Der widerspenstige Highlander
bist nackt, bis wir zu den anderen stoßen.« Er lächelte wölfisch. »Nicht, dass es mich stören würde, natürlich, aber ich denke, es könnte dir peinlich sein.«
Sie verdrehte die Augen. »Typisch Mann. Du liegst hier halb tot, und alles, woran du denken kannst, ist, dass ich mir die Kleider ausziehe.«
»Halb tot, nicht ganz!«
Sie schüttelte den Kopf und band den Stofffetzen um seine Rippen. »Du bist unmöglich.«
»Nein, Mylady, nur un-entmutig-bar.«
Ihre Wangen wurden rot. »Das Wort gibt es nicht, Mylord.«
Ewan musste zugeben, dass es ihm Spaß machte, Nora aufzuziehen. »Sicher gibt es das. Es ist ein ausgezeichnetes Wort.«
Sie beugte sich über ihn und küsste ihn leicht auf die Lippen.
Ewan schloss die Augen und atmete ihren Duft ein, genoss die Weichheit ihres Mundes auf seinem.
Aye, diese Frau bedeutete ihm die Welt.
Er atmete scharf ein, als sie sich von ihm löste. »Du ruhst dich aus«, begann sie, »während ich ...«
»Nein!«, rief er entsetzt und richtete sich trotz des Schmerzes auf, der ihn durchfuhr. »Wir sind hier nicht sicher.«
Sie musterte ihn aufgebracht. »Ich habe Bedürfnisse, um die ich mich kümmern muss, Ewan, und wenn du mich das nicht ungestört tun lassen willst, werde ich in der näheren Zukunft nicht sehr nett zu dir sein. Ich gehe nur hinter die Bäume dort, es wird nicht lange dauern.«
Ewan blickte zu den Bäumen, auf die sie zeigte, und versuchte zu erkennen, ob dort irgendeine Gefahr auf sie lauerte. Er wollte sie nicht aus den Augen lassen, aber er konnte ihren Wunsch nach Ungestörtheit verstehen. »Na gut. Aber rede die ganze Zeit, damit ich weiß, dass es dir gut geht.«
Sie verdrehte die Augen und lachte. »Ich denke, das wird das einzige Mal in meinem Leben sein, dass jemand mich dazu aufgefordert hat zu reden.«
Er küsste sie zärtlich. »Ich mag deine Zunge, Mylady«, erklärte er und begann eben dieses Körperteil mit seiner eigenen zu streicheln. Er stöhnte.
»Aye«, sagte er und lehnte sich zurück. »Ich bin ganz eingenommen von ihr.«
Sie lächelte erfreut. »Also hast du deine Meinung geändert und willst sie nicht mehr herausschneiden lassen?«
Er lachte, als sie ihn daran erinnerte, was er am ersten Tag ihrer Bekanntschaft zu ihr gesagt hatte. »Aye, Liebste. Ich muss feststellen, dass ich sie inzwischen richtig gerne hab. Aber jetzt geh, ehe es noch dunkler wird.«
Sie biss sich auf die Lippen und tat, was er verlangt hatte. Während sie sich entfernte, plauderte sie über ihre Lieblingsballade.
»Weißt du«, begann sie, und ihre Stimme drang aus dem Wald zu ihm. »Ich vermisse meine Laute. Es ist eine Schande, dass ich sie nicht bei mir hatte, als Graham auftauchte. Ich hätte ihn damit auf den Kopf schlagen können.«
Ewan musste lächeln, während sie fortfuhr.
Gütiger Himmel, wie liebte er ihr Geschwätz.
»Übrigens, Ewan, all das hier tut mir unglaublich Leid.« Ewan dachte daran, was geschehen war, seit er aufgewacht war und sie an seinem Bett stehen gesehen hatte.
»Das muss es nicht«, erwiderte er so laut, dass sie ihn verstehen konnte. »Alles in allem ist es bislang ziemlich interessant gewesen, oder? Außerdem hast du doch gesagt, du wolltest ein Abenteuer erleben, oder?«
»Stimmt«, antwortete sie zwischen den Bäumen hervor. "Aber ich wollte nie, dass etwas Schreckliches geschieht.« »Ich bin sicher, dein Vater auch nicht.«
»Mein Vater?«
»Aye, Catarina hat mit erzählt, dass er ihr aufgetragen hat, uns zusammenzubringen.«
Mehrere Augenblicke lang herrschte vollkommene Stille. »Nora?«, rief er besorgt. »Bist du noch da?«
Sie ignorierte seine Frage. »Was genau meinst du damit, mein Vater hat es ihr aufgetragen?«
Ewan erklärte es ihr, während er immer wieder versuchte, die Knoten in den Stricken um seine Handgelenke mit den Zähnen zu lockern.
»Also wollte mein Vater, dass ich dich heirate?«, fragte sie, als sie zwischen den Bäumen hervortrat.
Er blickte auf und bemerkte ihre wenig erfreute Miene.
»Offensichtlich.«
Sie erschien einen Moment sprachlos, die Hände in die Hüften gestemmt. »Oh ich Närrin«, stieß sie schließlich erbost hervor.
»Warum?«
»Ich hätte wissen müssen, dass er etwas im Schilde führt. Erst erzählt mein Vater mir, ich hätte keine andere Wahl als Ryan zu heiraten, dann erklärt mir meine Zofe, meine einzige Hoffnung läge darin, nach England zu gehen. >Ihr werdet eine Eskorte brauchen, Mylady<, hat Agnes gesagt, >Ich denke, es gibt dafür keinen
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