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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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werden! Ich habe von Jean Jacques schon so viel über Sie gehört. Er hat mir von Ihren vergangenen Abenteuern und Ihren künftigen Plänen erzählt. Wir haben so viel zu besprechen und so wenig Zeit!" Ich nickte eifrig; seine Herzlichkeit und sein Umfang überwältigten mich, aber ich mochte ihn sofort. Er hatte etwas sehr Ehrliches und sehr Direktes. Er war ein Mann, dem man vertrauen konnte. Roland führte mich zu einem schwarzen Ledersofa, lud mich mit einer Geste ein, Platz zu nehmen, und setzte sich in einen dazu passenden schwarzen Clubsessel. Er nahm eine filterlose Zigarette aus seinem Sterlingsilber-Etui und tippte sie mit dem Ende auf, damit kein Tabak heraushing. Er zog ein passendes Sterlingsilber-Feuerzeug aus der Hosentasche, machte es an und neigte den Kopf zur Seite, damit ihn die 20 Zentimeter hohe Gasflamme nicht versengte. Dann nahm er einen tiefen Zug.
    Ich schaute ihm schweigend zu. Nach zehn Sekunden atmete er endlich wieder aus, aber es kam nur ein kleines Wölkchen Rauch. Unglaublich! Wo war der Rauch geblieben? Ich wollte ihn gerade danach fragen, da sagte er: „Sie müssen mir von Ihrem Flug aus den Vereinigten Staaten hierher erzählen. Das ist ja sozusagen der Stoff, aus dem man Legenden macht." Er zwinkerte mir zu. Dann drehte er die Handflächen nach oben, zuckte die Achseln und sagte: „Aber ich - eh - ich bin nur ein einfacher Mann und für mich gibt es nur eine Frau auf der Welt: meine reizende Ehefrau!" Er verdrehte die Augen. „Jedenfalls habe ich schon viel von Ihrer Brokerfirma und von den ganzen Unternehmen gehört, die Ihnen gehören. Ganz schön viel für einen jungen Mann wie Sie! Ich würde sagen, Sie sind noch ein ziemlicher Junge, aber irgendwie ..."

    Der Meisterfälscher redete weiter und immer weiter darüber, wie jung und wunderbar ich war, aber mir fiel es schwer, ihm zu folgen. Ich war zu sehr mit der Beobachtung seiner Hängebacken beschäftigt, die wie Segelboote auf rauer See vorwärts und rückwärts schlingerten. Roland hatte intelligente braune Augen, eine niedrige Stirn und eine fette Nase. Seine Haut war sehr weiß und sein Kopf schien ohne Hals direkt auf dem Rumpf zu sitzen. Sein Haar war dunkelbraun, fast schwarz, und er hatte es in gerader Linie über den runden Schädel gekämmt. Mein erster Eindruck war richtig gewesen: Dieser Mann strahlte eine gewisse innere Wärme aus, die joie de vivre eines Menschen, der sich in seiner Haut vollkommen wohlfühlt, obwohl sie ausgereicht hätte, um die ganze Schweiz zuzudecken.
    ,,... ja mein Freund, das ist es im Großen und Ganzen. Schließlich ist der äußere Anschein das, was den Unterschied macht. Oder wie Sie sagen würden, auf das i-Tüpfelchen kommt es an, nicht wahr?", fragte der Meisterfälscher lächelnd.
    Obwohl ich nur den Schluss von dem mitbekommen hatte, was er gesagt hatte, war der Kernpunkt klar: Die schriftlichen Spuren bedeuteten alles. Geschwollener als sonst antwortete ich: „Ich stimme Ihnen absolut zu, Roland. Ich war schon immer stolz darauf, dass ich ein vorsichtiger Mann bin und dass ich die Welt, in der ich operiere, realistisch sehe. Männer wie wir können es sich gar nicht leisten, unvorsichtig zu sein. Diesen Luxus können sich Frauen und Kinder leisten." Mein Ton troff nur so vor Scharfsinn und ich hoffte tief im Innern, dass er nie Der Pate gesehen hatte. Ein bisschen hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich Don Corleone seinen Beifall stahl, aber ich konnte mich einfach nicht bremsen. Der Film war voll von fantastischen Dialogen und das Plagiat schien mir nur natürlich zu sein. In gewisser Weise lebte ich mein Leben doch so ähnlich wie Don Corleone - oder etwa nicht? Ich sprach nie über etwas am Telefon; ich beschränkte meinen Kreis von Vertrauten auf eine Handvoll alter, vertrauter Freunde; ich schmierte Politiker und Polizisten; ich ließ mir von Biltmore und Monroe Parker monatlichen Tribut zahlen ... und noch unzählige andere Dinge. Aber im Gegensatz zu mir war Don Corleone nicht wahnsinnig drogensüchtig und er ließ sich nicht so leicht von einer tollen Blondine manipulieren. Nun, das waren eben meine Achillesfersen; kein Mann kann perfekt sein.

    Er schien das Plagiat nicht bemerkt zu haben, denn er antwortete: „Für einen Mann in Ihrem Alter ist das eine äußerst wunderbare Erkenntnis. Und ich bin absolut Ihrer Meinung. Unvorsichtigkeit ist ein Luxus, den sich kein ernsthafter Mann leisten kann. Und heute werden wir dem große Aufmerksamkeit widmen. Wie Sie

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