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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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Drang, trotzdem zu lügen: „Ich möchte das nicht einmal einer Antwort würdigen. Aber da Sie das Thema nun einmal angesprochen haben, kann ich ja die Gelegenheit nutzen. Es gibt nämlich in London einen richtig heißen Nachtclub namens Annabelle's. Angeblich kommt man da überhaupt nicht hinein. Reservieren Sie mir für morgen Abend den besten Tisch des Hauses und sagen Sie denen, ich will drei Flaschen Crystal auf Eis. Falls Sie damit ein Problem -"

    „Beleidigen Sie mich nicht", unterbrach mich Janet. „Ihr Tisch wartet morgen auf Sie, Sir Belfort. Aber vergessen Sie bloß nicht, dass ich weiß, wo Sie herkommen, und Bayside ist nicht gerade für seinen königlichen Adel bekannt. Soll ich Ihnen dann noch irgendetwas besorgen oder sind Sie dann für morgen versorgt?" „Ooooh, Sie kleiner Teufel, Janet! Wissen Sie, ich versuche gerade, in der Frauenabteilung eine neue Seite aufzuschlagen, aber da Sie mir nun die Idee in den Kopf gesetzt haben - bestellen Sie doch einfach zwei Blue Chips, einen für mich und einen für Danny. Oder, jetzt wo ich darüber nachdenke, nehmen Sie lieber drei - für den Fall, dass einer eine Niete ist! Man weiß ja nie, was in diesen fremden Ländern durch die Tür hereinspaziert kommt. Auf jeden Fall lege ich jetzt auf! Ich gehe jetzt nach unten, trainiere schnell ein bisschen, und dann gehe ich in die Bond Street, dort kaufe ich ein bisschen ein. Da wird sich mein Vater bestimmt freuen, wenn er nächsten Monat die Rechnung bekommt! Aber jetzt ganz schnell -bevor ich auflege -, erinnern Sie mich daran, was für ein großartiger Chef ich bin, und sagen Sie mir, wie sehr Sie mich lieben und vermissen! " Tonlos: „Sie sind der beste Chef auf der ganzen weiten Welt und ich liebe und vermisse Sie und kann ohne Sie nicht leben." „Ja, das habe ich mir gedacht", sagte ich wissend. Dann legte ich auf, ohne mich zu verabschieden.

    Exakt 36 Stunden später kreischte und brüllte unser gecharterter Learjet wie ein militärisches Kampfflugzeug, als er von Heathrow abhob und sich den Weg in den Freitagmorgenhimmel bahnte. Tante Patricia saß links neben mir - mit dem Ausdruck schieren kalten Schreckens auf dem Gesicht. Sie klammerte sich so fest an die Armlehnen, dass ihre Knöchel weiß wurden. Ich schaute sie 30 Sekunden lang an und sie zwinkerte nur einmal. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil es ihr jetzt offensichtlich so schlecht ging, aber was konnte ich tun? Es entsprach eben nicht der Vorstellung der meisten Menschen von Spaß, in ein fünf Meter langes Geschoss zu klettern und sich mit 800 Stundenkilometern in die Luft schießen zu lassen.
    Danny saß mir gegenüber, mit dem Rücken zum Cockpit. Er würde bis in die Schweiz rückwärts fliegen, was ich immer beunruhigend fand. Aber wie die meisten Dinge im Leben schien auch das Danny kein winziges bisschen auszumachen. Tatsächlich war er trotz des Lärms und der Vibrationen schon in seiner üblichen Haltung eingeschlafen, den Mund weit offen und den Kopf nach hinten gekippt, dass seine riesigen Zähne strahlten. Ich kann nicht leugnen, dass mich diese unglaubliche Fähigkeit - im Handumdrehen einzuschlafen - absolut irre machte. Wie konnte man denn einfach die Gedanken anhalten, die durch das Gehirn rasen? Das schien mir unlogisch. Aber wie auch immer. Das war seine Gabe und mein Fluch.

    Frustriert lehnte ich den Kopf gegen das kleine ovale Fenster und klopfte damit leise und dumpf gegen die Scheibe. Dann drückte ich meine Nase ans Fenster und schaute zu, wie London unter mir immer kleiner wurde. Um diese Zeit - 7:00 Uhr morgens - lag eine dicke Nebelsuppe wie eine feuchte Decke über der Stadt und ich sah nur Big Ben, der aus dem Nebel ragte wie eine gewaltige Erektion, die verzweifelt einen Morgenfick braucht. Nach den vergangenen 36 Stunden reichte schon der Gedanke an eine Erektion und einen Fick, damit meine zerrütteten Nerven komplett abstürzten.
    Ganz plötzlich merkte ich, dass ich meine Frau vermisste. Nadine! Die liebliche Herzogin! Wo war sie jetzt, wo ich sie am dringendsten brauchte? Wie wunderschön wäre es, wenn ich meinen Kopf in ihren warmen, weichen Schoß legen und daraus etwas Kraft ziehen könnte! Aber nein, das ging nicht. In diesem Augenblick war sie einen Ozean entfernt - vielleicht hatte sie schon düstere Vorahnungen über meine neuesten Sünden und sann schon auf Rache.
    Ich starrte weiter aus dem Fenster und versuchte, aus den Ereignissen der letzten 36 Stunden schlau zu werden. Ich liebte meine

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