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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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lief zu den Pferden.
    Ihr Plan ging auf. Die MacKaids waren so darauf konzentriert, Ewan zu überwältigen, dass sie sich auf ein Pferd schwingen konnte, ehe Graham begriff, dass sie nicht mehr da war.
    Nora war nicht daran gewöhnt, ohne Sattel zu reiten, aber das machte nichts. Es war nun an ihr, dafür zu sorgen, dass sie entkamen, und sie würde Ewan nicht im Stich lassen.
    Nachdem sie auf dem Rücken des Pferdes Halt gefunden hatte, presste sie ihre Schenkel zusammen und trieb das mächtige Tier geradewegs auf die Männer zu.
    Die Brüder stolperten in ihrer Hast, aus der Gefahrenzone der scharfen Hufe zu kommen.
    Mit einem Aufkeuchen sprang Ewan hinter ihr in den Sattel.
    Er hob die Arme über ihren Kopf und legte sie um sie, dann ergriff er die Zügel und wendete das Pferd.
    Er lenkte es zu den anderen Tieren, die verängstigt auseinander liefen. Dann ritt er in den dichten Wald.
    Sie konnte die Brüder wütend fluchen hören, als sie und Ewan davonritten, während sie erst ihre verstreuten Pferde einfangen mussten.
    Nora wollte sich umdrehen und sehen, ob sie ihnen folgten, aber das konnte sie nicht. Ewans Griff war zu fest, stattdessen bemühte sie sich, so still wie möglich zu sein, damit Ewan sie fortbringen konnte.
    Jeder Muskel in ihrem Körper war gespannt, während sie durch den Wald preschten. Sein kräftiges Pferd flog nur so zwischen den Bäumen hindurch, aber sie war außer sich vor Angst, dass die MacKaids sie einholen und überwältigen würden.
    Nach einer Weile zügelte Ewan sein Pferd, ließ es anhalten und drehte sich um, um nach ihren Verfolgern zu sehen.
    »Sind wir entkommen?«, fragte sie mit vor Angst dünner Stimme.
    »Ich denke ja.« Er zog sie dichter an sich. »Du warst fabelhaft, Nora.«
    Sie lachte triumphierend. »Auf das Pferd zu gelangen war einfach. Du hast den schwersten Teil übernommen, als du den Ring aus der Wand gezerrt hast. Bist du in Ordnung?«
    »Ein wenig wund, aber verdammt froh, dass du einen klaren Kopf behalten hast.« Er küsste sie rasch auf die Lippen.
    Sie lächelte über sein Lob. »Hattest du erwartet, ich würde den Kopf verlieren?«
    »Nein, dafür kenne ich dich inzwischen zu gut.«
    Seine Worte wärmten sie, und sie sehnte sich verzweifelt danach, ihn zu küssen. Das würde sie auch tun, sobald sie anhielten und absaßen.
    Sie würde den armen Mann blind küssen - für alles.
    Ewan führte sie durch den Wald, weiter von den MacKaids weg.
    »Sollten wir nicht nach Drixel zurückreiten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das erwarten sie von uns. Zweifellos haben sie sich dorthin gewandt und liegen da auf der Lauer. Ich sage, wir halten uns weiter nördlich, dann reiten wir nach Westen und von da aus zu Lochlan.«
    Es erstaunte sie, wie sehr sie ihm vertraute.
    Wie sehr sie ihn liebte.
    Er ließ das Pferd langsamer werden, sodass er den Gürtel um ihre Hände aufbinden konnte und sie von den Fesseln befreien. Nora versuchte sich im Gegenzug an seinen, aber die Stricke waren so fest gebunden, dass es ihr nicht gelang.
    Zart berührte sie die roten Striemen auf seinen Handgelenken, von denen ein paar zu bluten angefangen hatten. »Es muss schrecklich wehtun.«
    »Ich werde es überleben, bis wir einen Weg finden, sie aufzuschneiden.«
    »Hast du nicht mehr den Dolch in deinem Stiefel?«
    »Nein, den habe ich heute Morgen Lysander geliehen und vergessen, ihn mir zurückgeben zu lassen.«
    Sie seufzte. »Schade.« Aber noch während sie das sagte, runzelte sie die Stirn.
    Ewan sah irgendwie blass aus, und er schwitzte ziemlich stark, so als sei er eine Weile gerannt.
    Das der Anstrengung mit dem Eisenring und ihrem knappen Entkommen zuschreibend lehnte sie sich gegen ihn und ließ sich von ihm in Sicherheit bringen.
    Bei Anbruch der Nacht suchten sie sich endlich einen Platz zur Rast.
    Ewan hob seine Arme und half ihr so gut es ging beim Absteigen.
    Erst als er selbst vom Rücken des Pferdes glitt, entdeckte Nora den leuchtend roten Fleck auf seinem Hemd. Es sah wie Blut aus. Eine Menge Blut.
    Bei dem Anblick blieb Nora das Herz fast stehen. Er war gewiss nicht verwundet. Wenn er das wäre, hätte er es doch erwähnt.
    Oder?
    Seine gut geschnittenen Züge schienen blass und seine Miene von Erschöpfung gezeichnet. Er schwitzte immer noch, und sie bemerkte, wie hölzern seine Bewegungen waren. Von der tödlichen Anmut, die sie von ihrem Hünen gewohnt war, war nichts zu sehen.
    »Was ist das?«, fragte sie und zeigte auf den Fleck.
    »Nichts.« Er führte das

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