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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Blau. Ihr Busen, der von dem tiefen V-Ausschnitt noch betont wurde, war zwar nicht gerade üppig zu nennen, aber dafür kamen ihre Schultern gut zur Geltung, und der Teufel sollte sie holen, wenn sie Storchenbeine hatte. Lang und muskulös waren sie, und die dunkle Strumpfhose, in die sie sich gezwängt hatte, verbarg die neu hinzugekommenen Prellungen, die sie unter der Dusche bemerkt hatte.
    Sie beschloß, ihre Haare offen und glatt über den Rücken fallen zu lassen, dann war auch der tiefe Rückenausschnitt etwas bedeckt.
    An die Ohrringe erinnerte sie sich nur, weil Adam sie ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Also befestigte sie rasch die glitzernden Goldsterne an ihren Ohrläppchen.
    Wenn sie es jetzt noch fertigbrachte, sich den ganzen
Abend auf den Füßen zu halten – sich in diesem Kleid hinzusetzen erschien ihr nicht unbedingt ratsam –, dann stand einer gelungenen Silvesterparty nichts mehr im Wege.
    »Du siehst wundervoll aus«, waren die ersten Worte, die Lily sagte, als Willa die Treppe herunterkam. »Wirklich wundervoll«, wiederholte sie und tänzelte, in etwas Fliegendes, Weißes gehüllt, um Willa herum. »Tess, komm schnell her. Willa sieht großartig aus.«
    Tess’ erster Kommentar bestand aus einem Brummen, als sie in einem engen schwarzen Kleid aus ihrem Zimmer kam. »Gar nicht übel«, bemerkte sie dann, insgeheim über das Resultat ihrer Bemühungen entzückt. Nachdenklich spielte sie mit ihrem Perlenhalsband, während sie um Willa herumging und sie von allen Seiten betrachtete. »Noch ein bißchen Make-up, und dann kann man dich auf die Gäste loslassen.«
    »Ich habe mich schon geschminkt.«
    »Das darf doch nicht wahr sein! Da hat diese Frau Augen wie eine Göttin und weiß nicht, wie man sie betont. Komm mit.«
    »Ich gehe nicht wieder nach oben und schmiere mir Kleister ins Gesicht«, protestierte Willa, als Tess sie erneut die Treppe hochschleifte.
    »Süße, wenn ich daran denke, was ich dafür bezahlt habe, ist es wenigstens erstklassiger Kleister. Halt die Stellung, Lily!«
    »In Ordnung. Aber beeilt euch bitte.« Freudestrahlend sah Lily ihnen nach. Sie empfand plötzlich ein ungeheures Glücksgefühl.
    Wenn die beiden sich nur sehen könnten, dachte sie. Ständig kabbelten sie sich, wie es ihrer Meinung nach alle Geschwister taten. Und nun tauschten sie Kleider und Make-up und machten sich gemeinsam für eine Party zurecht.
    Lily war ihrem Schöpfer zutiefst dankbar dafür, daß sie an all dem teilhaben durfte. Aus einer Laune heraus drehte sie einige übermütige kleine Pirouetten, blieb aber sofort wie erstarrt stehen, als sie Adam in der Halle stehen sah.
    »Ich habe dich gar nicht kommen hören.«
    »Ich bin durch die Hintertür gekommen.« Adam hätte ihr
stundenlang zuschauen können. In dem fließenden weißen Kleid glich sie einer dunkelhaarigen Elfe. »Weißt du eigentlich, wie schön du bist, Lily?«
    Heute abend fühlte sie sich auch beinahe schön. Doch er, er sah so überwältigend gut aus, so perfekt, daß sie kaum glauben konnte, daß er ein Mann aus Fleisch und Blut war. Innerhalb der letzten Monate hatte sie sich unzählige Male danach gesehnt, ihn zu berühren, doch ein Teil von ihr war sicher, daß er entweder verärgert oder belustigt reagieren würde, und das Risiko wollte sie nicht eingehen.
    »Ich bin froh, daß du da bist.« Vor lauter Nervosität überstürzten sich ihre Worte fast. »Tess ist mit Willa nach oben gegangen, um ihr den letzten Schliff zu geben, und die ersten Gäste müssen jeden Moment eintreffen. Ich bin als Gastgeberin nicht besonders geeignet, ich weiß nie, was ich sagen soll.«
    Sie wich unwillkürlich zurück, als er näher kam, dann nahm sie sich zusammen und blieb stehen. Ihr Herz schlug schneller, als er ihr sanft über die Wange strich. »Du wirst sie alle bezaubern. Ihnen werden die Worte fehlen, wenn sie dich ansehen. Mir jedenfalls geht es so.«
    »Ich …« Sie würde sich nur lächerlich machen, wenn sie ihrem Verlangen nachgab, sich einfach in seine Arme zu werfen und sich an ihn zu kuscheln, dessen war sie sicher. »Ich sollte Bess lieber in der Küche helfen.«
    »Sie hat dort alles im Griff.« Er ließ sie nicht aus den Augen, als er behutsam nach ihrer Hand griff. »Laß uns doch schon einmal die Musik aussuchen. Wir können ja noch schnell ein Tänzchen wagen, ehe die Gäste kommen.«
    »Ich habe seit ewigen Zeiten nicht mehr getanzt.«
    »Heute abend wirst du Gelegenheit dazu haben«, versprach er und führte sie

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