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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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entsprechenden Zeit geht. Das Gericht stellt außerdem fest, dass Mehmedović beim Verhör versucht hat, Angaben zurückzuhalten, die das Betanken eines Benzinkanisters drei Tage vor dem Brand betrafen.
    In der betreffenden Nacht gibt es im Restaurant keine weiteren Einnahmen über 61 Kronen hinaus. Das Gericht misst Mehmedović’ Erklärung, er habe das übrige Geld beim Kartenspiel verloren, keine Bedeutung bei. Derartig geringe Einnahmen sind in der Buchführung des Restaurants noch nie vorgekommen.
    Die Summe der Beweise überzeugt das Gericht von Mehmedović’ Verantwortung für den Brand im Bürgerhaus. Das Gericht war sich in seiner Entscheidung einig.«
    Der Vorsitzende legte die Papiere beiseite und bekam einen neuen Stapel von seinem Beisitzer zugeschoben.
    »Was Dragan Shimi angeht, stellt das Gericht fest, dass er mit dem Brandanstifter Ismail Mehmedović zwischen zwei und fünf Uhr in der betreffenden Nacht zusammen war. Das Feuer brach kurz nach halb vier aus. Gemäß Shimis eigenen Angaben war er zu diesem Zeitpunkt mit Mehmedović zusammen.
    Shimis Aussehen, Körperbau und Kleidung entsprechen in jeder Hinsicht der Beschreibung, die Peter Adolfsson nach der Brandnacht abgegeben hat. Die Tatsache, dass Adolfsson fälschlicherweise eine andere Person bezeichnet hat, schwächt seine Zeugenaussage zwar ab, aber nicht so weit, dass sie in diesem Punkt unerheblich wäre. Die ersten Angaben haben für das Gericht den höheren Beweiswert.
    Shimi zeigt ein kriminelles Verhalten, das ihn in diesem Prozess allerdings nicht spezifisch belasten soll, das aber vom Gericht bei der Beurteilung von Shimis Beweggründen und Motiven seiner Handlungsweise in Betracht gezogen werden muss.
    Shimi gibt zu, dass er annähernd 3000 Kronen von Mehmedović erhalten hat. Seine Erklärung, es handle sich dabei um einen Spielgewinn, berücksichtigt das Gericht nicht aus den Gründen, die im Hinblick auf Ismail Mehmedović ausgeführt wurden.
    Mit dieser zusammengefassten Beweisführung hält das Gericht Dragan Shimi für die Brandstiftung im Bürgerhaus verant­wortlich. Das Gericht ist sich nicht einig in diesem Beschluss. Ein Schöffe hat eine abweichende Meinung vertreten, die in einer Anlage des Urteils dargelegt wird.«
    Der Vorsitzende hob den Kopf und sah erst Ismail Mehmedović und dann Dragan Shimi an.
    »Das Gericht verurteilt Ismail Mehmedović zu sieben Jahren Haft und danach zu einer zehnjährigen Ausweisung aus dem Land. Das Gericht verurteilt Dragan Shimi zu sechs Jahren Haft und danach zu lebenslänglicher Ausweisung. Das Gericht be­schließt, dass Ismail Mehmedović und Dragan Shimi gemeinsam Schadensersatz in Höhe der von den Landesversicherungen in Västmanland veranschlagten 32645000 Kronen zu leisten haben.«
    Der Vorsitzende nahm den Hammer und schlug damit hart auf die hölzerne Tischplatte. Im selben Augenblick richtete Jasmina Mehmedović sich auf. Aus ihrem Mund kam ein Laut, der fast wie ein Heulen klang. Sie schaukelte den Körper vor und zurück. Alle sahen sie an, aber sie hörte nicht auf.

28
    Nach zweieinhalb Tagen hatte Elina Wiik einige der Männer näher kennen gelernt. Am häufigsten hatte sie sich mit Pelle, dem Zugführer, unterhalten. Sie vermutete, dass er jünger war als sie, hatte ihn aber nicht gefragt. Sie hatte gesehen, dass er keinen Ehering trug.
    Schon nach zwei Tagen bemerkte sie, dass er von der Suche besessen war. Es war wie ein Zwang, immer weiterzugehen, nicht auszuruhen. Einige der anderen Männer hatte es genauso gepackt. Sie brachen die Pausen ab, sobald es ging. Elina empfand denselben Zwang. Die Füße bewegten sich vorwärts, als ob sie keine Verbindung mehr zu bewusst gefassten Entscheidungen hätten.
    Wie wenn man ein Feld mit leuchtenden Pfifferlingen entdeckt, dachte sie. Man sammelt immer weiter. Es gibt keinen einzigen Menschen, der Pfifferlinge stehen lässt.
    Er hatte sie gleich zu Anfang gefragt, wie sie die Suche geplant habe, und Elina hatte ihren Plan im Detail erklärt. Sie hatten diskutiert, in welcher Reihenfolge sie ihre Dreiecke abdecken wollten. Am Donnerstag gegen zwölf Uhr waren die Gebiete westlich und südlich des Hauses abgesucht. Jetzt waren noch zwei Dreiecke übrig, nördlich und nordwestlich, die in großen Teilen ineinander griffen. Das Waldstück auf der anderen Seite der 252 zum See hinunter wollte Elina sich zuletzt vornehmen, um Peter und Mikael nicht unnötig darauf aufmerksam zu machen, was sie dort trieben.
    Mittags servierte die

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