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Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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hieß Sinopoli. Nein, das denke ich nicht, Beaverbrook. Ich denke, du solltest dich darauf beschränken, den Leuten in der Psyche rumzupfuschen, und mich meine Polizeiarbeit machen lassen. Übrigens, Filbin sagt, du hättest vorhin nach Blumenthal gefragt?«
    Noch so ein taktischer Versuch. »Nicht direkt. Ich wollte nur wissen, wie der Fall läuft, sonst nichts.«
    »Überrascht bist du offenbar nicht, Beaverbrook«, sagte er.
    »Ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Filbin hat dir doch gesagt, dass das Opfer im Fall Ferriman identifiziert wurde und dass sein Name Blumenthal ist. Ich habe dir gerade mitgeteilt, dass Blumenthal von Turner engagiert wurde. Und anscheinend wundert dich das gar nicht.«
    Scheiße! Da hatte ich mich richtig reingeritten. Ich hatte zu sehr darüber nachgegrübelt, was wohl seine nächste Fangfrage sein würde. Mir fiel die Kinnlade runter. »Du meinst, das ist ein und derselbe Mann?«, fragte ich, Erstaunen heuchelnd, so gut es ging, während ich mir im Geiste in den Hintern trat.
    De’Ath musterte mich streng. Offenbar versuchte er meine Reaktion einzuschätzen. Er schüttelte den Kopf. »Himmel, Arsch und Zwirn! Ein Glück für die Stadt, dass man dich nicht als Polizisten eingestellt hat, so viel steht fest. Ja, es ist ein und derselbe Mann. Offenbar gibt es eine Verbindung zwischen Ferriman und diesem Turner. Wenn ich nur wüsste, welche! Dann würden wir vielleicht auch herausfinden, warum sie diesen Blumenthal getötet hat.«
    »Ach komm, Samuel. Das ist doch gar nicht bewiesen.«
    »Nein, noch nicht«, räumte er ein. »Aber das ist nur eine Frage der Zeit.« Er schien jetzt sehr viel weniger sauer zu sein.
    »Was hast du denn jetzt vor?«, fragte ich.
    Er zuckte mit den Achseln. »Die Bank aufsuchen, die Turners Rechnungen begleicht. Es ist eine von den kleinen, mit vielen Privatkunden.« Er nannte mir den Namen. »Schon mal davon gehört?«, fragte er.
    Ja, ich hatte davon gehört, aber das verriet ich De’Ath nicht, und er ging hinaus. Ich spielte mit einem goldenen Füllfederhalter, ein Geschenk von Deborah zum dritten Hochzeitstag, während ich überlegte, was ich als Nächstes tun sollte.
    In diesem Tempo würde der Schwarze To’d nicht allzu lange brauchen, um festzustellen, dass Lisa Sinopoli und Terry Ferriman ein und dieselbe Person waren, denn die Bank, die Greig Turner den gewohnten Lebensstil ermöglichte, war dieselbe, an die auch die Mieten für das Haus auf der North Alta Vista Avenue gingen. Falls De’Ath den Bankdirektor nach Terry ausfragte, bestand die Möglichkeit, dass er die Verbindung finden würde, obwohl es eine ganz andere Sache war, ob ihm aufgehen würde, dass Sinopoli inzwischen in den Achtzigern sein musste.
    Ich hätte De’Ath zu gern gefragt, ob ich ihn begleiten und selbst mit dem Bankdirektor sprechen durfte, aber ich wusste, dass ich das nicht tun konnte, ohne ihm alles zu verraten, was ich wusste, und dazu war ich nicht bereit, nicht bevor ich eine Chance hatte, mit Terry zu reden. Ich schaute aus dem Bürofenster, bis ich De’Ath mit Filbin in einen Wagen steigen und wegfahren sah. Ich wartete zehn Minuten, dann fuhr ich in die Stadt zur Bank. Ich parkte in einiger Entfernung, denn ein knallroter 1966er Sunbeam Alpine war selbst in L.A. ziemlich auffällig.
    Sie waren etwa eine halbe Stunde in dem Gebäude, und als sie herauskamen, wirkte De’Ath viel entspannter als beim Verlassen meines Büros. Filbin fuhr weg und De’Ath redete vom Beifahrersitz aus lebhaft auf ihn ein.
    Ich wartete, bis sie aus meinem Blickfeld verschwanden,dann ging ich in die Bank und fragte die Empfangsdame, ob Lieutenant De’Ath noch beim Direktor sei. Als sie dies verneinte und meinte, ich hätte die beiden knapp verpasst, verzog ich das Gesicht und fragte nach dem Namen des Direktors und ob sie ihn anrufen könne, um zu hören, ob er ein paar Minuten Zeit für mich hätte.
    Er wartete an seiner Bürotür, ein gepflegter Fünfziger in schwarzem Anzug mit grauen Nadelstreifen, sauberem weißen Hemd und einer kleinen goldenen Krawattennadel in Hufeisenform an einer weiß getüpfelten dunkelblauen Krawatte. Er hatte den schlaffen Händedruck eines Bestatters am Ende eines langen Arbeitstages und runzelte besorgt die Stirn.
    »Sie haben Ihre Kollegen knapp verpasst, Mr. …?«, sagte er.
    »Beaverbrook«, sagte ich. Ich hatte bereits beschlossen, dass es sich nicht lohnte zu lügen, denn wenn De’Ath erfuhr, dass jemand Fragen über Terry Ferriman gestellt hatte, würde

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