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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Zack dreimal aus dem Bett gejagt, um die Schlösser zu überprüfen, und dabei haben wir früher nie abgeschlossen.«
    »Ich weiß. Auf Mercy ist es nicht anders.«
    »Hast du von der Polizei inzwischen etwas Neues erfahren?«
    »Nein, nichts, was von Bedeutung wäre.«
    »Laß uns das Thema lieber beenden.« Shelly dämpfte ihre Stimme, als sie sich der Küche näherten. »Warum sollen wir Sarah unnötig aufregen? Rate mal, wer da ist«, rief sie fröhlich und riß die Tür auf.
    »Willa.« Sarah sah von den Kartoffeln auf, die sie für das Abendessen schälte, und wischte sich die Hände ab. »Wie schön, dich zu sehen. Setz dich und trink einen Kaffee mit mir.«
    »Ich hab’ Pastete mitgebracht.« Obwohl sie nie so recht wußte, wie sie auf spontane Zuneigungsbekundungen reagieren sollte, lächelte Willa, als Sarah sie auf die Wange küßte. »Für den Patienten. Bess’ süße Kartoffelpastete.«
    »Vielleicht hält ihn das eine Weile bei Laune. Sag Bess, daß es sehr nett von ihr war, an ihn zu denken, und setz dich, trink Kaffee und unterhalte dich ein bißchen mit uns. Shelly und mir geht langsam der Gesprächsstoff aus. Ich schwöre, der Winter wird von Jahr zu Jahr länger und strenger.«
    »Beau Radley verkauft seine Farm und zieht nach Arizona.«
    »Nein!« Sarah stürzte sich auf die Neuigkeiten wie eine hungrige Maus auf ein Stück Käse. »Davon weiß ich ja noch gar nichts.«
    »Er hat an einen dieser Immobilienmakler verkauft. Sie wollen dort eine Art Ferienranch errichten, wo die Reichen und Schönen dieser Welt sich erholen sollen.«
    »Oje.« Sarah pfiff durch die Zähne, während sie Kaffee einschenkte. »Stu kriegt einen Anfall, wenn er das hört.«
    »Wenn ich was höre?« Mit wehendem Silberhaar, in einen bequemen alten Bademantel gehüllt, betrat Stu die Küche. »Wir haben Besuch, und niemand sagt mir Bescheid?« Er blinzelte Willa zu und strich ihr flüchtig über das Haar. »Und Pastete? Es gibt Pastete, und ihr laßt mich im Bett verschimmeln?«
    »Du bleibst doch sowieso nie lange liegen. Also setz dich in Gottes Namen, und wir essen die Pastete zum Kaffee.«
    Stu zog sich einen Stuhl heran und blickte seine Schwiegertochter auffordernd an. »Läßt du mich jetzt endlich mal meine Kleine halten?«
    »Kommt nicht in Frage.« Shelly schwang Abby durch die Luft. »Erst wenn du keine Bazillen mehr verströmst. Anschauen ist gestattet. Anfassen nicht.«
    »Die Weiber bringen mich noch um den Verstand«, beschwerte sich Stu bei Willa. »Du brauchst nur ein paarmal zu niesen, und schon findest du dich im Bett wieder und wirst mit Tabletten zwangsernährt.«
    »Fieber hat er gehabt, und zwar nicht zu knapp.« Sarah stellte ihrem Mann einen Teller vor die Nase. »Jetzt iß und hör auf zu jammern! Der Himmel bewahre mich vor kranken Männern, sie sind zehnmal schlimmer als Kleinkinder. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich in den letzten drei Tagen diese Treppe hoch- und runtergelaufen bin.«
    Noch während sie sprach, legte sie Stu eine Hand unters Kinn und betrachtete sein Gesicht. »Du hast schon wieder ein bißchen Farbe«, murmelte sie, ohne die Hand wegzunehmen. »Wenn du deine Pastete gegessen und dich eine Weile
mit Willa unterhalten hast, dann gehst du wieder nach oben und hältst ein Nickerchen.«
    »Siehst du?« Stu fuchtelte mit seiner Gabel herum. »Ständig kommandiert sie mich.« Seine Miene hellte sich beträchtlich auf, als die Tür aufging und Zack hereinkam. »Jetzt sind die Frauen nicht mehr so sehr in der Überzahl. Komm rein, mein Junge, aber glaub ja nicht, daß du etwas von meiner Pastete abbekommst.«
    »Welche Sorte? Hey, Will.« Zack McKinnon war ein schlanker, fast hager zu nennender Mann, der das wellige Haar seiner Mutter und das kantige Kinn seines Vaters geerbt hatte. Seine Augen waren so grün wie die von Ben, blickten aber sehr viel verträumter in die Welt. Zack hatte eine wesentlich romantischere Natur als sein Bruder. Sowie er seinen Mantel ausgezogen und den Hut abgenommen hatte, gab er seiner Frau einen Kuß und nahm seine Tochter auf den Arm.
    »Hast du dir die Schuhe abgetreten?« wollte seine Mutter wissen.
    »Ja. Ist das Kartoffelpastete?«
    »Meine«, sagte Stu düster und zog die Pastete besitzergreifend näher zu sich heran. Die Tür öffnete sich erneut.
    »Die gescheckte Stute wird bald …« Ben brach ab, als er Willa entdeckte, und ein breites Lächeln trat auf sein Gesicht. »Hallo, Will.«
    »Sie hat Pastete mitgebracht«, sagte

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