Der weiße Bikini
dieser leicht fragwürdigen
Möbelstücke degradiert würde, an die die Leute ihre Schirme zu hängen pflegen.
Anscheinend hatten sich die
beiden Rands anderen Themen zugewandt, denn ich kam zu
mir, als Edgars streitlustige Stimme gegen meine Trommelfelle prallte. »Sie
sind also dabei, die beiden letzten Jahre von Jennys Leben zu erforschen,
Holman? Wie weit sind Sie denn bis jetzt dabei gediehen ?«
Ich zuckte die Schultern. »Das
weiß ich nicht, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind .«
»Ganz große Sache!« Sein Ton
war angriffslustig. »Immer schön den Mund halten, was? Haben Sie gehört, wie
Dad die Burschen reingelegt hat, damit sie ihm Jennys Leiche überlassen ?«
»Ich möchte solche Dinge gar
nicht hören, Edgar«, sagte ich mit kalter Stimme. »Denn eines Tages könnte ein
Polizeibeamter mir dieselbe Frage stellen .«
»Oh — klar !« Er blinzelte ein paarmal. »Daran habe ich gar nicht gedacht! Aber Sie können ja
immer noch lügen, nicht ?«
»Oh, Mann !« sagte ich müde. »Können wir zu unseren Fragen zurückkehren, Mr. Rand ?«
»Gewiß. Aber Interesse halber
nur noch folgendes, Mr. Holman: Marian hinterließ eine Klausel in ihrem
Testament, die besagte, daß Jenny bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr
mindestens zwei Wochen jährlich bei mir zubringen sollte. Monteigne
respektierte das bis zu dem Zeitpunkt, als sie aus ihrer Privatschule wegrannte
und hierher zu uns kam, anstatt zu ihm. Das beendete die Besuche - und zwar
offiziell .«
»Mr. Rand«, sagte ich scharf,
»ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen, und all dies geht meinen Kunden noch immer
nichts an. Nun, wenn Sie nichts dagegen haben, können wir vielleicht von etwas
reden, das ihn verdammt noch mal angeht .«
Eine Sekunde lang blickte er verblüfft
drein, dann nickte er.
»Jenny heiratete Johnny Fedaro
in Nevada«, sagte ich, »und deshalb wurde sie von Monteigne verstoßen. Ihre Ehe
dauerte achtzehn Monate, und den größten Teil der Zeit über lebten sie von den
tausend Dollar, die Sie Jenny im Monat gaben, wenn sie Sie zu Beginn des Monats
besuchte. Stimmt’s ?«
»Es stimmt, Mr. Holman .«
»Sie lief Fedaro wegen Pete
Bliss davon«, fuhr ich fort. »Seiner Erzählung nach dauerte das Glück genau
fünf Monate und zwei Tage. Dann lief sie, vor etwa einem Monat, Bliss ebenfalls
davon. Wohin ist sie gegangen ?«
»Ich habe keine Ahnung, tut mir
leid«, sagte Rand. »Das letztemal , als wir sie sahen,
war vor sechs, vielleicht auch sieben Wochen, als sie zur üblichen Zeit
erschien. Damals war sie noch mit Bliss zusammen. Sie erzählte von dem
Kaffeehaus und so weiter. Danach haben wir sie lebend nicht mehr gesehen .«
Ich starrte ihn unverwandt an,
und nach ein paar Sekunden rötete sich sein Gesicht. »Das ist die Wahrheit«,
knurrte er mich an.
»Ich glaube Ihnen«, sagte ich
und zuckte die Schultern. »Nur kann ich Sie nicht begreifen. Sie haben eine
Menge riskiert, indem Sie die Leiche des Mädchens für sich beansprucht haben,
um ihr ein anständiges Begräbnis zukommen zu lassen. Aber solange sie lebte,
schien es Sie nie zu kümmern, was sie tat? Welches Leben sie führte? Daß sie
einen billigen Schmarotzer wie Johnny Fedaro heiratete, der es zufrieden war,
von dem Geld zu leben, das Sie ihr gaben? Als sie sagte, sie verließe ihren
Mann, um mit einem anderen zu leben, da hoben Sie offenbar noch nicht einmal
eine Braue, Mr. Rand ?«
»Vielleicht geht Sie das,
verdammt noch mal, einen Dreck an, Holman ?« sagte
Edgar finster.
»Vielleicht haben Sie recht«,
pflichtete ich bei. »Aber es scheint mir, daß sich um Jenny doch jemand hätte
kümmern sollen, als sie noch lebte. Ich kann auch nach wie vor Axel Monteignes
völlige Ablehnung seiner eigenen Tochter nicht verstehen - das Kind der Frau,
die er ein ganzes Leben lang geliebt hat, um Sie selbst zu zitieren, Mr. Rand .«
»Niemand hat je Axel Monteigne
verstanden«, sagte er kalt, »und niemand wird es je tun. Er ist nicht ganz
menschlich, irgend etwas fehlt ihm dazu innerlich .«
»Wie steht es mit Ihnen, Mr.
Rand? Sie liebten ihre Mutter, und vielleicht hat Sie die glücklichste Nacht,
die Sie je mit ihr verbrachten, zu Jennys Vater gemacht. Schlimmstenfalls
besteht zu fünfzig Prozent die Wahrscheinlichkeit, daß Sie ihr Vater sind,
nicht wahr ?«
»Natürlich!«
»Aber Sie haben sich ihr
gegenüber nicht verantwortlich gefühlt ?«
»So wie Sie reden, könnte jeder
meinen, mein alter Herr stünde vor Gericht«, sagte Edgar mit unangenehm
klingender
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