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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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besseren Mann als Ewan MacAllister. Er wird Euch ohne viel Aufhebens nach London bringen, und seinetwegen braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen. Alle MacAllisters sind gute, anständige Männer ...<«
    Sie unterbrach ihre Tirade und verzog verächtlich die Lippen. »Oh, das war hinterhältig. Ich hätte es wissen müssen, als Agnes mit dem Ritter meines Vaters als Beschützer ,ankam. Warum habe ich die Intrige nicht erkannt?«
    »Weil du Angst hattest.«
    Nora seufzte angewidert. Sie fühlte sich wie die hohlköpfigste aller Närrinnen, ihnen allen so leicht auf den Leim gegangen zu sein. Wie hatte sie sich nur derart von ihrem Vater in die Irre führen lassen können? Der Mann war ein Teufel, kein Zweifel, und wenn sie erst wieder zu Hause wäre, würde sie ihm in allen Einzelheiten auseinandersetzen, was sie von seinen Machenschaften hielt.
    Während sie im Geiste ihrem Vater eine Standpauke hielt, hörte sie Ewans Magen knurren. »Wir müssen essen, nicht wahr?«
    Er atmete erschöpft aus. »Ich fürchte, ich bin nicht in der Verfassung, etwas anderes einzufangen als eine Erkältung, und selbst wenn, wage ich nicht, ein Feuer zu machen, während wir zahlenmäßig unterlegen, verletzt, unbewaffnet und gefesselt sind.«
    Sie klopfte ihm begütigend auf den Arm. »Ich kann ein paar Blätter, Wurzeln und Beeren sammeln und uns daraus etwas zubereiten. Es wird nicht viel sein, aber besser als nichts.«
    Trotz ihrer Proteste erhob Ewan sich mit ihr zusammen.
    Er weigerte sich, sie aus den Augen zu lassen, daher folgte er ihr. Obwohl sie sich seinetwegen Sorgen machte, gab es einen Teil in ihr, der seine Fürsorge genoss.
    Er hatte es noch nicht ausgesprochen, aber sie glaubte, dass er sie liebte. Sicherlich gab es keinen anderen Grund für ihn, sich so um ihr Wohlergehen zu sorgen.
    Nachdem sie zwei Hände voll Beeren hatte, ein paar Wurzeln und Blätter, ging sie zum Bach, um sie zu waschen.
    Ewan kniete sich neben sie ans Ufer, beugte sich vor, um zu trinken. Wegen seiner gefesselten Hände blieb ihm nichts anderes übrig, als das Wasser von seinen Fingern zu lecken.
    »Hier«, sagte Nora und legte die Früchte beiseite. »Lass mich helfen.« Sie formte ihre Hände zu einer flachen Schale, schöpfte Wasser und hielt es ihm an die Lippen.
    Er lächelte dankbar, dann senkte er den Kopf und küsste sie auf die Lippen.
    Nora seufzte über die Zärtlichkeit seiner Liebkosung. Nach allem, was geschehen war, fand sie seinen Kuss seltsam Kraft spendend.
    »Denkst du, sie könnten uns heute Nacht finden?«, fragte Nora nachdem sie beide für den Augenblick ihren Hunger auf Küsse gestillt hatten.
    Ewan lag wieder ausgestreckt auf der Erde, während sie das karge Mahl putzte.
    »Nein«, sagte er. »Der Wald hier ist zu dicht, und inzwischen ist es auch zu dunkel. Sie werden eine Rast für die Nacht einlegen müssen. Bis morgen früh sollten wir in Sicherheit sein.«
    Nora nickte und fütterte ihn mit den Beeren. Während er kaute, aß sie selbst etwas.
    »Es muss schlimm sein, deine Hände nicht freizubekommen«, sagte sie, nachdem sie geschluckt hatte.
    »Zweifellos ist es nicht gerade eine meiner Lieblingssituationen.«
    Nora nahm seine gebundenen Hände in ihre; sie bewunderte seine Stärke. Nie hatte sie jemanden wie ihn kennen gelernt. »Du warst unglaublich. Ich kann immer noch nicht fassen, dass du tatsächlich den Ring aus der Wand gerissen hast.«
    »Es gibt Zeiten, in denen es seine Vorzüge hat, die Figur eines Bären zu besitzen.«
    »Aye, das stimmt...«
    Tränen sprangen ihr in die Augen, als sie darüber nachdachte, was alles an diesem zu Ende gehenden Tag geschehen war. »Armer Ryan. Ich kann kaum glauben, dass er tot ist. Wäre er größer ...«
    »Pst«, flüsterte Ewan. »Es ist nicht deine Schuld, dass er sich ihnen in den Weg gestellt hat.«
    »Wäre ich nicht gewesen ...«
    »Er ist derjenige, der ...« Ewan brach ab, als er merkte, dass er fast dieselben Worte sprach wie sie, als sie ihm gesagt hatte, dass er keine Schuld an Kierans Entschluss trug, sein Leben zu beenden.
    Sie war nicht mehr für das verantwortlich, was Ryan getan hatte, als er für Kierans Entscheidungen.
    Kieran war der Idiot gewesen, der in den See gegangen war.
    Und wofür?
    Für eine unwürdige Hure, die jedem Mann Verderben gebracht hatte, der das Pech hatte, sie zu kennen, ihre eigene Familie eingeschlossen.
    Isobail hatte nie an jemand anderen als sich selbst gedacht, und Kieran war ein Narr gewesen, sein Leben ihretwegen

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