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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einige aufgeputzte Cowboys, die ein Auge auf sie geworfen hatten, eingeschlossen – ein für allemal zeigen, daß Willa zu ihm gehörte. Es war der richtige Zeitpunkt dafür, das Ende des alten und der Beginn des neuen Jahres, das voller Hoffnungen und Möglichkeiten vor ihnen lag.
    »Wenn du mich mal einen Moment loslassen würdest«, flüsterte sie ihm zu, »dann könnte ich …«
    »Ich weiß, was du könntest. Aber ich werde dich nicht gehen lassen. Gewöhn dich lieber daran.«
    »Was, zum Teufel, soll denn das bedeuten?« Willa konnte nur verhalten fluchen, als er sie ins Wohnzimmer zog. Dort war der Tanz bereits in vollem Gange. Ben nahm sich im Vorbeigehen ein Bier und sah mit Vergnügen seinen Eltern zu, die gerade einen flotten Twostep aufs Parkett legten.
    »Aus der Art, wie zwei Menschen miteinander tanzen, kann man Rückschlüsse auf ihre Beziehung ziehen«, meinte er.
    Willa blickte zu ihm auf. »Wie das?«
    »Hier, meine Eltern, sie kennen einander in- und auswendig, und man sieht, wie sehr sie aneinander hängen. Jetzt nimm einmal diese beiden.« Er deutete auf Nate und Tess, die engumschlungen am Rande der Mengen tanzten und sich weltversunken anlächelten. »Sie wissen noch nicht allzuviel voneinander, aber sie sind nach Kräften bemüht, sich besser kennenzulernen.«
    »Sie benutzt ihn doch nur fürs Bett.«
    »Und er sieht deswegen wirklich ganz geknickt aus, nicht wahr?« Lachend stellte Ben sein Bier beiseite. »Komm mit.«
    Entsetzt versuchte sie, sich loszureißen und auf den ungewohnt hohen Absätzen die Balance zu halten, als er sie auf die Tanzfläche zerrte. »Ich kann nicht tanzen, und ich will auch nicht. Ich habe keine Ahnung, wie das geht.«
    »Dann mußt du’s lernen.« Er legte seinen Arm um ihre Taille und plazierte ihre Hand auf seiner Schulter. »Vielleicht hat dir bislang nur der richtige Partner gefehlt.«
    Mit diesen Worten schwang er sie herum, so daß ihr nichts anderes übrigblieb, als seinen Bewegungen zu folgen, sonst wäre sie unsanft auf ihrem Hinterteil gelandet. Sie kam sich entsetzlich ungeschickt vor und wurde das Gefühl nicht los, daß alle Augen auf ihr ruhten. Vor Verlegenheit machte sie sich in seinen Armen stocksteif.
    »Entspann dich«, murmelte er ihr ins Ohr. »Es passiert dir ja nichts. Schau dir Lily da drüben an, wie hübsch sie mit ihrem zerzausten Haar und den rosigen Wangen aussieht. Siehst du, mit welcher Begeisterung Jim Brewster ihr den Twostep beibringt?«
    »Sie wirkt glücklich.«
    »Sie ist auch glücklich. Und bevor der Tanz zu Ende ist, hat sich Jim Brewster schon halb in sie verliebt. Dann wird er die nächste auffordern und sich wiederum verlieben.« Da Willa über diese Bemerkung nachdachte und dabei ihren Widerstand vergaß, zog Ben sie unauffällig ein bißchen enger an sich heran. »Darin liegt ja gerade der Reiz des Tanzens. Du kannst eine Frau im Arm halten, spürst sie, nimmst ihren Duft wahr …«
    »Und gehst zur nächsten über.«
    »Manchmal ja, manchmal auch nicht. Sieh mich mal eine Sekunde an, Willa.«
    Sie gehorchte, bemerkte aber das Glitzern in seinen Augen und hatte kaum mehr Zeit, vor Schreck zu blinzeln, als sich sein Mund auf ihre Lippen senkte. Er küßte sie lange und ausdauernd; ein Kuß, der in erregendem Gegensatz zu den schnellen Tanzschritten stand. Ihr Herz schlug einen raschen
Purzelbaum, und statt Blut schien ihr plötzlich flüssiges Feuer durch die Adern zu rinnen.
    Sie hatte inzwischen ihre Bewegungen seinem Rhythmus völlig angepaßt, als Ben ihren Mund freigab und sie ansah. »Warum hast du das getan?«
    Auf diese Frage gab es eine einfache Antwort, und er beschloß, der Wahrheit die Ehre zu geben. »Damit all die Männer hier, die dich mit ihren Blicken ausziehen, wissen, wessen Brandzeichen du jetzt trägst.« Ihre Reaktion fiel genauso aus wie erwartet. Erst weiteten sich ihre Augen vor fassungslosem Staunen, dann schleuderten sie wütende Blitze in seine Richtung, und Willa lief puterrot an. Gerade als sie ihrem Zorn lautstark Ausdruck verleihen wollte, verschloß er ihr den Mund erneut mit seinen Lippen. »Auch daran solltest du dich besser beizeiten gewöhnen«, erklärte er, ehe er einen Schritt zurücktrat. »Ich hole dir jetzt einen Drink.«
    Er nahm an, daß sie, wenn er damit zurückkam, nicht mehr versucht sein würde, ihm den Drink ins Gesicht zu schütten.
    Willa hatte Lust, ihm jedes Haar einzeln auszureißen. Sie überlegte gerade, wie sie ihm diese Unverschämtheit heimzahlen konnte,

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