Der widerspenstige Highlander
Pferd auf die kleine Lichtung und band es fest, sodass es grasen konnte.
Stirnrunzelnd beobachtete Nora sein Tun, dann schaute sie an sich herab und entdeckte, dass ihr eigenes Kleid auf der Seite und hinten mit Blut getränkt war. Ihr Herz schlug in Sorge schneller.
»Bist du verletzt?« Sie lief zu ihm.
Er wischte sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirn und schüttelte den Kopf, als wollte er ihn klären. »Graham hat mich mit dem Messer erwischt, während wir gerungen haben. Die Klinge ist von meinen Rippen abgerutscht.«
Sie blinzelte ungläubig angesichts seiner fast beiläufigen Schilderung. Wie konnte er eine Stichwunde nur so leicht nehmen?
»Ewan MacAllister, setz dich!«
Ihr herrischer Ton entlockte ihm eine hochgezogene Augenbraue.
»Ich kann es einfach nicht glauben«, erklärte sie erbost. »Du spielst den Hilflosen, wenn du aus einem Baum ein paar Fuß nach unten fällst, aber hast du eine ernsthafte Stichverletzung, wirst du mit einem Mal ganz edelmütig. >Oh, es tut nicht weh. Ich komme wieder in Ordnung.< Wie kannst du es wagen? Jetzt setz dich hin und lass mich die Wunde ansehen.«
Er knurrte irgendetwas, tat aber, wie geheißen. »Ich bin kein Kind, Nora, und ich muss nicht wie eines verhätschelt werden. Ich habe schon schlimmere Wunden erlitten als diese, und ich bin immer noch da.«
Sie sparte sich die Mühe, diese Bemerkung mit einer Antwort zu würdigen, denn wenn sie das täte, würden ihm die Ohren von ihrer Standpauke bis in alle Ewigkeit klingen.
Nora holte tief Luft und bekämpfte den Drang, ihn herunterzuputzen.
Wie konnte er so leichtsinnig sein?
Die Wunde musste entsetzlich schmerzen.
Sie zwang ihn, sich hinzulegen, sodass sie sein Hemd heben und die Verletzung untersuchen konnte. Sie spürte, wie ihr die Farbe aus den Wangen wich, als sie sie sah.
Graham hatte einen langen Schnitt gezogen. Aus der böse aussehenden Wunde quoll immer noch Blut.
»Oh Ewan«, hauchte sie. »Ich kann nicht glauben, dass du nicht verblutet bist. Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
Er hob seine gefesselten Hände, um sie an der Wange zu berühren. Unter dem eindringlichen Ausdruck in seinen kristallblauen Augen wurde ihr ganz heiß und kalt.
»Wir konnten nicht anhalten, Nora. Hätte ich dir gesagt, dass ich verwundet bin, hättest du mich aber dazu gezwungen, damit du die Wunde versorgen kannst, doch ich wollte auf keinen Fall, dass du den MacKaids noch einmal in die Hände fällst.«
Ihre Liebe für ihn verdreifachte sich bei diesen Worten. Für sie hatte er endlose Meilen lang ohne ein einziges Wort der Klage gelitten.
Sie nahm seine Hände und küsste seine Finger. »Danke. Jetzt lieg still und lass mich nach dir sehen.«
Er nickte und zog seine Hände fort.
Ewan achtete darauf, gleichmäßig zu atmen, während er die Frau anschaute, die ihm so wichtig geworden war.
Für sie würde er durch die Feuer der Hölle gehen.
Sie legte ihre Hand auf seine Wange und betrachtete ihn vorwurfsvoll. »Du hast Fieber.«
»Ich weiß.« Er konnte es spüren. Ihm war zitterig, aber das war häufiger so, wenn Nora ihn berührte.
Sie riss einen Streifen von ihrem Unterhemd ab und benutzte es, um einen Verband anzufertigen. »Halte das hier, während ich Wasser hole.«
Er tat wie ihm geheißen.
Sie hastete zu dem Bach auf der Lichtung und kehrte kurz darauf mit einem weiteren Stück von ihrem Hemd zurück.
Das kühle Tuch drückte sie behutsam auf seine Wunde.
Ewan atmete so tief wie er konnte, als das kalte Wasser brannte und der Stoff sich schmerzhaft an den Wundrändern rieb. Himmel, tat das weh! Er wollte nichts lieber als sich zusammenrollen und ein wenig schlafen, aber das wagte er nicht.
Auch wenn es wahrscheinlich war, dass die MacKaids nach Drixel zurückgeritten waren, so konnten sie ihnen dennoch genauso gut noch folgen.
Es war eine Möglichkeit, die er vor Nora nicht erwähnen wollte, denn sie sollte an die Illusion glauben, dass sie in Sicherheit waren. Die Wahrheit würde sie nur unnötig beunruhigen, während sie gleichzeitig nichts daran ändern konnte.
Er brauchte ein wenig Zeit zum Ausruhen, ehe sie wieder aufbrachen.
»Ich wünschte, ich hätte etwas, um den Schnitt zu nähen«, murmelte sie. »Aber ich muss mich mit einem Verband begnügen.«
»Womit verbinden?«
Sie hob den Saum ihres Kleides an, gewährte ihm einen großzügigen Blick auf ihre köstlichen Schenkel und riss einen weiteren Streifen Stoff davon ab. Einen großen.
»Mach nur weiter so, und du
Weitere Kostenlose Bücher