Der widerspenstige Ritter (German Edition)
einem Schwarm Tauben auf und fliegt davon?“
Rebekka überging die Spitze. „Nein, drei Monate ist die Zeit, die mein Vater dem Euren eingeräumt hat, um uns zu vermählen. Wenn bis dahin keine Gelübde zwischen uns getauscht wurden, dann muss mich Lord Danber wieder nach Hause gehen lassen.“
Diese Erklärung fand Aaron einigermaßen seltsam. „Mein Vater muss Euch gehen lassen?“, bohrte er verständnislos nach.
Rebekka nickte. Endlich kamen sie in dieser verfahrenen Geschichte einen Schritt weiter.
„Euer Vater hat auf mindestens drei Monate bestanden, wegen dieser Heusache“, machte Rebekka eine wegwerfende Handbewegung. „Hätte er nicht mit den Worten Wiege seiner Familie und Ehre seines Sohnes um sich geschmissen, hätte mein Vater sich vielleicht durchsetzen können. Aber den möglichen Erben eines Danber, konnte mein Vater dem Euren nicht vorenthalten.“
Aaron blieb jedes Wort einer Erwiderung erst einmal im Hals stecken. Was hatte die Maid jetzt schon wieder angestellt? Er hatte nicht wirklich eine Idee, auf was sie hinaus wollte. Vielleicht kam er ja dahinter, wenn er ihre Aussagen mit seinen eigenen Worten zusammenfasste.
„Meinem Vater wurden also drei Monate gewährt, um uns miteinander zu vermählen. Und der Grund dafür ist…?“
„…zum Wohl des kleinen Danber, den Ihr produziert habt“, half Rebekka kein bisschen peinlich berührt nach.
„Natürlich.“
„Endlich versteht Ihr die Sache! Wir müssen nur die nächsten drei Monate überstehen, dann kann jeder von uns wieder sein ganz normales Leben leben.“
Ihre eigenen Worte erinnerten Rebekka daran, dass ihr bisheriges Leben nicht besonders aufregend verlaufen war. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Lord Danber bei ihr zu Hause aufgetaucht war. Oder wenn sie genauer darüber nachdachte, bis zu dem Zeitpunkt, als Sir Aaron wegen des Gewitters Schutz in der Scheune suchte. Aber in diese Überlegung wollte sie sich lieber nicht so tief verstricken. Außerdem lenkte der Ritter sie mit seiner nächsten Bemerkung bereits wieder von diesem Gedanken ab.
„Kein Problem. Ich werde Euch die nächsten drei Monate ganz einfach links liegen lassen. Ich werde mich nicht mit Euch im selben Raum aufhalten, und vor allem werde ich nicht mit Euch sprechen.“
Diese Lösung erschien Aaron als die einfachste Vorgehensweise, wenn es ihm schon nicht erlaubt war, auf seine eigene kleine Burg zurückzukehren, die er schon seit einigen Jahren für seinen Vater verwaltete. Nur war die junge Lady mit dieser Ankündigung nicht glücklich. Sie stimmte diesem Plan nicht wie erhofft zu, sondern sprach sich vehement dagegen aus.
„Habt Ihr mir die letzten Minuten vielleicht gar nicht zugehört?“, warf sie Aaron ärgerlich vor. „Natürlich werdet Ihr Euch nicht von mir fernhalten. Wenn Ihr nicht versucht, mich zurückzuerobern, dann wird Euch Euer Vater die nächsten Monate zur Hölle machen“, war sie überzeugt.
„Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem seltsamen Grund, möchte Euer Vater ausgerechnet mich zu seiner Schwiegertochter machen. Wenn Ihr Euch zu sehr gegen sein Vorhaben sträubt, wird er weiter Druck auf Euch ausüben. Was ebenso handfest ausfallen könnte wie das, was Euch hergebracht hat.“
Das war durchaus möglich. Vor allem, da Aaron sich sehr gut vorstellen konnte, was seinem Vater an dem Edelfräulein so gut gefiel. Die Aussicht ihn zu vermählen, spielte dabei eine große Rolle. Die Begeisterung des Lords kam wohl vor allem daher, dass der Maid dieselbe Abenteuerlust anhaftete, die der sich immer von seinem Sohn gewünscht hatte. Einen solchen Fang wollte Lord Danber natürlich an seine Familie binden.
Allerdings erschien es Aaron nicht vorteilhaft, der Lady diese Information zukommen zu lassen. Lieber wollte er sich darüber schlau machen, wie sie sich den weiteren Ablauf vorstellte. Auch wenn er dabei eine gehörige Portion Sarkasmus nicht unterdrücken konnte.
„Was wollt Ihr tun, während ich Euch wie ein liebeskranker Tollpatsch hinterher hechle?“
Diese Frage konnte Rebekka auch nicht wirklich beantworten. Aber sie hatte zumindest schon den Ansatz einer Idee.
„Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Auf jeden Fall muss ich Euch auf eine Art abweisen, die Ihr wirklich nicht tolerieren könnt. Was findet Ihr denn ganz besonders abstoßend an einer Lady?“
Dass sie ihm jetzt auch noch die Verantwortung für ihr Verhalten aufdrängen wollte, kam gar nicht in Frage.
„Hört zu, Lady Rebekka. Warum vergessen
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