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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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bemerkte Burlesque und knabberte an einem mürben Apfel.
    »Ich habe ein Problem.«
    »Ach was, wirst doch nich deswegen den Kopf hängen lassen. Ich kenn ’ne Salbe, die wirkt Wunder …«
    »Darum geht es nicht, Burlesque«, unterbrach ihn Vanka. »Ich glaube, dass Ella entführt wurde.«
    »Entführt? Von wem?«, fragte Burlesque besorgt.
    »Ich könnte wetten, dass dieser Hundesohn von Machiavelli dahintersteckt, dem untersteht die Geheimpolizei von Venedig. Ich schätze, die Venezianer halten Ella gefangen, um behaupten zu können, der Messias sei auf ihrer Seite. Was anderes kann ich mir nicht denken. Ich kaufe Josie Baker nicht ab, dass sie sich so verändert hat. Ella ist nicht so.«
    »Ich weiß nich«, tönte Rivets. »Diese Missus Baker is ’n ziemlich schräger Vogel.«
    Vanka ignorierte ihn. Er wollte einfach nicht glauben, dass Ella ihn nun als Feind betrachtete.
    »Das Dumme ist, dieser Butler hat so eine Heidenangst vor Machiavelli, dass er auf stur geschaltet hat und ich kein Wort aus ihm rauskriegen konnte.«
    »Weil du ’n Gentleman bist«, erklärte Burlesque, kippte den letzten Tropfen seiner Lösung herunter und stand auf. »Warum überlässte ihn nich mir, ich quetsch’ den Kerl schon aus.«
    Es war kurz nach fünf Uhr nachmittags, als Pascal Leroy, der langjährige Butler im Kloster der Visuellen Jungfrauen, die Eingangstür öffnete, nachdem irgendwer hartnäckig geklopft hatte. Die drei Rüpel, die auf seinen blitzblank geputzten Stufen standen, beeindruckten ihn nicht. Das Trio bestand aus zwei Männern und einer ziemlich großen Frau. Die beiden Männer – besser gesagt, der Mann und ein Knabe – gaben ein komisches Paar ab, der eine war groß und beleibt, der andere klein und dünn. Doch eines hatten sie gemeinsam, beide steckten in Kleidern, die so zerknittert waren, als hätten sie darin geschlafen. Sie sahen aus wie zwei ungleiche Buchstützen mit einer großen rotgesichtigen Frau in der Mitte. Doch was den beiden an Würde fehlte, machten sie durch ihre Frechheit wett.
    »Je church pour Mademoiselle Ella Thomas , Alter«, sagte der Fettsack, sein Kauderwelsch war kaum zu entschlüsseln.
    »Je ne connais aucune personne qui s’appelle Mademoiselle Ella Thomas« (Ich kenne niemanden mit dem Namen Ella Thomas), gab Pascal Leroy herablassend zurück und tat, als wollte er die Tür schließen, doch seine Hand zitterte. Dass Lady IMmanual im Kloster lebte, war Staatsgeheimnis, aber jetzt verlangte man schon das zweite Mal an diesem Tag nach ihr. Normalerweise hätte er Abbé Niccolò verständigt und um weitere Anweisungen gebeten, doch das war im Augenblick nicht möglich. Es war ihm erst gelungen, Mademoiselle Armaros ins Kloster zu schmuggeln, nachdem die Signori di Notte, die die Lady bewachten, und die Schwestern mit ihr zur Galerie des Anciens aufgebrochen waren. Und jetzt, da die Kleine darauf wartete, der Lady nach ihrer Rückkehr einen gebührenden Empfang zu bereiten, wollte er auf keinen Fall, dass Machiavelli im Kloster herumschnüffelte. Mord war eine höchst private Angelegenheit.
    Der eisenbeschlagene Stiefel, den der Zwerg in die Schwelle schob, hinderte ihn daran, die Tür zu schließen. »Où is elle?« , fragte der Kerl mit der Hasenmaske, dessen französischer Akzent bemerkenswerterweise noch mehr zu wünschen übrig ließ als der seines fetten Kollegen. Der Zwerg unterstrich seine Unverfrorenheit, indem er auf Monsieur Leroys frisch geschrubbte Stufen spuckte.
    Empört über diesen Verstoß gegen die Unverletzbarkeit des Klosters drohte Pascal dem Jungen mit dem Finger. Er würde sich doch von einem Dreikäsehoch nicht einschüchtern lassen. » Va-t-en … vaurien … ou j’appelle les GendDarmes. (Verpiss dich, Nichtswürdiger, oder ich rufe die GenDarmen!)
    »Soll ich ihm die Fresse poliern, Buslesque?«, hörte Pascal Leroy den Jungen seinen Kumpel fragen. Leroy, der stolz auf seine fließenden Englischkenntnisse war, wunderte sich, dass er das Englisch des Jungen noch weniger verstand als sein Französisch.
    Der bärtige Kerl schüttelte den Kopf. »Nee, Rivets, lass gut sein. Es gibt andere Wege, ’ne Katze zu häuten.« Damit machte das übelriechende Trio kehrt, stieg die Stufen hinunter und schob zu Leroys großer Erleichterung wieder ab.
    Kaum waren sie um die Ecke, erklärte Burlesque ihnen seinen Plan. »Odette …«, sagte er, verstummte aber augenblicklich, als er das strahlende Lächeln seiner Freundin sah. Ihre wachsende Zuneigung lenkte ihn

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