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Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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gewusst.Scheiße, Scheiße, Scheiße, Beaverbrook. Hörst du eigentlich nie, was ich sage, verdammt noch mal?«
    »Doch, natürlich, Samuel. Du hast gerade Scheiße gesagt. Dreimal.« Er lachte nicht, aber ich spürte, wie er etwas lockerer wurde. »Ich habe das Bild gesehen, und ein Freund von mir, ein Agent, sagte, dass er weiß, wo er ist. Ich dachte, wenn ich mit Turner rede, gibt mir das vielleicht mehr Aufschluss über ihren Charakter. Und Samuel, ich kann mich nicht entsinnen, mich je als Polizeibeamter aufgespielt zu haben, absolut nicht. Ich habe mich Dr. Lyttelton als Psychologe vorgestellt, und er wusste ohnehin, wer ich bin. Er hat einige von meinen Publikationen gelesen und war an meiner Forschungsarbeit interessiert.«
    Er hob die Hand. Es war die klobige Riesenpranke eines Schwergewichtsboxers, und genau das war De’Ath in seiner Militärzeit gewesen. »Okay, okay«, sagte er. »Worüber habt ihr gesprochen? Was auch immer du gesagt hast, es muss ihn bestürzt haben.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Warum hätte er sich denn sonst umgebracht?«, fragte De’Ath. »Hab ich dir das nicht erzählt? Muss mir entfallen sein.«
    Selbstmord? Als De’Ath mir Turners Tod mitteilte, ging ich davon aus, dass er eben eines natürlichen Todes gestorben war. Offensichtlich hatte er ja nicht mehr lange zu leben gehabt. »Wie konnte er denn Selbstmord begehen?«, fragte ich. »Der Mann, den ich gesehen habe, konnte sich kaum rühren. Er saß im Rollstuhl und eine Pflegerin musste alles für ihn machen.«
    De’Ath lehnte sich an meinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Anscheinend hat Turner sich einen Schal um den Hals gebunden und ihn dann um den Bettpfostengeschlungen. Anschließend hat er sich aus dem Bett gerollt. Es gehört nicht viel dazu, sich zu strangulieren. Ich habe schon Leute erlebt, die es mit der Türklinke gemacht haben. Es kommt nur darauf an, wie entschlossen man ist. Aber du schweifst schon wieder ab, Beaverbrook. Worüber habt ihr zwei gesprochen?«
    »Ich habe ihn gefragt, ob er Terry Ferriman kennt. Er sagte Nein.«
    »Die Pflegerin sagt, du hättest ihm ein Foto gezeigt.«
    »Ja, dasselbe, das ich Lyttelton gezeigt habe. Es war ein Foto von Ferriman.«
    »Die Pflegerin hat ausgesagt, dass Turner sich über das Bild aufgeregt hat. Oder über irgendwas, das du gesagt hast.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Er war einfach müde und durcheinander und redete die meiste Zeit wirres Zeug. Laut Dr. Lyttelton war er praktisch senil.«
    De’Ath rieb sich nachdenklich das Kinn. »Ein Bild von Ferriman, was? Woher hattest du das denn?«
    Ich hatte gehofft, dass er das nicht fragen würde, denn ich hatte es von seinem Schreibtisch gemopst. Ich zuckte mit den Achseln. »Gott, das weiß ich nicht mehr, Samuel. Von irgendwoher.«
    »Das Bild hast du jetzt nicht zufällig dabei?«, fragte er.
    Es steckte in meiner Innentasche. »Nein«, log ich.
    »Na ja, auch gut«, sagte er und starrte mich unverwandt an. Er stand auf, streckte die Arme hinter den Rücken, verhakte die Finger seiner fleischigen Pranken und drückte sie durch, bis seine Schultern knackten. Er seufzte. »Schon besser«, sagte er. »Du bist also den weiten Weg nach Big Sur gefahren, hasteine gute halbe Stunde mit diesem Turner verbracht und nichts rausbekommen. Ist das korrekt?«
    »So ungefähr.«
    »Hast du mal von einer gewissen Lisa Sinopoli gehört?«, fragte er.
    Ich durchschaute seine Taktik, er wollte mich mit dieser Frage aus der Reserve locken, aber ich verzog keine Miene, hielt seinem Blick stand und antwortete: »Nein, nie von ihr gehört.« Meine Unschuldsnummer schien ihn allerdings nicht zu überzeugen. »Wieso?«, fragte ich.
    »Anscheinend hat Turner einen Detektiv beauftragt, jemanden namens Sinopoli aufzuspüren. Und außerdem zu klären, wer die Rechnungen vom Pflegeheim bezahlt.«
    »Rechnungen? Ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Das meiste von Turners Geld war laut Dr. Lyttelton schon lange alle. Anscheinend haben die Studios damals den Filmstars nicht so viel gezahlt wie heute. Aber seine Rechnungen wurden in den letzten zehn Jahren von einer Bank in L.A. beglichen. Ein Privatdetektiv namens Matt Blumenthal wurde engagiert, um herauszufinden, von wessen Konto die Rechnungen bezahlt wurden.«
    »Vielleicht dachte er, dass es diese – wie hieß sie noch gleich – diese Sinopaul war, die für ihn aufgekommen ist. Vielleicht wollte er sich bei ihr bedanken.«
    »Sinopoli«, sagte De’Ath. »Sie

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