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Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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De’Ath ihnen bereits von dem Geld auf der Bank erzählt hatte, und es war kein großer Schritt, das mit der Wohnung herauszufinden. Ich erwähnte den Keller nicht, denn ich hoffte, dass sie den vielleicht übersehen hatten. Ich erzählte ihnen, wie ich Greig Turners Bild gefunden hatte und von meiner Begegnung mit dem ehemaligen Filmstar, denn das wusste De’Ath auch. Wichtig war, dass ich mich kooperativ zeigte.
    »Was ist mit ihrer Persönlichkeit?«, fragte Sugar. »Wie kam sie Ihnen vor?«
    »Im Programm hat sie gut abgeschnitten, und das würde auch anzeigen, ob sie gelogen oder ausweichend geantwortet hat. Aber sie schien viel mehr zu wissen, als man von jemandem ihres Alters erwarten sollte.«
    »Ihres scheinbaren Alters«, korrigierte Hooper.
    »Ihres scheinbaren Alters«, räumte ich ein. »Sie spricht mehrere Sprachen, hat aber eigentlich nicht erklärt, wie sie die gelernt hat. Außerdem war sie erstaunlich selbstbewusst, als ob sie genau wusste, was sie tat. Als hätte sie alles im Griff.«
    »Und die körperliche Verfassung?«, fragte Sugar.
    »Ich glaube, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, fand ich, dass sie jünger aussieht, als sie tatsächlich ist.« Ich fing Hoopers Blick auf. »Als sie scheinbar ist. Ich hätte sie für einen Teenie gehalten. Und sie hat sich auch oft so ausgedrückt. Und doch schien sie so viel zu wissen. Es war, als ob …«
    »Als ob sie einen auf jung machte. Jung markierte«, unterbrach Sugar. Ich nickte zustimmend.
    »Und ihr Körper?«, fragte Hooper.
    »Jugendlich«, sagte ich.
    »Haben Sie viel davon gesehen? Von ihrem Körper, meine ich«, sagte Sugar.
    »Ziemlich viel«, sagte ich, unsicher, worauf er hinauswollte.
    »Sie haben bereits eingeräumt, dass Sie ein Liebespaar waren«, sagte er. »Ich denke mal, dass Sie das Licht angelassen haben.«
    Ich wollte protestieren, aber ich sah, wie sich Sugars Blick verhärtete, darum überlegte ich es mir anders. »Ja«, sagte ich. »Zumindest sind wir einmal miteinander ins Bett gegangen. Nur einmal.«
    »Haben Sie auf irgendeine Art verhütet?«
    Die Überraschung stand mir wohl ins Gesicht geschrieben, denn Sugar grinste über mein Unbehagen. »Ich erkläre das später«, sagte er. »Beantworten Sie nur die Frage.«
    »Nein. Sie hat gesagt, dass sie nicht schwanger wird. Ich nahm an, dass sie die Pille nimmt oder so was.«
    Sugar und Hooper sahen sich an, und irgendetwas Unausgesprochenes spielte sich zwischen ihnen ab. Sugar lenkte den Blick wieder auf mich. »Hat sie Sie gebissen?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete ich mit Nachdruck. Ich spürte, wie mir ein erwartungsvolles Zittern über den Rücken lief, denn hätte sie mich darum gebeten, dann hätte ich sie gelassen. Ohne jeden Zweifel.
    »Hat sie Ihnen in irgendeiner Form Blut abgenommen?«
    »Nein«, sagte ich mit ebensolchem Nachdruck. Dann fiel mir plötzlich die Nacht ein, in der sie mich zu
The Place
mitgenommen hatte, wie mich der Räuber verletzt und sie die Wunde sauber geleckt hatte. Sugar musste etwas in meiner Miene gelesen haben, denn er fragte, ob ich sicher sei. Ich erzählte ihm, was passiert war.
    »Hat sie Ihnen gesagt, warum sie das getan hat?«
    »Sie hat nur gesagt, sie reinigt die Wunde.«
    »Wollte sie denn, dass Sie ihr Blut abnehmen?«, fragte Sugar.
    Ich lachte schallend, merkte aber, dass er es ernst meinte. »Wozu das denn?«, fragte ich.
    »Heißt das ja oder nein?«, hakte er nach.
    »Nein. Nie«, sagte ich. Er nickte, als ob er mir glauben würde.
    »Sollten Sie jemals etwas für sie tun?«, fragte Hooper.
    »Ja, viele Sachen. Alltägliches. Was meinen Sie? Was glauben Sie denn, um was sie mich möglicherweise gebeten hat?«
    Sugar stand auf und ging ans Fenster. Er stand dort und sah hinaus, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Sie müssen wissen, Dr. Beaverbrook, dass diese Leute normalerweise etwas von den Menschen wollen, mit denen sie sich anfreunden. Siebleiben sonst eher für sich, denn je mehr Menschen sie kennen, desto größer ist die Gefahr, dass sie entdeckt werden. Sie altern nicht, und nach fünf Jahren, vielleicht auch erst nach zehn, fällt das auf. Wenn sie sich mit jemandem anfreunden, dann wollen sie etwas von ihm.«
    »Wir sind uns zufällig begegnet«, sagte ich. »Ich wurde gerufen, um sie zu untersuchen, das war alles. Wir sind gut miteinander ausgekommen.«
    »Sie haben Ihr Avancen gemacht?«, fragte Hooper.
    »Nein«, sagte ich wütend. »Das hätte gegen mein Berufsethos verstoßen!«
    »So«,

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