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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Angreifer verstecken konnten. Hier gab es nur diese endlosen Getreidefelder, so weit das Auge reichte, und …
    Captain Pieter Stefanovich Ushakov beobachtete mit kühler Zufriedenheit durch sein Fernglas, wie der gesamte Konvoi der Aliens mitsamt allen Panzereskorten in einer zwei Kilometer langen, flammenden Welle der Zerstörung verschwand. Die Massen von 120-Millimeter-Mörsergranaten, die auf diesem Abschnitt der Landstraße M-03 vergraben worden waren, stellten seine eigene Version jener »improvisierten Sprengfallen« dar, die den Amerikanern im Irak und in Afghanistan schwere Verluste zugefügt hatten. Und hier erwiesen sie sich als genauso wirksam.
    Jetzt wollen wir doch mal sehen, wie diese Hurensöhne darauf reagieren, dachte er zufrieden.
    Er war sich des Risikos bewusst, das er einging, indem er in der Nähe blieb, aber er wollte die Fähigkeiten und die Doktrin dieser Aliens begreifen, und das konnte er nur, wenn er beobachtete, was als Nächstes geschah. Er war davon überzeugt, dass der aufgehäufte Erdhügel hoch genug war, dass man seine Thermalsignatur nicht feststellen konnte. Außerdem trug er außer dem Fernzünder keinerlei Waffen bei sich, damit er kein Metall am Körper hatte und von magnetischen Detektoren hoffentlich nicht bemerkt wurde. Sofern diese Aliens nicht über irgendeine Art von Tiefenscan-Radar verfügten, sollte er hier in relativer Sicherheit sein.
    Und selbst wenn sich das Gegenteil herausstellen sollte … Vladislava, Daria, Ruslan und Grigori hatten seinen Eltern in Kiew einen Besuch abgestattet, als die kinetischen Geschosse einschlugen.

.XVI.
    Es war heiß, und es war trocken, und die Leute in seinem Bataillon waren nicht länger in der Lage, dem Körper ausreichend Wasser zuzuführen. »Wer nicht pinkeln muss, der trinkt auch nicht genug«, lautete das Mantra der US-Streitkräfte im Nahen Osten, aber die Versorgungszüge des unterstützenden Bataillons, die eigentlich auf dem Weg zu ihnen hätten sein sollen, waren durch Verwaltungsdetails in letzter Minute aufgehalten worden. Dadurch hatten sie das Lager nicht rechtzeitig verlassen können, und die eine Wasserfilterungsanlage, die er bei sich hatte, war dafür ausgelegt, lediglich eine einzelne Kompanie zu versorgen. Auf absehbare Zeit war nicht mit Tankwagen voller Trinkwasser zu rechnen, und dank der herrschenden Dürre war der Pegel des Hairud extrem niedrig, ganz abgesehen davon, dass man die Wasserqualität bestenfalls als fragwürdig bezeichnen konnte. Jede Einheit verfügte nur über das, was sie bereits in ihrem Vorrat hatte, hinzu kam das Wenige, was der Fluss hergab und was durch die Filteranlage geschickt werden konnte – und das war bei Weitem nicht genug.
    Wenn Traynor und Strang recht haben, wird das wahrscheinlich ohnehin nicht mehr lange ein Problem sein, über das wir uns den Kopf zerbrechen müssen, überlegte Lieutenant Colonel Alastair Sanders mürrisch. Und vermutlich haben sie recht.
    Captain Mark Traynor war sein S-2, der Offizier, der die Verantwortung für die Sicherheit des Bataillons und für die Informationsbeschaffung trug. Lieutenant Christine Strang war seine S-5, zuständig für den Funkverkehr des Bataillons. In den letzten Tagen war es ihre unerfreuliche Aufgabe gewesen, ein Bild davon zusammenzufügen, was sich im Rest der Welt abspielte.
    In den ersten gut vierundzwanzig Stunden hatten Verwirrung, Spekulationen und Schock vorgeherrscht. Sanders’ Bataillon war auf dem Weg nach Herat gewesen, als die Angriffe wie aus dem Nichts erfolgten. Vermutlich hatten sie nur deshalb überlebt, weil sie bereits aufgebrochen waren, während der Rest der Brigade ausgelöscht wurde. Aber es bedeutete nun auch, dass sie völlig isoliert waren und keine Versorgungseinheiten zu ihnen gelangen würden.
    Als sie anfangs nur verzerrte Übertragungen hatten auffangen können, waren sie noch davon ausgegangen, dass es sich um eine auf die Region beschränkte Katastrophe handeln musste. Doch dann empfingen sie weitere Nachrichten, Berichte über Anschläge auf Schiffsverbände, auf NATO-Basen in Europa und Israel. Anschläge, die nicht nur auf Verbündete der USA beschränkt blieben. Wenn das zutraf, was sie von den nationalen Militärbehörden hörten, dann waren neben Washington unter anderem auch Teheran, Moskau und Peking ausgelöscht worden.
    Aufgrund der Informationen, die Alastair Sanders vorlagen, konnte es durchaus sein, dass sein Bataillon die letzte organisierte militärische Einheit der

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