Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
zu, wobei seine blauen Augen glitzerten.
    »Wir haben einen Gast, Pickles.«
    Pickles grunzte mürrisch, rülpste und wendete den Schinken. »Das hier reicht ja kaum für uns beide, also beweg deinen faulen Hintern und mach ’ne Dose Bohnen auf.«
    »Es gibt Schnee.« Willa hängte ihre Jacke auf einen Haken und ging zum Funkgerät hinüber.
    »Dauert noch mindestens ’ne Woche.«
    Sie wandte den Kopf und sah Pickles in die düster blickenden braunen Augen. »Da bin ich anderer Meinung. Wir fangen noch heute damit an, das Vieh zusammenzutreiben.« Sie wartete auf seine Antwort, ohne seinem Blick auszuweichen. Pickles haßte es, Befehle von einer Frau entgegennehmen zu müssen, und sie beide wußten es.
    »Es sind deine Rinder«, brummte er schließlich und legte den Schinken auf eine Platte.
    »Ganz recht. Und eines davon ist eine Viertelmeile östlich von hier brutal abgeschlachtet worden.«
    »Was?« Jim, der Pickles gerade eine geöffnete Dose Bohnen reichen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Ein Puma?«
    »Nein, es sei denn, die Raubkatzen tragen heutzutage Messer bei sich. Jemand hat einem Ochsen die Kehle durchgeschnitten, ihn in seine Einzelteile zerlegt und dann liegengelassen.«
    »Blödsinn.« Pickles trat einen Schritt vor. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Das ist doch Quatsch, Will. Die Pumas haben schon mehrere Tiere erwischt. Gestern erst haben Jim und ich die Fährte von einem von ihnen entdeckt. Er muß einen Kreis geschlagen und sich noch ein Rind geholt haben, das ist alles.«
    »Ich kann sehr wohl zwischen Spuren von Klauen und Messerwunden unterscheiden.« Willa neigte den Kopf. »Überzeug dich doch selbst. Genau Richtung Osten, ungefähr eine Viertelmeile.«
    »Und ob ich das tue!« Pickles griff nach seinem Mantel, wobei er etwas Abfälliges über Frauen in seinen Bart brummte.
    »Bist du sicher, daß es keine Raubkatze gewesen ist?« fragte Jim, nachdem die Tür hinter Pickles zugefallen war.
    »Ganz sicher. Gib mir bitte einen Kaffee, Jim. Ich will die Ranch anfunken und Ham Bescheid geben, daß wir auf dem Weg nach unten sind.«
    »McKinnons Leute sind auch hier oben, aber …«
    »Nein.« Kopfschüttelnd zog sich Willa einen Stuhl heran. »Kein Cowboy, den ich kenne, würde so etwas tun.«
    Sie nahm Kontakt mit der Ranch auf und wartete, bis sie klaren Empfang hatte. Der Kaffee und das prasselnde Feuer vertrieben die schlimmste Kälte, während sie ihre Anordnungen hinsichtlich des Viehabtriebs durchgab. Sie war bei der zweiten Tasse angelangt, als sie die Information über den getöteten Ochsen schließlich zur McKinnon-Ranch weiterleitete.
    Pickles stürmte türenknallend wieder in die Hütte. »So ein gottverdammter Scheißkerl!«
    Willa akzeptierte dies als die einzige Entschuldigung, die sie von ihm zu hören bekommen würde, ging zum Herd und füllte sich einen Teller mit Essen. »Ich bin mit Ben McKinnon unterwegs gewesen. Er verfolgt eine mögliche Spur, deswegen werden wir dabei helfen, seine Herde zusammen mit unserer zum Tal zu treiben. Hat einer von euch in den letzten Tagen Fremde hier in der Gegend gesehen? Camper, Jäger oder einen dieser Idioten aus dem Osten?«
    »Als wir gestern der Pumafährte nachgeritten sind, haben wir einen Lagerplatz entdeckt.« Jim setzte sich und widmete sich seiner Mahlzeit. »Aber die Asche war schon ganz kalt, die Typen müssen vor zwei oder drei Tagen da gecampt haben.«
    »Die Schweine haben überall ihre Bierdosen hinterlassen.« Pickles aß im Stehen. »Als wären sie zu Hause im eigenen Garten. Erschießen sollte man sie!«
    »Bist du denn sicher, daß das Rind nicht erschossen worden ist?« Jim blickte Pickles beifallheischend an; ein Blick, den Willa ihm übelnahm. »Du weißt ja, wie diese Stadtburschen sind – schießen auf alles, was sich bewegt.«
    »Der is’ nicht erschossen worden. War kein Tourist, der das gemacht hat.« Pickles schaufelte sich Bohnen in den Mund. »Teenager waren das. Durchgeknallte, mit Drogen vollgepumpte Teenager, sonst keiner.«
    »Kann sein. Falls es so ist, wird Ben sie schon finden.« Doch Willa glaubte nicht an diese Theorie. Um eine derartige Wut aufzustauen, brauchte es Jahre.
    Jim stocherte in den lauwarmen Bohnen herum. »Wir, äh, wir haben schon gehört, wie die Dinge stehen.« Er räusperte sich verlegen. »Wir hatten gestern abend Funkkontakt mit der Ranch, und Ham, der dachte, er sollte … na, du weißt schon, er dachte, er sollte uns sagen, was los ist.«
    Willa schob

Weitere Kostenlose Bücher