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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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töten, und viele würden MacKay bei seiner Suche helfen. Ihr zwei hingegen seid frei von dieser Last. Aye, MacKay hat Meggie als sein Kind ausgegeben, aber sie wurde geboren von meiner Ehefrau, und deshalb hat sein Anspruch keine Geltung. Man hat es ihm nur durchgehen lassen, weil man mich für so gut wie tot hielt. Du bist nur seine Cousine, und obwohl männliche Verwandte als Herren über die sich in ihrer Obhut und Familie befindenden Frauen gelten, wird ihm wahrscheinlich keiner helfen, dich einzufangen. Eigentlich ist das, was du bist, jetzt dein bester Schutz.«
    »Du meinst ein armer, landloser Bastard zu sein, dessen Verwandten ihn nicht wollen?«
    »Traurig, aber wahr. Und jetzt ruh dich aus, Annora«, sagte er und drückte sie sanft auf die Decke.
    Sie starrte auf den sternenübersäten Himmel, den sie durch die großen Löcher in dem Reetdach sehen konnte. James breitete eine Decke über sie, dann kroch er darunter und schmiegte sich an sie.
    Sie blieb reglos liegen und wartete darauf, dass die Wärme seines Körpers ihre Schmerzen lindern und den Biss der kalten Nachtluft vertreiben würde. So hätte sie ewig liegen bleiben können, aber sie konnte ihren müden Geist nicht davon abhalten, sich Gedanken über die vor ihnen liegenden Hürden zu machen.
    »Ich bin schrecklich feige«, flüsterte sie und schmiegte sich enger an ihn.
    »Nay, Mädchen, das bist du nicht. Du hast nicht gezögert mitzukommen. Es hat nichts mit Feigheit zu tun, wenn du dir Sorgen über unsere Lage machst. Denkst du denn, ich mache mir keine Sorgen, wie wir MacKay und seinen Häschern entwischen können? Und ich bin jetzt nicht allein; es wird nicht leicht sein, zu entkommen und Zuflucht zu finden mit einer Frau und einem Kind an meiner Seite, egal, wie tapfer und gewillt sie sind, mir zu folgen. Leider hatten wir nicht die Zeit, uns einen guten Plan zurechtzulegen.«
    »Nay, ich weiß; ich hatte ja selbst gerade erst angefangen, darüber nachzudenken, was ich tun kann, falls ich vor einer Ehe mit Egan fliehen muss.«
    »Ich werde euch zu meinen Verwandten bringen, dort werdet ihr sicher sein.«
    »Glaubst du denn nicht, dass sie das in Schwierigkeiten bringen würde?«
    »Das könnte es, aber sie werden bestimmt wissen, was zu tun ist. Sie mussten sich im Lauf der Jahre schon mit vielerlei Nöten herumschlagen, sei es, dass Mädchen geraubt wurden, um Lösegeld zu erpressen, oder dass Söhne aller möglicher Verbrechen beschuldigt wurden. Aber Meggie können sie problemlos bei sich aufnehmen, schließlich gelten sie nach dem Gesetz und dem kirchlichen Recht als Meggies Blutsverwandte. MacKay hat keine rechtlichen Mittel, dich oder Meggie von ihnen zurückzufordern.«
    James drückte einen zärtlichen Kuss auf ihren Hals, dann zog er sie fest an sich und versuchte, sie zu wärmen. Es juckte ihn nach wie vor in den Fingern, Egan umzubringen, und dieser Drang wurde umso heftiger, wenn er die Blutergüsse in Annoras Gesicht sah. Nach dem Kummer, den seine Familie hatte tragen müssen, als seine Schwester Sorcha brutal vergewaltigt worden war, schäumte James jedes Mal vor Wut über, wenn er von einer Vergewaltigung erfuhr. Jeder Mann, der so etwas tat oder versuchte, hatte den Tod verdient. Aber er hatte Egan laufen lassen müssen, einen bewusstlosen Mann brachte man nicht um.
    Hätte er es dennoch getan, würde es ihm nur noch schwerer fallen, seinen Namen reinzuwaschen.
    Als er spürte, wie Annora sich entspannte, lächelte er und küsste sacht ihren Scheitel. Er hätte in dieser Nacht gern eine größere Strecke zurückgelegt, aber Annora hatte sich kaum noch auf den Beinen halten können. Sie hatten alle eine Ruhepause nötig, denn es lagen noch viele Meilen vor ihnen, bis er sie und Meggie der Obhut seiner Familie übergeben konnte.
    Er warf einen Blick auf die schlafende Meggie und lächelte. Sie hatte überhaupt nicht gejammert oder geklagt, vermutlich deshalb, weil sie überallhin gehen würde, solange sie bei Annora bleiben konnte; aber er war trotzdem stolz auf sie. Nachdem er Marys Tagebuch gelesen hatte, war ihm klar geworden, dass MacKays Anspruch auf Meggie womöglich rechtens war. Er hatte erwartet, dass das seine Gefühle für Meggie beeinträchtigen würde; doch das war nicht der Fall. Auch wenn er sich seiner Vaterschaft nicht ganz sicher sein konnte, blieb sie seine süße kleine Meggie.
    Das Kind gehörte ihm und sonst keinem.
    Das hier war seine Familie, seine Zukunft. Obwohl er wusste, dass sie alle in Gefahr

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