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Der Winterschmied

Der Winterschmied

Titel: Der Winterschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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erhofft!«
    Die Wir-sind-die-Größten liefen ins Hörn hinein. Ihre Stimmen verklangen. Die Hexen warteten.
    Sie warteten noch etwas länger.
    Und noch etwas länger.
    »Größte!«, rief Tiffany in die Öffnung. Sie glaubte, ganz leise ein fernes »Potzblitz!« zu hören.
    »Wenn das Hörn Getreide hervorbringen kann, haben sie da drin vielleicht Bier gefunden«, sagte Tiffany. »Und das würde bedeuten, dass sie erst herauskommen, wenn das Bier alle ist!«
    »Katzen trinken kein Bier!«, schnappte Oma Wetterwachs.
    »Nun, ich hab das Warten satt«, sagte Nanny. »Seht nur, da ist ein kleines Loch am Ende. Ich werd mal hineinblasen!«
    Zumindest versuchte sie es. Ihre Wangen blähten sich auf und wurden rot, und die Augen traten aus den Höhlen, und es war klar: Wenn Nanny Ogg nicht irgendwann einen Ton aus dem Ding bekam, würde sie platzen. In diesem Moment gab das Füllhorn klein bei. In dunkler Tiefe erklang ein eindeutig spiralförmiges Brummen, das lauter und lauter wurde.
    »Ich sehe noch nichts«, sagte Oma, während sie in den Schlund des Füllhorns blickte.
    Tiffany zog sie gerade noch rechtzeitig zur Seite, als Du mit buschigem Schwanz und angelegten Ohren aus dem Hörn galoppiert kam. Sie schlitterte über den Tisch, sprang auf das Kleid von Oma Wetterwachs, kletterte ihr auf die Schulter, drehte sich dort und fauchte trotzig.
    Mit einem vielstimmigen »Pooooootzblitz!« strömten kleine blaue Männer aus dem Hörn.
    »Alle hinters Sofa!«, rief Nanny. »Schnell!«
    Das Brummen wurde zu einem Donnern. Es schwoll immer mehr an und...
    ... verstummte.
    In der folgenden Stille tauchten drei spitze Hüte hinter dem Sofa auf. Kleine blaue Gesichter erschienen hinter fast jedem Gegenstand.
    Dann ertönte etwas, das so ähnlich wie Pwätt! klang, und etwas Kleines und Schrumpeliges rollte aus der Öffnung des Horns und fiel zu Boden. Es war eine sehr vertrocknete Ananas.
    Oma Wetterwachs klopfte sich den Staub vom Kleid.
    »Du solltest besser lernen, damit umzugehen«, wandte sie sich an Tiffany.
    »Wie?«
    »Hast du denn gar keine Idee?«
    »Nein!«
    »Nun, das Füllhorn ist deinetwegen hier, junge Dame, und es ist gefährlich!«
    Tiffany hob das Füllhorn vorsichtig hoch und hatte dabei erneut das deutliche Gefühl, dass es ein immens schweres Objekt war, das sich mit großem Erfolg leicht machte.
    »Vielleicht braucht man ein Zauberwort«, spekulierte Nanny Ogg. »Oder es gibt irgendwo einen Knopf, den man drücken muss...«
    Als Tiffany das Hörn im Licht drehte, glänzte etwas für einen Moment auf.
    »Augenblick, da steht irgendwas drauf«, sagte sie und las: n'ANTA Ü'O'Y EinG'EIZ, XAn'IZQ E'IO 'ENA 'ONOMA
    Alles, was du wünschst, gebe ich dir auf einen Namen hin, murmelte das Gedächtnis von Professor Hetzig.
    In der nächsten Zeile hieß es: MEIAAQNQ 2Y2-TEAAOMI Ich wachse, ich schrumpfe, übersetzte Professor Hetzig.
    »Ich glaube, ich habe da eine Idee«, sagte Tiffany und fügte in Erinnerung an Fräulein Verrat hinzu: »SchinkenSandwich! Mit Senf!«
    Nichts geschah.
    Dann übersetzte Professor Hetzig träge, und Tiffany sagte: »Em oaviomtc; xov A a A Jtov u.e (lotrtaoöi!«
    Mit einem Flapp! kam ein Schinken-Sandwich aus dem Füllhorn gesegelt. Nanny Ogg fing es geschickt auf und biss hinein.
    »Gar nicht mal schlecht!«, verkündete sie. »Probier mal, noch ein paar zu machen.«
    »öoooe [iO[i noXka oaviavixt, xajiJtanj!«, sagte Tiffany, und es erklang ein Geräusch, als würde man eine Höhle voller Fledermäuse stören.
    »Halt!«, rief sie, aber es nützte nichts. Dann flüsterte Professor Hetzig etwas, und sie rief: »Mnv JteoioaoteQO öavxoüLxg TCOV A a A Jtov!«
    Es kamen viele Schinken-Sandwiches - der Haufen reichte bis zur Decke. Nur die Spitze von Nanny Oggs spitzem Hut war noch zu sehen, und weiter unten ertönten erstickte Geräusche.
    Ein Arm wurde nach draußen gestoßen, und Nanny Ogg
    bahnte sich nachdenklich kauend einen Weg durch die Wand aus Brot und in Scheiben geschnittenem Schwein. »Kein Senf, wie ich feststelle«, sagte sie. »Hmm. Nun, wenigstens können wir dafür sorgen, dass heute alle ein ordentliches Abendessen bekommen. Und wie ich sehe, werde ich ziemlich viel Suppe kochen müssen. Wir sollten es allerdings nicht noch mal hier drinnen ausprobieren, nicht wahr?«
    »Mir gefällt das ganz und gar nicht«, polterte Oma Wetterwachs. »Woher kommt all der Kram, hm? Magisches Essen macht nie richtig satt!«
    »Das ist nichts Magisches, sondern etwas Göttliches«,

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