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Der Wind bringt den Tod

Der Wind bringt den Tod

Titel: Der Wind bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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Mundwinkel zuckten.
    »Ich nehme an, das, was Sie Frau Schwarz über das Mordopfer erzählt haben, haben Sie von ihm.« Hoogens lächelte abschätzig. »Ich bedauere außerordentlich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Sie sich von Assmuth keine weitere Unterstützung mehr bei Ihren seltsamen Spielchen erhoffen dürfen. Und falls ich irgendwie davon erfahre, dass Sie sich mit Assmuth weiterhin so intensiv austauschen, mache ich Ihnen die Hölle heiß. Das ist eine Warnung. Nur für den Fall, dass das bei Ihnen irgendwie anders angekommen ist.«
    Mangels sah dem Kommissar nach, bis er in seinen Wagen gestiegen war. Es waren die längsten dreißig Sekunden seines Lebens. Am liebsten wäre er Ute gleich an die Gurgel gegangen, aber er begnügte sich damit, unauffällig einen Fuß in die Tür des Pfarrhauses zu schieben.
    Erst als Hoogens den Motor anließ, zischte Mangels: »Was fällt dir ein, ihm vom Feuer zu erzählen?«
    Zu Mangels’ Erstaunen versuchte Ute nicht, die Tür zuzuschlagen. Sie bohrte ihm einen Finger in die Brust und sagte: »Das hast du dir selbst vorzuwerfen. Ich musste mich doch schützen. Du warst ja völlig außer dir.«
    Mangels konzentrierte sich kurz auf den stechenden Schmerz, wo ihn ihr Finger getroffen hatte. »Gut.« Er sah sich um, um sich zu vergewissern, dass Hoogens wirklich abgezogen war. »Weißt du, was wir ab jetzt machen?« Er fasste sie unsanft an den Schultern und schob sie ins Haus. Ihre spitzen Knochen stießen ihm in die Handflächen. Sie wehrte sich nicht. »Wir machen das ab jetzt so.« Er drängte sie im Flur gegen die Wand und presste sich mit seinem vollen Gewicht gegen sie. Er spürte ihren Herzschlag unter ihren Rippen – flatternd wie ein Vogel in seinem Käfig. »Wir rücken ganz, ganz eng zusammen. So, wie wir es immer tun, wenn es sein muss. Ja?«

78
     
    »Sie rauchen zu viel.«
    Jule versuchte, ihre Rüge in einem spielerischen Tonfall vorzutragen, als sie am Freitagmorgen aus der Tür der Pension Jepsen trat und Gabriel Smolski dabei erwischte, wie er sich seine nächste Zigarette an der Glut einer gerade bis zum Filter heruntergerauchten Kippe anzündete. Das Erste, was ihr an dem Kommissar ins Auge sprang, war seine ungesunde Gesichtsfarbe. Ein blasses Grau, als wäre er ein geisterhaftes Abziehbild jenes energiegeladenen Mannes, den sie an ihrem ersten Abend in Odisworth kennengelernt hatte.
    »Der Stress«, verteidigte sich Smolski. Selbst sein Grinsen wirkte gequält und halbherzig. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Frau Jepsen wollte mich drin nicht rauchen lassen. Sonst hätte ich gern mit Ihnen gefrühstückt. Oder waren Sie schon fertig?«
    »So gut wie.« Jule war bei ihrer zweiten Tasse Kaffee gewesen, als Eva vor ungefähr einer halben Minute plötzlich neben ihr gestanden hatte, um ihr im Flüsterton und vor Aufregung geröteten Wangen mitzuteilen, dass Smolski vor dem Haus auf sie wartete.
    Smolski schaute auf Jules leere Hände. »Haben Sie nicht was für mich?«
    Sie fasste ihn sanft am Arm und zog ihn durch den Vorgarten hinaus auf den Bürgersteig. Sie hatte ein peinliches Geständnis abzulegen, bei dem sie auf Zuhörer verzichten konnte. Die Gefahr, dass Eva Horchposten an einem der Fenster bezogen hatte, war schlicht zu groß. »Die Puppe ist weg«, sagte sie leise.
    »Weg?«
    »Das habe ich erst gemerkt, nachdem ich Sie angerufen hatte.«
    »Ich befürchte, ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen.«
    Jule erklärte ihm, wie sie die Puppe in den Garten geworfen hatte und wie sie sie später nicht mehr hatte finden können.
    »Das ist natürlich schlecht«, brummte Smolski. »Was ist mit dem Drohbrief?«
    »Der ist in meinem Zimmer.«
    Er sah erneut auf seine Armbanduhr. »Gehen Sie. Ich warte so lange.«
    Der Brief war noch immer dort, wo Jule ihn versteckt hatte: in der Nachttischschublade.
    »Und? Wie läuft’s?«Auf dem Weg die Treppe wieder hinunter sah sich Jule Eva gegenüber.
    »Gut.« Jule eilte an ihr vorbei und hinaus zu Smolski. Der Kommissar hatte inzwischen seine Jacke ausgezogen und verstaute sie gerade im Kofferraum seines Passats. Er bemerkte Jule, schlug den Kofferraumdeckel zu und schaute ein drittes Mal auf die Uhr.
    »Haben Sie’s eilig?« Jule hielt ihm den Brief hin. Er faltete ihn mit spitzen Fingern auseinander, überflog die eine, sich ständig wiederholende Zeile und deponierte ihn danach in einer durchsichtigen kleinen Plastiktüte, die er aus dem Handschuhfach holte.
    »Ich frage mich nur, ob es

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