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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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    „Wir dürfen nicht vergessen“, fiel ihm Francis Flagg ins Wort, „das >St<-Schiff hatte gleich nach dem Start in der Schreckensbucht eine Panne, die über zwei Stunden kostete. Es ist ganz achtbar, daß das Schiff diesen Verlust bis auf wenige Minuten wieder aufgeholt hat. Ziehen wir mal die 2 1/2 Stunden von der wirklichen Flugzeit ab, dann kommen wir auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 1.200 Stundenkilometer und damit, meine Herren, ja damit wird dieses Stratosphärenschiff ein sehr beachtenswerter Konkurrent für unsere Eagle -Maschinen.“
    „Aber“, unterbrach ihn Stangland unwirsch und schlug mit der Hand auf den Tisch, „wir reden ja um die Sache herum, Gentlemen! Es dreht sich da gar nicht darum, ob das >St<-Schiff etwas früher oder später seine Kontrollstation erreicht hat. Sondern es handelt sich darum, daß es noch vor zwei Stunden in Brasilien auf unserem Kontrollplatz gewesen ist.“
    In die Stille, die seiner Rede folgte, fielen die Worte Jack Gibsons.
    „So ist es, Gentlemen! Es wird durch die übereinstimmenden Meldungen sowohl unserer Leute am Juruena, wie von der Besatzung von Eagle 2 erhärtet, daß das deutsche Stratosphärenschiff vier Uhr 50 Minuten auf unserem Kontrollplatz gewesen ist. Es muß demnach rund 10.000 Kilometer bis Claryland in der Zeit von knapp zwei Stunden zurückgelegt haben. Daraus errechnet sich eine Stundengeschwindigkeit von fast 5.000 Kilometer.“
    John Sharp fuhr sich nachdenklich über die Stirn.
    „ 5.000 Stundenkilometer? Ungefähr Sternschnuppengeschwindigkeit? Eine kosmische Geschwindigkeit von einem Kilometer in weniger als einer Sekunde... Unmöglich!“
    „Ein verdammtes Rätsel, das die Deutschen uns da aufgeben!“ schrie Stangland ärgerlich. „Der Teufel soll alle >St<-Schiffe und alle verrückten Erfinder holen!“
    Der Lautsprecher mischte sich in die Debatte. Eine neue Meldung klang durch den Raum:
    „Coolgardie, Westaustralien. 7 Uhr 10 Minuten American Eastern Time. Das Eggerth-Stratosphärenschiff >St> ist mit der Besatzung der in der Victoriawüste abgestürzten Fisher-Ferguson-Maschine hier gelandet. >St< ist nach kurzem Aufenthalt wieder gestartet.“
    Verschieden wirkte die Nachricht auf die drei Männer im Zimmer. Stangland schöpfte nach Luft.
    „Das deutsche >St<-Schiff um 7 Uhr in Westaustralien?“ fragte Flagg wie traumverloren, während er mit dem Bleistift
    in seiner Rechten allerlei Figuren auf ein Stück Papier malte.
    „Nicht >das< Stratosphärenschiff, Flagg!“ schrie John Sharp wie erlöst, „e i n Stratosphärenschiff ist in Coolgardie. Ein anderes ist am Juruena gewesen, das dritte hat in Claryland gewassert. Wenigstens drei Stück von den verdammten Teufelskähnen schwirren auf dem Globus herum und halten die Welt zum Narren. Das ist die einfache Lösung des Rätsels.“
    Stangland ließ die Luft aus seinem breiten Brustkasten.
    „Uff, Gentlemen! Das klärt die Angelegenheit. Geben Sie mir einen Soda-Whisky, Sharp! Die Überraschung war etwas zu heftig.“
    Ein Boy brachte dem Präsidenten des Aero-Clubs das Gewünschte. Während er sich bediente, hub John Sharp an.
    „Gentlemen! Des Rätsels Lösung haben wir jetzt. Die Lösung kann für die Eggerth-Werke unangenehme Folgen haben.“
    „Wieso?“ fragten die andern.
    „Die Eggerth-Werke haben ein Stratosphärenschiff mit der Kennmarke >St 1< für das Reading-Rennen gemeldet und in der Schreckensbucht starten lassen. Das gleiche Schiff muß die Kontrollstation in Claryland passieren, und dasselbe Schiff muß auch wieder zur Schreckensbucht zurückkommen. So verlangen es die Bedingungen des Rennens. Ich werde unsere Kontrolleure durch Funkspruch anweisen, scharf darauf zu achten, daß diese Bedingungen auch erfüllt werden. Es geht natürlich nicht, daß die Eggerth-Werke uns irgendein beliebiges Schiff unterschieben und eventuell als Sieger präsentieren.“
    „Für Claryland dürfte es schon zu spät sein“, sagte Stangland, „da ist das Stratosphärenschiff oder ein Stratosphärenschiff, wie Sie wollen... schon gewesen.“
    Flagg schüttelte nachdenklich den Kopf.
    „Ich glaube, Sie machen sich vergebliche Mühe. Nach dem, was wir allmählich über die deutschen >St<-Schiffe herausbekommen haben, fürchte ich, daß die Eggerth-Werke mit ihnen das Rennen gewinnen, wie sie wollen und wie es ihnen paßt.“
    John Sharp zuckte die Schultern.
    „Vielleicht, Flagg, vielleicht auch nicht. Unsere Kontrollorgane werden von jetzt an ein scharfes Auge

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