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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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paar Schießscharten in die seitlichen »Panzerplatten« geschnitten hatte. So waren sie immerhin in der Lage, aus einer sicheren Position heraus auf jeden zu schießen, der sie nicht von oben angreifen konnte. Außerdem hatte man noch eine leichte Auto-Kanone auf der Fahrerkabine montiert. Aber auch die war mit einem Nachteil verbunden, da niemand auf die Idee gekommen war, für eine Luke zu sorgen, die den Zugang zu der Waffe bei schlechtem Wetter verschloss. Die beste Lösung, die er hatte improvisieren können, war eine Plane, die über die Kanone gelegt und festgezurrt wurde, und selbst das half nicht, um das eiskalte Wasser daran zu hindern, auf den Fahrer und den zwischen ihn und die rechte Tür gezwängten Kommunikationstechniker zu tropfen.
    Und hat man uns auch nur eine einzige Drohne mitgegeben?, fragte sich Laifayr spöttisch. Natürlich nicht! Weil von denen inzwischen auch nicht mehr genug zur Verfügung stehen. Cainharn! Ich glaube, ich habe noch nie von einer Kolonisierungsexpedition gehört, die nur ein Zwölftel so schlimm abgelaufen ist wie die hier!
    Eigentlich sollte er gar nichts darüber wissen, wie knapp es um ihre Ausrüstung bestellt war, jedoch bezweifelte er, dass es irgendeinem Offizier jemals gelungen war, den einfachen Soldaten etwas zu verheimlichen, was die »nicht wissen sollten«. Das war nun einmal eine Tatsache im Dienste des Imperators. Außerdem war er sich ziemlich sicher … obwohl … nein, er war sich eigentlich nur halbwegs sicher, dass Basislager Zwei Alpha schlechter ausgerüstet war als der Rest. Hier war es seit einiger Zeit viel ruhiger gewesen – jedenfalls bis vor Kurzem –, weshalb den anderen Lagern bei der Verteilung der ohnehin knappen Ressourcen eine höhere Priorität zugewiesen worden war.
    Worüber regst du dich auf, Layfair? Dir würde es doch bestimmt noch weniger gefallen, wenn sich die Situation auf einmal so ändert, dass die Gefechtsausrüstung in dein Gebiet zurücktransportiert werden muss, weil man anders die Lage nicht unter Kontrolle bekommt!
    So sollte ein Shongair-Soldat, ein Shongair-Jäger eigentlich nicht denken, aber Laifayr hatte sich hin zu einem betrübteren und klügeren Shongair entwickelt. Es war eine Sache, Eingeborene zu jagen, die mit Speeren mit Spitzen aus Feuerstein oder mit Schwertern und Speeren aus Eisen bewaffnet waren. Aber es war etwas ganz anderes, jemanden zu jagen, der sich mit Schusswaffen zur Wehr setzen konnte, die zudem besser waren als die eigenen! Daher war es ihm nur recht, wenn er so bald wie möglich diese von Verrückten bewohnte Welt verlassen konnte.
    Er verzog das Gesicht und beugte sich vor, um die beschlagene Windschutzscheibe abzuwischen, dann schaute er durch das mit Schlieren überzogene Crystoplast nach draußen.
    Sie erreichten soeben eine von diesen Menschenstädten – auf den Landkarten wurde sie mit »Brevard«, bezeichnet –, aber auf den Straßen waren nicht viele Menschen unterwegs. Das war bei diesem Wetter allerdings auch kein Wunder. Er wusste, dass die Leute kaum noch über Treibstoff für ihre Fahrzeuge verfügten, und er selbst wäre bei diesem Wetter auch nicht aus dem Haus gegangen, wenn es nicht unbedingt sein musste!
    Er überlegte, ob er den Komm-Techniker nach oben zur Auto-Kanone schicken sollte, immerhin bildeten die Gebäude der Stadt eine ideale Kulisse für Hinterhalte. Andererseits waren die Menschen nicht so dumm, ausgerechnet mitten in einer Stadt Shongairi anzugreifen, wussten sie doch mittlerweile nur zu gut, was dann jeder Stadt in der näheren Umgebung drohte!
    Nein, wenn schon, dann würde sich das nicht innerhalb einer Stadt abspielen. Es sei denn …
    »Etwas langsamer«, wies er den Fahrer an und wischte abermals die Feuchtigkeit weg, die die Scheiben beschlagen ließ. Er warf auf seiner Seite einen Blick in den Rückspiegel, um nach den Scheinwerfern der beiden anderen notdürftig gepanzerten Fahrzeuge seines winzigen Trupps zu sehen. Er konnte nur ein Paar ausmachen und wandte sich wieder an den Fahrer: »Warten Sie, bis die anderen uns eingeholt haben, bevor wir die Stadt verlassen.«
    »Ja, Senior-Truppführer«, erwiderte der Fahrer und bremste leicht ab, während Laifayr wieder versuchte, durch die Windschutzscheibe etwas von dem zu erkennen, was sich vor ihnen abspielte.
    Viel konnte er nicht sehen, deshalb schaute er auf den unzweckmäßig montierten Thermalmonitor, ein standardmäßiges Infanteriemodell, von den Technikern so gut es ging in den

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