Der Wolf aus den Highlands
sie sich gewünscht hatte, Donnell möge sie aus dieser Ehe befreien, mengenmäßig in Grenzen. Dennoch waren es der verletzenden Worte zu viele, besonders der, die enthüllten, wie sehr sie die Mutterschaft verabscheute.
Es war schon fast Abendessenszeit, als Annora James endlich fand. Sie hatte schon befürchtet, entdeckt und in die Große Halle geführt zu werden, um mit Egan zu essen. Als sie ein zweites Mal leise an James’ Schlafkammer klopfte und er die Tür öffnete, hätte sie beinahe leise geschimpft. Offenbar waren sie mehrmals aneinander vorbeigelaufen. Doch bei seinem Anblick legte sich ihr wachsender Verdruss – er trug nichts bis auf ein strahlendes Lächeln, mit dem er sie willkommen hieß.
»Was wäre, wenn nicht ich vor deiner Tür gestanden hätte?«, fragte sie und lachte leise, als er sie hineinzerrte und die Tür hinter ihr rasch verriegelte.
»Ach, ich wusste, dass du es warst, Liebes« sagte er, hob sie hoch und trug sie zum Bett.
Annora keuchte überrascht auf, als er sie absetzte und anfing, sie zu entkleiden. »James! Ich bin hier, weil ich mit dir reden muss!«, protestierte sie, doch gleichzeitig musste sie lachen, was ihrer Stimme jeglichen Befehlston nahm.
»Reden können wir später.«
Sie setzte zu einem Widerspruch an, doch dann schluckte sie ihn hinunter. Was sie James sagen und zeigen musste, würde ihn verletzen, selbst wenn nur sein Stolz Schaden nahm. Sie war sich nicht sicher, was er wirklich für sie empfand, aber eins wusste sie ganz genau: Er begehrte sie, und sie konnte seine Leidenschaft so steigern, dass er kein vernünftiges Wort mehr herausbrachte. Wenn sie ihn liebte, bevor sie ihm die schlechten Nachrichten überbrachte, würde es den Schmerz vielleicht lindern; denn wenn er dann Marys unfreundliche Worte las, würde er sich noch lebhaft an ihr Liebesspiel erinnern.
»Aye, wir können später reden.«
Sie setzte sich rittlings auf ihn und musterte ihn. Sie wollte ihn so lieben, dass er sich als der schönste, begehrenswerteste Mann fühlte, der je sein Schwert gegürtet hatte. All ihre Sittsamkeit beiseiteschiebend – denn dafür war bei ihrem Vorhaben kein Platz –, küsste sie ihn leidenschaftlich. Er murmelte ihr etwas Ermunterndes zu, doch sie musste nicht ermuntert werden, denn sie hatte eine Mission: Wenn er befriedigt neben ihr liegen würde, würde sein Körper zwar ermattet sein von den Wonnen der Liebe, die sie ihm geschenkt hatte, doch sein Stolz würde ausreichend gestärkt sein, dass er Marys verletzende Worte verkraften konnte.
Als sie ihren Kuss beendete, deutete James an, oben liegen zu wollen, doch sie gab ihm sanft zu verstehen, dass sie dies nicht wollte. Wie sie gehofft hatte, war seine Neugier geweckt, und er gab sich widerstandslos ihrer Führung hin. Ein Wonneschauer begann sie zu durchrieseln, als sie seinen Körper mit Küssen bedeckte, an all ihren Lieblingsstellen, wie seiner breiten Brust und seinem muskulösen, flachen Bauch, verweilend. James schmeckte köstlich, und als er fast zu schnurren begann unter ihrer Liebkosung und sein athletischer Körper unter seiner wachsenden Erregung erbebte, fühlte sie sich unglaublich kühn und wagemutig, und auch ihre Erregung wuchs.
Der Laut, den er von sich gab, als sie seine stolz aufgerichtete, ihre Aufmerksamkeit einfordernde Männlichkeit umging und anfing, das eine seiner langen starken Beine mit ihren Küssen abwärts zu bedecken, ließ sie lächeln. In seinem Stöhnen lagen Enttäuschung und Genuss. Instinktiv wusste sie, dass es seine Lust steigern würde, wenn sie ihn noch ein Weilchen auf das warten ließ, was er sich so offenkundig von ihr erhofft hatte. Er stöhnte überrascht und lustvoll auf, als sie seine Füße küsste und an seinen Zehen knabberte, bevor sich ihr Mund auf seinem anderen Bein auf den Rückweg machte.
Als sie bei seinen Lenden ankam, verspannte sich sein ganzer Körper erneut erwartungsvoll, und diesmal neckte Annora ihn nicht mehr. Sie fuhr langsam mit der Zunge seine Männlichkeit entlang und um die schwach glänzende Spitze. Seine Hüften hoben sich bei der Wucht des Bebens, von dem sein Körper gepackt wurde. Annora brauchte ihre Gabe nicht, um zu wissen, dass sie ihm eine schon fast qualvolle Lust bereitete. Doch genau das hatte sie vor: Sie wollte ihn vor Lust und Verlangen verrückt machen.
James fuhr mit den Fingern durch Annoras dichtes, weiches Haar und drückte sie an sich, während sie mit ihrer Zunge einen wahren Zauber wirkte. Für eine
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