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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zusammenhält. Wir können es uns einfach nicht leisten, Sie zu verlieren.«
    »So leicht gehe ich schon nicht verloren, mein Stephen«, versicherte Basarab ihm, und als Buchevsky ihn nur aufgebracht ansah, fügte der Rumäne seufzend hinzu: »Also gut, Sie starrsinniger Amerikaner. Ich werde Take und seine Leute mitnehmen. Es kann schließlich nicht schaden, wenn ich mit einem angemessenen Gefolge auftrete, um die anderen Führer mit meiner Wichtigkeit und meinen herausragenden militärischen Ressourcen zu beeindrucken.« Er verzog den Mund. »Beruhigt Sie das?«
    Buchevsky setzte zu einem weiteren Protest an, aber dann machte er den Mund wieder zu und schwieg. Ihm war aufgefallen, dass er sich immer unbehaglich fühlte, wenn Basarab in den Bergen unterwegs war und er nicht wusste, wo der Mann sich aufhielt. Und ihn störte auch die Tatsache, dass Basarab gar nicht erst auf den Gedanken gekommen war, ihn mitzunehmen. Andererseits musste ja irgendwer zu Hause bleiben und aufpassen, dass nichts geschah. Und wenn Basarab nicht da war, fiel diese Aufgabe zwangsläufig ihm zu. Außerdem wäre er bei einer solchen Unternehmung wohl eher hinderlich gewesen, selbst wenn er sich das eigentlich nicht eingestehen wollte.
    Take Bratianu und der Rest der kleinen Truppe schienen nachts so gut sehen zu können wie Katzen, und sie bewegten sich wie Blätter im Wind. Er konnte es nicht mal annähernd mit ihnen aufnehmen, wenn es darum ging, nachts durch die Wälder zu schleichen, und das wusste er auch nur zu gut … so ungern er auch zugeben mochte, dass es irgendetwas gab, was ein anderer besser konnte als er.
    Hey, jetzt krieg dich mal wieder ein, Stevie!, ermahnte er sich. Take ist vierzig oder vielleicht sogar fünfzig, und ich wette, er hat all die Jahre hier in diesen Wäldern verbracht. Damit dürfte er sich hier ein klein bisschen besser auskennen als du, oder meinst du nicht? Und unter den gegebenen Umständen ist es sinnvoller, wenn Mircea nicht einen großen, tollpatschigen Marine mitschleift, auch wenn du dir deswegen vorkommst, als hätte man dir auf den Schlips getreten.
    Er lachte leise und schüttelte über diesen Gedanken den Kopf, dann sah er, dass Basarab ihn anlächelte.
    »Ich glaube, uns bleiben noch ein paar Tage, bevor die handgeschriebenen Einladungen bei den anderen eintreffen«, meinte er. »Nächste Woche, würde ich sagen. Vermutlich am Mittwoch. Und während ich weg bin, halten Sie hier die Augen offen, nicht wahr, mein afrikanischer Slawe?«
    »Ja, das werde ich machen«, versprach Buchevsky ihm.

.XXX.
    Der Regen peitschte die Blätter der Bäume und prasselte auf den Waldboden. Irgendwo über den pechschwarzen Wolken, die sich wie eine kompakte Decke über die Gipfel des Gebirgszugs gelegt hatten, polterte wütender Donner. Dave Dvorak fand, dass dieses Wetter besser in den Oktober passte, aber nicht in die erste Septemberwoche. Er hockte im Unterholz westlich der US-64 und hatte das Gefühl, dass es nicht vier Uhr am Nachmittag war, sondern eher sieben oder acht Uhr am Morgen.
    Es gefiel ihm nicht, sich hier aufhalten zu müssen. Rob Wilson gefiel es ebenfalls nicht, und ihre Ehefrauen waren erst recht dagegen gewesen. Trotzdem hatten sie nicht protestiert, und obwohl das Wetter einfach grässlich war und ihn etwas erfüllte, was sich für seinen Geschmack viel zu sehr nach blanker Angst anfühlte, war er stolz auf die beiden, weil sie eben nicht protestiert hatten.
    »Natürlich geht ihr da hin!«, hatte Sharon gesagt und ihn dabei betrübt angesehen, doch ihre blauen Augen hatten sich beharrlich geweigert, auch nur eine Träne zu vergießen. »Die brauchen dich. Aber komm mir ja nicht auf die Idee, dich von irgendwem umbringen zu lassen, Dave Dvorak! Und sorg bitte auch dafür, dass du meinen Bruder wieder heil nach Hause bringst.«
    Dann hatte er sie in die Arme genommen und sie festgehalten, während sie sich so sehr an ihn presste, als wollte sie eins mit ihm werden. Nach einer Weile musste er sich ermahnen, sie nicht zu fest zu halten, um ihr nicht die Rippen zu brechen.
    Das Wetter hatte sich da bereits zum Schlechten entwickelt, aber das Gute an fanatischen Jägern war, dass sie über die richtige Ausrüstung verfügten, die es ihnen erlaubte, sich selbst mitten in einem Wolkenbruch noch einigermaßen wohl zu fühlen. Und um ehrlich zu sein, hatte er sich gewünscht, dass der Nachmittag und der Abend von Tornados heimgesucht und dass es Hagelkörner so groß wie Kürbisse regnen würde –

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