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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht viel bewirken können, und es wäre mir lieber, wenn wir noch ein paar Überraschungen auf Lager hätten, falls einer unserer Nachbarn in diesem Winter auf die Idee kommt, … auf Akquise zu gehen.«
    »›Akquise‹?« Basarab legte den Kopf schräg und sah ihn nachdenklich an. »Ist das ein Wort, das Marines ständig benutzen? Oder haben Sie sich das für einen besonderen Anlass aufgespart?«
    »Oh, ich kenne jede Menge wichtige Wörter«, versicherte Buchevsky ihm. »Ich weiß nur bei den meisten noch nicht, wie sie auf Rumänisch heißen. Aber das kommt noch alles … sofern uns diese schlappohrigen Hurensöhne lange genug in Ruhe lassen.«
    Beim letzten Satz war sein Tonfall wieder abweisender geworden, weshalb Basarab sich abermals vorbeugte, um eine Hand auf seinen Unterarm zu legen.
    »Richtig«, stimmte er Buchevsky zu. »Ich weiß, das geht Ihnen genauso gegen den Strich wie mir, mein Stephen. Aber wenn sie es nicht darauf abgesehen haben, uns alle umzubringen, dann muss es früher oder später zu irgendeinem Arrangement mit ihnen kommen.«
    Basarabs verdrießliche Miene ließ erkennen, was er von seiner eigenen Einschätzung hielt, dennoch fuhr er ungerührt fort: »Die Leute in diesem Land haben sich schon früher gegen Eroberer zur Wehr gesetzt, mein Stephen. Manchmal mit Erfolg, manchmal … nicht ganz so erfolgreich. Vlad Tepes selbst hatte seine Hauptfestung Cetatea Poenari hoch oben auf einem Berg bei Cortea-de-Argeş, keine dreißig Kilometer von hier entfernt. Ich weiß, Vlad war in der Geschichte außerhalb von Rumänien nicht sehr beliebt. Aber hier im Land sieht man das anders, weil er viel zum Widerstand gegen die Türken beigetragen hat, weil er sie wenigstens für eine Weile aufgehalten hat. Als der Feind ihn schließlich zum Rückzug zwang, begab er sich nach Cetatea Poenari. Und genau das ist es doch, was ich meine. Vlad hat zu den schrecklichsten Mitteln gegriffen, und auch wenn er von meinem Volk in vieler Hinsicht verehrt wird, waren das wirklich schlimme Mittel, mein Stephen. Schlimmer als alles, was Sie in Ihrem ganzen Leben in Afghanistan und sonstwo auf der Welt zu Gesicht bekommen haben. Trotzdem war selbst das nicht genug, um die Türken zu schlagen. Wie sollen wir dann fähig sein, einen Eroberer zu besiegen, der von den Sternen kommt?«
    Basarab schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wenn wir uns einem so dummen Traum hingäben, dann würde das nur noch mehr Zerstörung nach sich ziehen. Hätten die Shongairi nichts anderes im Sinn als die Auslöschung der Menschheit, dann wären längst sämtliche Städte vom All aus vernichtet worden. Daraus schließe ich, dass wir ihnen lebend zumindest ein klein wenig mehr wert sind als tot. Ich fürchte, das hat man damals von den Türken und den Sowjets nicht sagen können. Niemand weiß ganz genau, wie viele Zigtausende oder sogar Millionen Rumänen beim Widerstand gegen diese menschlichen Eroberer umgekommen sind. Wie es scheint, müssen wir uns einmal mehr darauf konzentrieren, eine Eroberung zu überleben, und was unser Volk früher schon geschafft hat, wird es auch ohne jeden Zweifel wieder tun können. Trotzdem will ich meine Leute nicht einfach diesen neuen Eroberern von einer anderen Welt unterwerfen, ohne zuerst zu versuchen, die bestmöglichen Bedingungen für die Kapitulation herauszuholen. Aber wenn sie mich widerlegen und beweisen, dass es ihnen doch nur darum geht, uns alle abzuschlachten, anstatt uns zu unterwerfen, und wenn sie versuchen, die Kontrolle über diese Berge zu erlangen, dann werden sie einen höheren Preis dafür bezahlen, als sie sich vorstellen können. Wie Sie schon sagten, es wird ihnen nicht gefallen, einen von uns wütend zu erleben.«
    Einen Moment lang saß er da und hüllte sich in kaltes, bedrohliches Schweigen, bis er sich einen Ruck gab. »Na ja, auf jeden Fall sieht es so aus, dass wir uns einig sind. Aber wenn wir uns mit unseren Nachbarn wirklich einigen wollen und wenn ich Gewissheit haben will, dass diese Einigung zu meinen Bedingungen zustande kommt, dann muss ich persönlich die Enklaven aufsuchen und mit den Führern reden.«
    »Hoppla, nicht so schnell!«, sagte Buchevsky. »Ich sehe ja ein, dass wir das machen müssen, auch wenn ich nicht vor Begeisterung ein Rad schlage. Aber mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Sie allein durch den Wald wandern, Mircea. Ich finde Sie ganz sympathisch, und völlig egoistisch gesprochen muss ich sagen, dass Sie derjenige sind, der diese ganze Vereinbarung

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