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Der Weihnachtswunsch

Der Weihnachtswunsch

Titel: Der Weihnachtswunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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umwickelter Knöchel lag erhöht auf einem Stapel Kissen. Beide Augen waren dunkel unterlaufen.
    Linda eilte zu ihm. »Was ist passiert?«
    »Grimes war nicht sonderlich erfreut, mich zu sehen. Oder vielleicht doch, da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Er hat Sie geschlagen, weil Sie sich entschuldigt haben?«
    Kier verzog das Gesicht. »So weit bin ich gar nicht gekommen.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie könnten mir was Kühlendes aus dem Eisschrank holen.«
    Linda legte Mantel und Unterlagen auf den Couchtisch und ging zum Eisschrank. Einen Moment später kehrte sie mit einem blauen Kühlkissen und einem Beutel mit tiefgekühltem Maiseintopf zurück. »Wollen Sie das Kühlkissen oder das Gemüse?«
    »Ich versuch’s mal mit dem Kühlkissen.«
    Sie setzte sich neben ihn, nahm ihm den Beutel mit Erbsen von der Stirn und legte dann das Kühlkissen sanft auf das Nasenbein. »Vielleicht war das keine so gute Idee.«
    »Es war eine hervorragende Idee. Eine meiner besten.«
    Sie wusste nicht, ob er das ernst meinte. »Vielleicht könnten Sie einfach alle anrufen … Oder einen netten Brief schreiben.«
    »Ich habe ihr Leben ruiniert, und Sie finden, dass ich ihnen einen Brief schreiben sollte?«
    »Das wäre sicherer.«
    »Zweifellos.«
    »Zum Glück hat er kein Gewehr gehabt.«
    »Er brauchte keins. Er hatte einen Hund.«
    »Eben. Also werden Sie Briefe schreiben?«
    »Nein.«
    Sie stand auf und schüttelte den Kopf über seine Sturköpfigkeit. »Das ist Ihre Beerdigung.«
    »Nein. Auf meiner Beerdigung war ich schon. Dies ist nicht so schlimm.«
    »Die Unterlagen liegen gleich da – auf dem Tisch. Da ist ein Trockenbauwandvertrag für den Bunten-Auftrag. Und Tim Brey benötigt Ihre Unterschrift unter dem Bauplan für das Allen-Anwesen.«
    »Ich werde mir das später ansehen.« Er rückte das Kühlkissen zurecht. »Wie geht’s Brey?«
    Linda grinste. »Wie dem Insassen einer Todeszelle mit einem verschobenen Hinrichtungstermin. Ich glaube, er wartet darauf, dass der alte James Kier wieder zurückkommt.«
    »Gut. Das wird ihn klein halten. Hat er die Räumlichkeiten geschmückt?«
    »Geschmückt?«
    »Ja. Weihnachtlich geschmückt.«
    Sie lächelte. »Ja. Es sieht schön aus. Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Oh, Robyn vom Le Jardin hat heute Morgen angerufen. Jemand möchte den Empfangsbereich des Gartens am Neujahrstag mieten. Aber sie möchten einen Preisnachlass.«
    »Robyn weiß, dass wir das nicht machen.«
    »Schon. Aber in diesem Fall dachte sie, dass sie Sie fragen sollte.«
    »Ich bezahle sie nicht dafür, dass sie mich mit solchen Details belästigt.«
    »Es ist für die Hochzeit Ihres Sohnes.«
    Kier riss sich das Kühlkissen vom Gesicht und sah sie an. »Jimmys? Warum hat er mich nicht angerufen?«
    »Laut Robyn haben die Braut und ihre Mutter den Ort ausgewählt. Sie ist sich ziemlich sicher, dass sie nicht wussten, dass das Restaurant Ihnen gehört.«
    »Aber Jimmy …« Kier legte sich wieder hin. »Er hat nicht vor, mich einzuladen.«
    »Das wissen Sie doch nicht«, meinte Linda.
    Kier seufzte. »Doch, das tue ich.« Er schloss die Augen. Dann sagte er: »Auf der Trauerfeier des anderen James Kier bin ich dessen Sohn begegnet. Er hat gesagt, dass sein Vater sein bester Freund gewesen ist. Meiner will noch nicht mal, dass ich zu seiner Hochzeit komme. Wie konnte ich’s nur so vermasseln?«
    Linda schwieg.
    »Sagen Sie Robyn, sie soll ihnen einfach die Räumlichkeiten überlassen und ihnen das Catering, Blumen und alles, was sie brauchen, nicht in Rechnung stellen.«
    »Ich werde sie anrufen.« Sie zog ihren Mantel wieder über. »Und was jetzt?«
    »Zurück zur Liste.«
    »Wer kommt als Nächstes?«
    »Die Wysses.«
    »Die Wysses«, wiederholte sie nachdenklich. »Estelle ist über achtzig. Zumindest wissen Sie, dass sie Sie nicht zusammenschlagen kann.«
    »Sie könnte es immerhin versuchen nach dem, was ich getan habe.«
    »Na, seien Sie diesmal vorsichtig. Aber ich schätze, dass Sie es mit ihr aufnehmen können.«
    Trotz seiner Schmerzen lächelte er. »Danke.«
    »Ich lege die Erbsen in den Eisschrank zurück. Möchten Sie, dass ich Ihnen etwas zu essen hole?«
    »Nein. Ich habe Instantnudeln im Schrank.«
    »Nudeln. Prima. Rufen Sie mich an, wenn Sie irgendetwas anderes brauchen. Guten Abend.«
    »Guten Abend.«
    Sie blieb an der Türschwelle stehen. »Mr Kier?«
    »Ja?«
    »Ich weiß, dass Ihr erster Besuch nicht ganz so verlaufen ist, wie Sie gehofft haben. Aber ich bin trotzdem stolz

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