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Der Wind der Erinnerung

Der Wind der Erinnerung

Titel: Der Wind der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Wilkins
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es keine müßigen Spekulationen mehr waren. Dieses Haus barg ein Geheimnis, ich hatte nur noch nicht alle Puzzleteile zusammen.

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    Sechsundzwanzig
    D as Wetter wurde schön. Klarer Himmel, Sonnenschein, warmer Wind und überall Wildblumen. Wetter wie von Gott gemacht, falls man an so etwas glaubt. Es wäre ein Verbrechen gewesen, sich im Haus aufzuhalten. Patrick war vorbeigekommen, um weitere Sachen auf die Müllkippe zu bringen, und er half mir, die verbleibenden Kisten in das vordere Zimmer zu schaffen. Er wirkte angespannt und sagte, die Schule, in der die Hollyhocks probten, könne ihnen die Aula in den nächsten zwei Wochen nicht zur Verfügung stellen. So würden die Probezeiten für den Auftritt sehr viel kürzer. Ich fragte mich allerdings, ob Monica etwas erwähnt hatte und er mir nicht mehr in die Augen schauen konnte, weil er wusste, dass ich einen anderen liebte.
    Das Haus war fast komplett gereinigt und in einem durchaus verkäuflichen Zustand. Es wirkte richtig bewohnt. Monica war jetzt dabei, das Schererhäuschen auf Vordermann zu bringen. Es standen noch einige Kisten darin, um die ich mich abends kümmern wollte. Der Tag war der Gartenarbeit vorbehalten.
    Mein erstes Projekt waren die Beete neben der Haustür. Meine gärtnerischen Fähigkeiten tendierten gegen null, aber ich hatte zugesehen, wie Josh seine Töpfe auf der Terrasse pflegte. Also schnitt und jätete ich, während mir die Sonne aufs Haar schien, und dachte an nichts Besonderes. Hinter mir türmte sich ein Haufen Gartenabfälle, und ich wünschte mir, eine Katze oder einen Hund zu haben, die in der Sonne liegen und mir Gesellschaft leisten würden. Irgendwo im Haus klingelte das Telefon, aber mit meinem Knie konnte ich nicht hinrennen, also ließ ich es klingeln.
    Ich überlegte gerade, ob ich das welke Laub unter dem Eukalyptus zusammenrechen sollte, als ein Wagen in die Einfahrt bog. Ich stand auf und streckte mein Bein. Es war das Auto von Penelope Sykes. Noch ein unangekündigter Besuch. Oder sie hatte vorhin angerufen. Sofort schämte ich mich. Warum musste ich von allen Leuten immer nur das Schlimmste denken? Warum konnte ich nicht einfach freundlich sein? Dann übertrieb ich es mit der Begrüßung.
    »Hallo!«, rief ich und winkte, als sie ausstieg.
    Sie lächelte vorsichtig und kam näher. »Ich habe versucht, Sie anzurufen.«
    »Ich wollte gerade Tee trinken. Möchten Sie auch einen?«
    »Ich bleibe nicht lange.«
    Ich war fest entschlossen, sie zum Bleiben zu bewegen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. »Ich bestehe darauf.« Dann ergriff ich ihren Arm.
    Penelope ließ sich ins Haus führen und setzte sich an den Tisch, während ich Tee kochte.
    »Ich habe etwas für Sie.« Sie schob ein Buch über den Tisch. »Ich habe die Unterlagen, die Sie mir gegeben haben, in meinen Ordner für die Vorkriegszeit geheftet. Dabei habe ich das gefunden. Ich hatte ganz vergessen, dass ich es besitze.«
    Das Buch war auf dickes, glänzendes Papier gedruckt, der Einband etwas verbogen. Im Selbstverlag erschienen. Der Titel lautete:
Das Leben einer gottesfürchtigen Frau.
Ich zuckte zusammen.
    »Es ist genauso langweilig, wie es aussieht«, sagte Penelope und goss behutsam Milch in ihre Teetasse. »Aber Sie sollten die Stelle zwischen den beiden Post-its lesen, die ich hineingeklebt habe.«
    »Worum geht es denn?«
    »Es wurde von einer Frau namens Pamela Lacey verfasst. Ihre Tante Margaret Day lebte von 1929 bis 1945 in Lewinford. Sie schrieb Tagebuch und vererbte es an ihre Nichte. Die Nichte machte eine Biographie daraus. Ein bisschen ausgeschmückt, nehme ich an, die Namen wurden geändert, um Unschuldige zu schützen …« Sie hob dramatisch die Augenbrauen. »Ich habe einen raschen Blick hineingeworfen, weil ich die Sache mit Ihrer Großmutter im Hinterkopf hatte und … Es gibt eine Person darin, bei der es sich um Beattie handeln könnte. Junges Mädchen aus Schottland kommt verzweifelt und arm aus Hobart und besitzt am Ende eine große Schaffarm.«
    Es traf mich wie ein elektrischer Schlag. »Ja! Das muss Beattie sein.«
    »Ich weiß natürlich nicht, wie sehr die Geschichte ausgeschmückt wurde, Emma, und Pamela Lacey können wir nicht länger fragen. Sollte es sich um Beattie handeln, ist sie eine bloße Nebenfigur, die nur auf wenigen Seiten erwähnt wird.« Penelope lehnte sich zurück und trank von ihrem Tee. »Und es ist kein schmeichelhaftes Porträt, das sage ich Ihnen gleich.«
    Inzwischen bereute ich, sie

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