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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Pseudo-Mannschaftstransporter eingebaut, was nicht einfach gewesen war. Er musste sich vorbeugen und den Hals verdrehen, um etwas erkennen zu können. Das war einer der Gründe, weshalb er das Gerät so gut wie gar nicht benutzte. Außerdem taugte dieses Modell nicht viel, wenn man es mit denen verglich, die normalerweise in echten Mannschaftstransportwagen und Schwebern zu finden waren. Die Reichweite war geringer, und das galt auch für die Empfindlichkeit. Und wenn es dazu so stark regnete wie jetzt, reduzierte sich die Reichweite noch mehr, sodass er wahrscheinlich ohne das Gerät besser sehen konnte, als wenn er sich auf dieses Stück Schrott verließ.
    Aber da draußen gibt es im Moment sowieso nichts Nennenswertes zu sehen, dachte er und sehnte das Ende seiner Patrouillenfahrt herbei.
    Sam Mitchells SUV kam von der Hannah Ford Road auf die US-64 geschossen. Trotz des schlechten Wetters und der geringen Sicht waren die Scheinwerfer ausgeschaltet. Dave Dvorak und Rob Wilson verspürten große Erleichterung, als sie den Wagen entdeckten. Dummerweise hatte der Plan vorgesehen, dass der Konvoi nach rechts abbog und dem Straßenverlauf noch eine Meile lang folgte, bis die 64 die Island Ford Road und die Cathey’s Creek Road kreuzte. Von dort hätte es auf der Cathey’s Creek Road weitergehen sollen bis zur National Forest Road gut drei Meilen nordwestlich von Brevard. Auf dieser kurvenreichen und vom Blätterdach der Bäume zu beiden Seiten verdeckten Straße sollten sie bis tief in den Pisgah Forest vordringen, wo sie sich viel leichter verstecken konnten. Schließlich würden sie bei Waynesville auf der US-276 auskommen und auf Nebenstraßen über den Eaglenest Mountain nach Tennessee gelangen.
    Das wäre alles sehr schön gewesen … hätten sie dafür nicht zuerst nach Norden fahren müssen und damit genau auf die entgegenkommende Shongair-Patrouille zu!
    Wilson wartete mit einer Maglite-Taschenlampe vor der Baumlinie und richtete den kristallklaren Strahl auf die Windschutzscheibe des Wagens, als er ihn entdeckte. Mitchell machte fast eine Vollbremsung und lehnte sich aus dem Seitenfenster.
    »Was ist?«, brüllte er.
    »Fahr mit ihnen nach Süden!«, erwiderte Wilson hastig. »Nehmt die 215 und fahrt dann auf den Parkway weiter nach Tennessee.«
    Trotz der abrupten Planänderung nickte Mitchell nur knapp, dann gab er Gas und fuhr von einer Fontäne aus Regenwasser begleitet in Richtung Süden davon. Die Busse, Trucks und Vans, die den Konvoi bildeten, verließen gleich nach ihm die Hannah Ford Road und hängten sich an seine Schlussleuchten, während Wilson zu seinem Schwager zurückeilte.
    »Schon was zu sehen?«, fragte er keuchend und warf sich auf die klatschnassen Blätter.
    Dvorak schüttelte den Kopf, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Sein Gewehr ruhte unverrückbar auf dem Stativ, daneben lagen die Reservemagazine. »Nichts«, antwortete er schließlich. »Aber sie dürften jeden Moment auftauchen. Die Frage ist nur, was sollen wir dann tun?«
    »Wenn sie uns in Ruhe lassen, sollten wir sie vielleicht auch in Ruhe lassen«, überlegte Wilson und drehte sich hin und her, bis er eine bequemere Position gefunden hatte. »Ich glaube, Sam hat einen ziemlich guten Vorsprung. Wenn die Shongairi nicht allzu schnell fahren, dürfte ihnen sein Konvoi nicht auffallen. Und wenn er von der 64 erst mal auf die 215 abgebogen ist, verläuft der Highway im Schutz dieses Gebirgszugs.«
    »Einverstanden«, sagte Dvorak und sah ihn an. Keiner von ihnen wollte zugeben, welche Angst er verspürte. Die Route, auf die Wilson Mitchell geschickt hatte, verlief keine acht Meilen von ihrer Hütte entfernt. Sollten die Shongairi den fliehenden Konvoi doch noch entdecken und die Verfolgung aufnehmen …
    Wäre es besser, dieses Risiko auszuschließen und sie stattdessen hier anzugreifen?, überlegte Dvorak nervös. Wir sind fünf Meilen von dem Abzweig entfernt, den Sam nehmen muss. Wenn wir sie hier festnageln, wird es sie dann davon abhalten, ihn zu verfolgen und in die Nähe unserer Hütte zu gelangen? Andererseits wissen wir nicht, mit wie vielen von den Hurensöhnen wir es hier zu tun bekommen werden. Wenn sie uns also gar nicht erst bemerken, sondern einfach weiterfahren, dann …
    Die Fahrzeuge der Patrouille waren wieder erfreulich dicht zusammengerückt, urteilte Senior-Truppführer Laifayr, als er im Rückspiegel die Scheinwerfer der beiden anderen Wagen seiner Gruppe sah. Noch gut ein Tageszwölftel, dann

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