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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Job, die deutsche Etappenstation in San Pedro während des Rennens zu leiten, zwar als gut bezahlte Gelegenheitsarbeit mitgenommen, aber er war Keineswegs gewillt, sich dabei ein Bein auszureißen und recht erfreut, daß ihm der Zufall eine so tüchtige Hilfskraft wie Mr. Beumele in den Weg geführt hatte. Mit welchem Eifer hatte dieser Mensch sich während der letzten Woche um das Lager gekümmert und sogar persönlich die Anfuhr der Ölfässer überwacht. —
    Im Gleitflug kam die Seeschwalbe herab und setzte auf dem Wasser des Hafenbeckens auf. Im Augenblick, da sie still lag, war die Barkasse auch schon neben ihr. Mr. Beumele, den schweren Füllschlauch hinter sich herziehend, kletterte an Bord, steckte das Schlauchende in die Füllöffnung des Tanks und gab ein Kommando zur Barkasse. Schon begann dort die Ölpumpe zu arbeiten und drückte den fettigen, tiefschwarz glänzenden Treibstoff in breitem Strahl in den Tank. Ein neues Kommando von ihm zur Kaimauer hin. Ein kleineres Motorboot kam heran und machte an der anderen Seite der Seeschwalbe fest.
    So herzlich und dringend war die Einladung Beumeles zu einem raschen kleinen Imbiß und Drink im Stationsschuppen an die drei Piloten, daß sogar Hein Eggerth nicht widerstehen konnte. Die Herren könnten ganz unbesorgt an Land fahren, versicherte Beumele. Er selbst würde hier bei der Maschine bleiben und die Ölübernahme beaufsichtigen. Mr. Stonefield erwarte sie bereits.
    So fuhren sie denn an Land und mußten zugeben, daß die Bewirtung wirklich vorzüglich war.
    Während sie tafelten, ging draußen im Hafen die Ölübernahme flott vonstatten. Nicht ohne Genugtuung konstatierte Beumele, daß der vordere, drei Kubikmeter fassende Tank der
    Seeschwalbe fast restlos leer war. Der neue Treibstoff, den die Pumpe hier in stetem Strahl hineinwarf, würde keine Gelegenheit finden, sich mit altem Öl zu vermischen ... Nur der Geruch des neuen Öls irritierte ihn ein wenig. Er war so eigentümlich, streng aromatisch, ganz anders als der des gewöhnlichen Treibstoffs. Wie gut, daß die Herrschaften drüben bei Tische saßen und nichts davon in die Nase bekamen! War der Tank erst gefüllt und wieder verschraubt, waren die letzten Ölflecken sorgfältig weggewischt, dann hatte das nichts mehr zu bedeuten. Dann mochten sie wieder auf die Reise gehen. Irgendwo auf dem langen Weg über dem Stillen Ozean würden ja auch diese Tanks einmal in Betrieb kommen, würde die chemische Kunst Yoshikas und Hidetawas ihre Wirkung zeigen. —
    Nur knappe acht Minuten dauerte der Aufenthalt der Seeschwalbe in San Pedro. Um siebzehn Uhr vierzig Minuten New Yorker Zeit, das heißt vierzehn Uhr dreißig Minuten Pazifikzeit, war sie angekommen. Es war 17 Uhr 48 Minuten New Yorker Zeit, als das Flugzeug sich wieder erhob und in Südwestrichtung über den Ozean davonschoß. Die dritte Etappe des Rennens, die 6.000 Kilometer lange Seestrecke Los Angeles— Manihiki-Inseln, hatte für die Eggerth-Maschine ihren Anfang genommen.
    Die amerikanische und japanische Route kreuzten sich bei den Hawaii-Inseln, und für beide waren hier Zwischenlandungen vorgesehen. Die Etappenstützpunkte der beiden konkurrierenden Nationen lagen jedoch mehr als 200 Kilometer voneinander entfernt.
    Der amerikanische Stützpunkt lag bei der Hafenstadt Kealakekua an der Ostküste der Hauptinsel, während der japanische sich auf einer kleineren Nebeninsel im Nordwesten befand. Die Regierung in Washington hatte darauf bestanden, die Fluglinien so zu legen, und wohl oder übel hatte man sich in Tokio fügen müssen. —
    Je mehr sich der erste Tag des Rennens dem Abend näherte, desto aufgeregter wurden die Menschenmassen in den Straßen New Yorks. Hunderttausende bewegte die gleiche Frage: Wie wird der erbitterte Zweikampf der Maschinen verlaufen? Jener Zweikampf, der nun schon seit Stunden auf der Strecke Marianen-Hawaii-Inseln über dem Stillen Ozean ausgefochten wurde?
    Kaum eine Viertelstunde, in der Radio-City nicht die neuesten Standmeldungen der Gegner in die Welt funkte. In den Schaufenstern von Harrow & Bradley wurden die Fähnchen auf der großen Weltkarte ständig umgesteckt. In Massen strömte das Publikum in das Büro, um seine Wetten anzubringen. Aber obwohl die Firma Harrow & Bradley den beiden Konkurrenten gleiche Chancen gab und die Odds nur Eins zu Eins legte, konnte sie des Geschäfts nicht recht froh werden. Es wollte ihr nicht gelingen, ihr Buch rundzumachen, denn von tausend Wettenden setzten hier 999 auf

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