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Der Weg zurück

Der Weg zurück

Titel: Der Weg zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Remarque
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die Bücher zusammen. Mir fällt ein, dass er früher lieber nicht gegessen hätte, statt eines zu verkaufen. »Was macht ihr für verblüffte Gesichter«, spottet er, »praktisch muss man sein! Den alten Ballast über Bord und ein neues Leben anfangen!«
    »Das stimmt«, gibt Willy zu, »ich würde meine auch verkloppen – wenn ich bloß welche hätte.«
    Karl klopft ihm auf die Schulter. »Ein Zentimeter Handel ist besser als ein Kilometer Bildung, Willy. Ich habe lange genug draußen im Dreck gesessen – ich will jetzt was vom Leben haben!«
    »Eigentlich hat er recht«, sage ich, »was machen wir denn schon? Das bisschen Schule, das ist doch gar nichts. –«
    »Kinder, haut auch ab«, rät Karl, »was wollt ihr noch auf der Penne?«
    »Gott«, erwidert Willy, »Quatsch ist es, das stimmt. Aber wir sind doch wenigstens zusammen. Und dann sind es ja nur noch die paar Monate bis zum Examen, da wäre es doch schade, das nicht eben noch mitzunehmen. Danach kann man ja immer noch sehen …«
    Karl schneidet Packpapier von einer Rolle. »Pass auf, so wirst du immer irgend ein paar Monate haben, um die es eigentlich schade ist – und zum Schluss bist du ein alter Mann. –«
    Willy grinst. »Abwarten und Tee trinken. –«
    Ludwig steht auf. »Was sagt denn dein Vater dazu?«
    Karl lacht. »Was so ältere, ängstliche Leute sagen. Das kann man ja nicht ernst nehmen. Eltern vergessen immer, dass man doch Soldat gewesen ist.«
    »Was wärst du denn geworden, wenn du kein Soldat gewesen wärest?«, frage ich.
    »Wahrscheinlich Buchhändler – ich Ochse –«, antwortet Karl.
    Auf Willy hat Karls Entschluss großen Eindruck gemacht. Er schlägt vor, allen Krimskram zu lassen und die Dinge kräftig anzupacken, da, wo sie zu packen sind.
    Den leichtesten Lebensgenuss aber hat man beim Fressen. Wir beschließen deshalb, einen Hamsterzug zu machen. Auf Lebensmittelkarten gibt es jede Woche für eine Person zweihundertfünfzig Gramm Fleisch, zwanzig Gramm Butter, fünfzig Gramm Margarine, hundert Gramm Graupen und etwas Brot. Davon kann kein Mensch satt werden.
    Abends und nachts sammeln sich die Hamsterer schon auf dem Bahnhof, um in der Frühe in die Dörfer zu fahren. Wir müssen deshalb mit dem ersten Zuge fort, damit sie uns nicht zuvorkommen.
    Graues Elend hockt verdrossen im Abteil, als wir abdampfen. Wir suchen uns einen abseits liegenden Ort und verteilen uns dort, immer zu zweien, um ihn systematisch abzugrasen. Patrouille-gehen haben wir ja gelernt.
    Ich bin mit Albert zusammen. Wir kommen an einen großen Hof. Der Misthaufen dampft. Kühe stehen in langer Reihe auf der Diele. Der warme Geruch von Stall und Milch empfängt uns. Hühner gackern. Wir sehen sie begehrlich an, beherrschen uns aber, denn es sind Leute auf der Tenne. Wir grüßen. Niemand beachtet uns. Wir bleiben stehen. Schließlich schreit eine Frau: »Schert euch vom Hof, verdammtes Bettelvolk.«
    Nächster Hof. Der Bauer steht gerade draußen. Er trägt einen langen Militärmantel, schwippt mit der Peitsche und sagt: »Wisst ihr, wie viel vor euch schon hier waren? Ein Dutzend.« Wir staunen, denn wir sind doch mit dem ersten Zug abgefahren. Die müssen wohl schon abends gekommen sein und in Schuppen oder im Freien übernachtet haben. »Wisst ihr, wie viel manchmal am Tage kommen?«, fragt der Bauer weiter. »An hundert. Was soll man denn da machen?«
    Das sehen wir ein. Sein Blick haftet an Alberts Uniform. »Flandern?«, fragt er. »Flandern«, antwortet Albert. »Ich auch«, sagt er, geht rein und holt jedem von uns zwei Eier. Wir fingern an unsern Brieftaschen. Er winkt ab. »Lasst stecken. Wird auch so gehen.«
    »Na, danke auch, Kamerad.«
    »Nichts zu danken. Aber erzählt’s nicht weiter. Sonst ist morgen halb Deutschland hier.«
    Das nächste Haus. Ein plackiges Schild am Zaun. »Hamstern verboten. Bissige Hunde.« Das ist praktisch.
    Wir gehen weiter. Ein Eichenkamp und ein großer Hof. Wir dringen bis in die Küche vor. In der Mitte steht ein Kochherd neuester Konstruktion, der für ein Hotel ausreichen könnte. Rechts ein Klavier, links ein Klavier. Ein großartiger Bücherschrank mit gedrehten Säulen und Goldschnittbänden gegenüber dem Herd. Davor noch der alte Tisch und die hölzernen Schemel. Es sieht komisch aus. Und gleich zwei Klaviere.
    Die Bäuerin erscheint. »Habt ihr Zwirn? Aber es muss echter sein.«
    Wir sehen uns an. »Zwirn? Nein.«
    »Oder Seide? Seidene Strümpfe?«
    Ich schaue die kräftigen Waden der Frau an. Wir

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