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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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auf diese Maschinen haben.“
    Am Morgen dieses zweiten Renntages befanden Yoshika und Hidetawa sich wieder in Hackensack. Es sah unaufgeräumt in ihrem Laboratorium aus.
    Ein Lautsprecher, der zwischen all diesen chemischen Gerätschaften fast wie ein Fremdkörper wirkte, war eingeschaltet und verkündete die laufenden Nachrichten des Reading-Senders.
    „Unsere Aussichten sind nicht gut“, sagte Yoshika.
    „Sie sind schlecht“, bestätigte Hidetawa. „Wenn nicht noch ein glücklicher Zufall die amerikanischen Maschinen während der zweiten Hälfte des langen Fluges aus dem Rennen wirft, wird der Reading-Preis nicht nach Tokio kommen.“
    Ein kaum merkliches Lächeln glitt über die unbewegten Züge Yoshikas. Mit einer Handbewegung auf die Retorten und Kanister sagte er: „Wir haben getan, was möglich war, Hidetawa. Unser Mann ist längst auf dem Wege nach Brasilien. Die letzten Meldungen aus Radio-City haben unsere erste Annahme bestätigt, daß die Eagle -Maschinen bei Porto Seguro zu neuer Treibstoffaufnahme niedergehen werden. Wenn Adams mit den neuen Lacken rechtzeitig dort ist, kann noch alles nach Wunsch gehen.“
    Hidetawa nickte:
    „Ich meine es auch, Yoshika. Nur... ich habe Zweifel, ob wir in Adams den richtigen Mann für unser Unternehmen eingesetzt haben. Beumele wäre dafür vielleicht besser gewesen.“
    Yoshika zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß, Hidetawa, es ist nicht leicht, geeignete Personen für solche Aufgaben zu finden. Sie tun es ja nicht für das Vaterland wie wir. Sie sind nicht wie wir bereit, sich schweigend zu opfern und ihr Leben für die höchste Idee hinzugeben. Es sind Schufte, die jedem für Geld ihre Dienste anbieten. Dabei sind sie immer geneigt, auf beiden Schultern zu tragen und ihre Auftraggeber gelegentlich zu verraten.“
    Hidetawas Gesicht, so lange unbeweglich, zeigte Bewegung.
    „Eben deshalb, Yoshika, hätte ich diesen Beumele lieber gehabt ... Er ist ein ausgekochter Halunke, aber er muß zu uns halten, weil er zuviel zu verlieren hat. Bei Adams bin ich meiner Sache nicht so sicher.“
    Yoshika machte eine wegwerfende Handbewegung. „Adams ist wenigstens ein ebenso großer Schuft wie Beumele. Außerdem haben wir ihn vollkommen in der Hand.“
    Der Japaner entnahm einer Schublade ein stattliches Päckchen von Geldscheinen. Es waren Hundertdollarnoten, aber nur die Hälfte davon. Das ganze Bündel schien mit Gewalt in der Mitte durchgerissen zu sein. Hidetawa konnte beim Anblick der Scheine ein Lächeln nicht unterdrücken.
    „Eine gute Idee, Yoshika, dem Mann nur die Hälfte der Banknoten zu geben. 15.000 Dollar sind für Adams eine große Summe. Er wird alles tun, um seinen Auftrag zu erfüllen und sich danach die andern Hälften zu holen.“
    „Wir wollen es hoffen, Hidetawa. Entkommen uns die Eagle -Maschinen ungehindert auf den Atlantischen Ozean, wird die Aufgabe immer schwerer für uns. Erst in der Malakkastraße könnte unsere Organisation sie wieder fassen.“ Hidetawa legte die Finger auf die Lippen.
    „Sprich nicht davon, Yoshika! Die Wände könnten Ohren haben. Wir müssen abwarten, wie unser Unternehmen in Porto Seguro ausgeht.“
    „... und dann nach Tokio zurückkehren, Hidetawa. Ich möchte nicht zurückkehren, wenn unser Auftrag nicht gelingt.“
    „Wir werden in wenigen Stunden wissen, ob er gelungen ist. Wir wollen nach New York zurückfahren.“

7
    Mit überschäumender Begeisterung hatte die Bevölkerung von New York die Nachricht von der Ankunft der Eagle 1 in der amerikanischen Kontrollstelle aufgenommen. Die amerikanische Maschine, die erste im Rennen, allen Konkurrenten um 1.500 Kilometer voraus, das war für die sport- und wettlustigen Bürger der Union schon ein ausreichender Grund, um außer sich zu geraten. Fast noch größer war die Freude auf dem Kontrollplatz am Juruena, als die Eagle dort am Morgen des zweiten Renntages nach einer Flugdauer von 17 Stunden niederging. Kommandant Scott Campbell und vor allem auch die vom >St<-Schiff gebrachten Piloten der Eagle 2 ließen es sich nicht nehmen, Frank Kelly aus dem Flugzeug zu heben und im Triumph über den Platz zum Casino zu tragen. Von allen Seiten strömten die Montagemannschaften, welche die Bay City Werke hier stationiert hatten, zusammen, um den bisherigen Sieger des großen Rennens mit endlosem Jubel zu bewillkommnen. Auch Pender und Hobby bekamen einen gehörigen Teil von dem Empfang ab und erreichten mehr getragen als gehend das Stationsgebäude.
    Ob sie wollte

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