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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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auch nicht beleidigt.
    Allerdings hatten sich die Worte des Lords nicht wirklich nach einer Rüge angehört. Aus irgendeinem unersichtlichen Grund schien er ihrer beider unordentliches Auftreten zu begrüßen. Warum sonst hätte er Aaron so begeistert auf die Schulter geklopft. Und auch die nächsten Worte des beeindruckenden Mannes, hörten sich nach zufriedener Zustimmung an.
    „Endlich bist du einmal meinem Rat gefolgt!“, nickte der Lord anerkennend. „Nur wenn man aufs Ganze geht, dann bekommt man auch den Preis“, erklärte er für Rebekka unverständlich.
    „Es gab ein Gewitter“, stellte Aaron klar, und sah seinen Vater anlässlich dessen Feststellung stirnrunzelnd an. „Wir mussten uns in einer Scheune unterstellen, bis der Regen vorbeigezogen war.“
    Da sein Vater diese Worte ganz offensichtlich nicht zu Kenntnis nehmen wollte, machte sich Aaron daran, die junge Frau in seiner Begleitung vorzustellen.
    „Vater, das ist Lady Rebekka. Mylady, das ist mein Vater, Lord Waldo Danber.“
    Diesen Namen hatte Rebekka schon einmal gehört, auch wenn sie im Augenblick nicht wusste, wo sie ihn einordnen sollte. Dafür erinnerte sie sich nun erneut an ihre gute Erziehung und setzte zu einem höflichen Knicks an. Ein Versuch, der damit endete, dass sie genauso in Lord Danbers begeisterte Umarmung gezogen wurde, wie zuvor schon sein Sohn. Zum Glück verzichtete er aber darauf, ihr kräftig den Rücken zu klopfen.
    „Du solltest sie ein bisschen füttern“, stellte der Lord fest, nachdem er Rebekka aus seinem überraschenden Griff entlassen hatte. „Mit ein wenig mehr Fleisch auf den Rippen, wird sie kräftig genug sein, um dir ein paar stramme Söhne zu gebären.“
    „Vater“, klang dieses eine Wort ausgesprochen ärgerlich. Was er damit sagen wollte war klar. Ein solches Gespräch sollte nicht an die Ohren einer jungen Lady dringen.
    Rebekka empfand das nicht so. Nur Aaron, dieser Spielverderber, hatte wohl etwas dagegen, dass sie einmal etwas Interessantes hörte.
    „Schon gut, schon gut“, lenkte Lord Waldo erstaunlich schnell ein. „Ich beschwer mich doch gar nicht. Immerhin hast du es geschafft, eine Lady von dir zu überzeugen.“
    Das zufriedene Lächeln des Lords stachelte Rebekka dazu an zu widersprechen.
    „Überzeugt ist ein bisschen zu hoch gegriffen, Mylord. Sir Aaron hat ein paar vielversprechende Ansätze gezeigt“, dämpfte sie die Erwartungen des älteren Mannes ein wenig. Schließlich wollte sie nicht den Eindruck erweckten, sie wäre so leicht zu erobern gewesen.
    „Ansätze?“, brauste Lord Waldo auf. Dann schnappte er sich sogleich seinen Sohn, hielt ihn an seinem Wams fest und zog ihn so nahe zu sich, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
    „Wenn du nicht zu mehr fähig bist, als zu Ansätzen, Bürschlein, dann gehörst du bei Wasser und Brot ins Verließ gesperrt!“
    Rebekka kicherte. Einen ausgewachsenen Mann, mit sehr beeindruckenden Muskeln, als Bürschlein zu schelten wie einen Zwölfjährigen, war aus ihrer Sicht einfach zum Lachen. Um Sir Aaron nicht noch einer weiteren Herabsetzung auszusetzen, rückte sie ihre Aussage lieber in ein besseres Licht.
    „Nun ja, Mylord. Ihr wisst doch, dass ein Edelfräulein nur selten mehr als ein Zipfelchen von dem zu sehen bekommt, was einen Mann ausmacht. Dennoch ist mir die beeindruckende Kraft aufgefallen, die sich unter all dem höflichen Auftreten Eures Sohnes verbirgt. Das meinte ich mit Ansatz“, erklärte Rebekka zu Lord Waldos Zufriedenheit und Aarons Missfallen.
    „Ein wahres Wort“, nickte der Lord und ließ seinen Sohn los. „Kraft überzeugt eher als gutes Benehmen. Das sag ich schon immer.“ Der zufriedenen Zustimmung folgte eine Frage. „Also war es die Kraft meines Sohnes, die Euch eingenommen hat?“
    Rebekka ahnte, dass Aaron die Richtung, die das Gespräch nahm, nicht besonders zusagte. Und gerade deshalb führte sie es, nach einem kurzen Seitenblick, auch weiter.
    „Stärke ist ausgesprochen wichtig bei der Wahl eines Mannes, Mylord“, brachte Rebekka diese Überzeugung erfolgreich an den Mann. Und sie nahm die Gelegenheit gleich wahr, einen kleinen Seitenhieb in Aarons Richtung abzufeuern.
    „Obwohl ich natürlich nicht weiß, ob Sir Aaron seine Kraft einsetzen würde, um um meine Gunst zu kämpfen.“
    „Nicht kämpfen?“ ereifert sich der vermeintliche Vater des Bräutigams. Eine solche Aussage konnte er als Ehrenmann nicht stehen lassen. Ein ohrenbetäubender Pfiff durch die Zähne, lenkte

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