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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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verraten.«
    »Üben wir den Druck doch mal aus, dann werden wir ja sehen. Aber wir haben ein Problem, nicht wahr, Wiik?«
    »Uns fehlt die Leiche. Er ist weg. Wir wissen nicht mal, wo wir anfangen sollen zu suchen.«
    »Fahr hin und guck dir alles mit neuen Augen an, Wiik. Vielleicht entdeckst du was. Der Fall ist deiner, wohin er auch führen mag. Ich muss mit Larsson darüber reden, weil die Sache formell zum Dezernat Hallstahammar gehört. Und du bist keine Kommissarin. Aber er kann an meiner Entscheidung nichts ändern.«
    Elina Wiik holte tief Luft. Sie schob die Gedanken beiseite, die hervordrängten.
    »Aber eins versteh ich nicht«, begann sie.
    »Was?«, fragte Kärnlund.
    »Freitagvormittag, als ich mit Bertil Adolfssons Bekannten gesprochen habe, hatte ich ganz stark den Eindruck, dass einer von ihnen etwas zurückhält. Das hab ich doch kürzlich schon mal erwähnt? Simon Benjaminsson heißt er, er arbeitet in der Personalabteilung der Fabrik und hat Adolfsson damals den Job verschafft. Sie gehören derselben religiösen Gemeinde an. Er hat merkwürdig reagiert. Ich bin überzeugt, dass er etwas weiß. Aber in welcher Form könnte er an dieser Sache beteiligt sein?«
    »Auch wenn dich deine Intuition das erste Mal richtig geleitet hat, muss es ja nicht immer so sein. Ehrenhafte methodische Polizeiarbeit währt am längsten. Vergiss das nicht. Und bis jetzt ist Adolfsson nur theoretisch tot.«
    Elina Wiik erhob sich.
    »Noch etwas, Wiik. Ich kann nicht richtig einschätzen, ob diese Sache die Ermittlung bei der Brandstiftung beeinflussen kann. Es sind zwei ganz verschiedene Abläufe. Ich möchte, dass du Jönsson seine Arbeit machen lässt.«
    »Geht in Ordnung.«
    Auf dem Korridor machte Elina Wiik einen kleinen Hüpfer, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Denk nach, Elina«, sagte sie zu sich selber, als sie wieder in ihrem Dienstzimmer war. »Denk richtig. Was soll ich machen und in welcher Reihenfolge?«
    Sie legte ihren Notizblock und einen Stift vor sich hin, blieb aber still sitzen. Mit einem Ruck beugte sie sich vor und klickte auf die E-Mail. Enttäuscht stellte sie fest, dass Martin nicht geantwortet hatte. Dann nahm sie den Stift und schrieb »noch mal mit allen reden« auf den Block. Dann »mit der Ehefrau anfangen« und »suchen«. Schließlich schrieb sie »Stensson nach den Söhnen fragen«.
    Sie betrachtete, was sie geschrieben hatte, und hob den Telefonhörer ab.
    »Stensson?«, sagte sie. »Hier ist Elina Wiik. Hast du ein paar Minuten Zeit?«
    Kjell Stensson grinste Elina entgegen, als sie sein Zimmer betrat. Er ging auf und ab, ehe er etwas sagte.
    »Hat es sich die gnädige Frau anders überlegt? Das wäre keine Sekunde zu früh.«
    »Ich brauch ein paar Informationen, und ich hab das Gefühl, du kannst mir helfen.«
    »Immer zu deinen Diensten«, sagte er und breitete die Arme aus.
    »Sagt dir der Name Bertil Adolfsson etwas?«
    »Kein Stück.«
    »Und was sagst du zu Peter Adolfsson und Mikael Adolfsson? Alle wohnen in Surahammar.«
    »Dazu fällt mir etwas mehr ein. Peter kenn ich nicht, aber auf Mikael bin ich schon mal gestoßen. Sind sie Geschwister?«
    »Ja, und Bertil ist der Vater. Im Augenblick verschwunden. Was weißt du über Mikael?«
    »Nicht viel, aber er gehörte zu unseren lokalen Sturmtruppen. Trainiert mit ihnen im Bodybuilding Club.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich hab so meine Quellen.«
    »Mikael ein Nazi? Es dreht sich um eine Familie, die in die Kirche geht. Klingt unwahrscheinlich.«
    »Das ist es wohl. Ich glaube, keiner aus dieser Gruppe hat jemals auch nur die erste Zeile in Mein Kampf gelesen . Ich bezweifle sogar, dass sie lesen können. Das sind Jungs, die keinen Platz in der Gesellschaft haben. Sie versuchen, ihre Identität zu finden. Das machen sie so auffällig, dass es niemandem entgehen kann.«
    Kjell Stensson rieb sein Kinn.
    »Kommando zurück«, sagte er. »In einem Fall muss ich mich korrigieren. Ein Junge ist dabei, der scheint ideologisch überzeugter zu sein. Einer, der sich mehr damit beschäftigt als die anderen. Er ist auch ihre Leitfigur. Patrik heißt er.«
    Elina schrieb einige Worte in ihren Block und klopfte sich dann mit dem Stift gegen das Kinn.
    »Okay. Was glaubst du, haben sie Mehmedović’ Haus mit Steinen beworfen?«
    »Lass es mich so ausdrücken«, antwortete Stensson: »Wenn ich in dieser Sache ermitteln müsste, würde mein erster Hausbesuch einem dieser Jungen gelten.«
    »Und Mikael? Laut Anzeige

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