ein Auto haben viele ja schon. Frauen sagen häufig: »Ich hätte gern eine glückliche Beziehung.« Auf die Frage, was diese beinhalten würde, entstehen wieder lange Pausen. Sexualität wird als Glücksfaktor kaum genannt. Es läuft im Bett entweder gut oder nicht gut. Frauen verbinden Glück oft damit, schlanker zu sein. Es stimmt ja: Ohne Übergewicht ist man agiler, attraktiver– ein gesunder Körper ist ein gutes Fahrwerk. Aber oft werden sämtliche Probleme an der Figur festgemacht.
Männer sprechen selten über Glück. Ihre Themen sind Erfolg und Zufriedenheit, das bekommen sie über ihre Arbeit, Hobbys, manchmal über Kinder. Bezüglich ihrer Partnerschaft reicht es ihnen oft, dass sie eine haben. Von 40 - bis 50 -Jährigen höre ich häufig, sie würden gern aus ihrem Job raus. Wenn ich nachhake: »Haben Sie sich über Alternativen informiert?«, verneinen viele. Man wisse ja, es gäbe auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt nichts. Menschen begnügen sich häufig damit zu sagen: »Ich hätte gern…« Ich kenne die Blockaden von mir selbst: Wenn man in einer Depressionsphase hockt, ist es schwer, den Schalter umlegen, weil man ihn nicht findet. Bewusstseinsarbeit bedeutet: Wenn einem der Vermieter kündigt, darf man einen Tag lang Drama spielen. Und dann geht man los und sucht sich eine Wohnung.
Seit einem Jahr lebe ich allein. Dass ich keine Kinder habe werde, bedauere ich nicht. Als junge Frau dachte ich: Solange ich nicht weiß, wer ich bin, wäre es verantwortungslos. Und zwischen 30 und 40 hatte ich keine Lust, 24 Stunden von anderem bestimmt zu werden, meine ganze Kraft geht jetzt in die große Familie der Menschen. Meine beiden Schwestern sind verheiratet. Ich glaube, meine Mutter ist energetisch nie in die Ehe gegangen. Ihr Mantra ist, dass mein Vater sie partout gewollt habe. Auch ich verschmelze in Beziehungen nicht zum symbiotischen Wir, ich erhalte mir Autonomie.
Mit meinem Freund wohnte ich fast sechs Jahre zusammen. Als wir uns begegnet sind, war ich gerade schmählich verlassen worden und hatte den Wunsch, endlich mit einem Partner
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