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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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darf.“
    So viel Frechheit verschlug dem Lord die Sprache. Er hatte damit gerechnet, dass sein Sprössling inzwischen ein wenig zur Einsicht gekommen sein musste. Aber ganz offensichtlich konnte man ihm mit Drohungen nicht beikommen. Eine Tatsache, die Lord Danber trotz seines mühsam unterdrückten Wutanfalls stolz machte. Nur würde ihn das nicht davon abhalten, sein Vorhaben voranzubringen. Er musste nur einen anderen Ansatz finden.
    „Ein Danber gibt die Liebe seines Lebens nicht einfach auf, weil er einmal eine Zurückweisung erfahren hat“, versuchte er es mit einem anderen Argument. „Ein Danber kämpft um seine Lady, wenn er sie endlich gefunden hat.“
    Aaron setzte eine verstockte Miene auf. Sein Vater hatte ja gar keine Ahnung, wie sehr er ihm in die Hand spielte. Eben hatte er ihm den Grund geliefert, warum er sich so gegen seine Anwesenheit auf der Danber-Burg gewehrt hatte; beleidigte Eitelkeit. Außerdem hatte er ihm auch gleich die Möglichkeit aufgezeigt, sein Verhalten ins Gegenteil umzukehren, wenn das dem Plan der Maid entsprach.
    „Warum für etwas kämpfen, das so schmälich mit Füßen getreten wurde“, spielte er seien Rolle noch ein bisschen weiter.
    Lord Danber machte eine wegwerfende Handbewegung und wischte diesen Einwand seines Sohnes auch noch mit Worten beiseite.
    „Frauen sind nun einmal so“, versuchte er zu Rebekkas Ärger zu erklären. „Wenn man ihnen zu viele Möglichkeiten lässt sich zu entscheiden, hüpfen sie wie die Bienen von einer Blüte zur nächsten.“
    Dass sich sein Vater so poetisch ausdrücken konnte, verblüffte Aaron. Auch wenn er vermutete, dass die Worte, die sein Erzeuger da von sich gegeben hatte, die Maid unter dem Bett zum Kochen bringen mussten.
    „Lass ihr einfach keine Möglichkeit mehr sich anders zu orientieren. Dann wirst du sehen, dass du die fügsamste Gemahlin bekommst, die du dir nur wünschen kannst.“
    Lady Rebekka fügsam? Nicht einmal in hundert Jahren hielt er diese Aussicht für eine reelle Möglichkeit. Aber diesen Zweifel äußerte er lieber nicht laut. Obwohl er sich dann doch nicht verbeißen konnte, in dieser Aussage herumzustochern. Ein kleines bisschen Rache lag wohl in den Worten, die nicht nur für Lord Waldo gedacht waren.
    „Bedeutet fügsam weniger halsstarrig?“
    Das war eine Frage, die Lord Danber Hoffnung schöpfen ließ, auf dem richtigen Weg zu sein. Und es war ebenso eine Frage, die fast Aarons Bett zum Brennen brachte, weil die Lady darunter darauf sann, ihm diese Unterstellung heimzuzahlen. Aber ihre Ehre brauchte sie in diesem Fall nicht selbst zu retten. Der Burgherr schlug sich auf ihre Seite, zumindest hörte sich das was er sagte fast danach an.
    „Was du für halsstarrig hältst, ist ein gesundes Maß an Temperament. Etwas, was jede Frau besitzen sollte, die sich gegen einen Danber behaupten will.“
    „Ich dachte, die Lady wird fügsam wie ein Lämmchen. Wenn du da jetzt von Temperament sprichst, passt das für mich irgendwie nicht ins Bild“, machte Aaron seinen Vater auf einen Denkfehler aufmerksam. Doch der wischte auch diesen Einwand sofort wieder weg.
    „Beides in der richtigen Dosis macht eine perfekte Danber-Gemahlin aus“, schien der Lord immer die passende Antwort parat zu haben.
    Jetzt war von Aarons Seite so etwas wie widerwillige Zustimmung gefragt. Er musste den Eindruck erwecken, über diese Möglichkeit nachzudenken, ohne allzu begeistert zu wirken. Sein Vater sollte schließlich das Gefühl bekommen, seine Überredungsversuche hätten bei ihm Fuß gefasst.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob die Lady genügend von einem Lämmchen hat, um noch einmal mein Herz anzusprechen“, überlegte Aaron mit gerunzelter Stirn. Dann musste er sich dazu zwingen, noch ein wenig tiefer in die Irrungen und Wirrungen verschmähter Liebe zu tauchen.
    „Wie kann ich mir sicher sein, dass eine erneute Eroberung der Lady von Dauer sein wird?“
    Die Frage traf genau den richtigen Nerv bei Lord Danber. Er sah seinen Erfolg schon zum Greifen nahe, und gab den letzten entscheidenden Tipp. Dazu demonstrierte er seine Zuneigung zu seinem Sohn mit einer seiner bärenstarken Umarmungen und spielte seinen letzten Trumpf aus.
    „Mach ihr ein Kind!“
    Aaron hoffte, dass dieser geflüsterte Rat nicht soweit drang, dass ihn die Lady unter seinem Bett gehört hatte. Sonst konnte er sich darauf gefasst machen, dass ihm von dieser Seite mehr Ärger blühte, als von seinem Vater. Da Lord Danber auch noch deutlich in der

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