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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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Frau aufrichtig. Also warum in aller Welt hatte ich diese ganzen schrecklichen Dinge getan? Waren das die Medikamente? Oder trieben mich die Handlungen an sich dazu, Drogen zu nehmen, damit ich mich weniger schuldig fühlte? Das war die ewige Frage, so ein Ding mit Henne und Ei - so was kann einen in den Wahnsinn treiben.
    In diesem Moment schwenkte der Pilot scharf nach links und gleißende Sonnenstrahlen explodierten auf der Spitze der rechten Tragfläche, strömten in die Kabine und hauten mich fast aus dem Sitz. Ich wandte mich von dem grellen Licht ab und schaute Tante Patricia an. Ahh, die arme Patricia! Sie war immer noch starr wie eine Statue, klammerte sich immer noch an die Armlehnen und befand sich immer noch in einem Zustand Lear-verursachter Lähmung. Ich fand, ich schuldete ihr ein paar tröstende Worte, und deshalb schrie ich so laut, dass ich die kreischenden Triebwerke übertönte: „Na, was meinst du, Tante Patricia? Das ist was anderes als im Passagierflugzeug. Man fühlt die Kurven so richtig!" Ich schaute zu Danny und beobachtete ihn kurz - immer noch schlafend! Unglaublich! Dieser Rattenarsch!

    Ich ging den heutigen Zeitplan und die Ziele durch, die ich erreichen musste. Was Patricia anbelangte, würde das leicht werden. Ich musste sie nur so schnell wie möglich in die Bank hinein und wieder hinaus bringen. Sie würde in die Hauskameras lächeln, ein paar Papiere unterzeichnen, eine Ausweiskopie abgeben und das war's. Um 16:00 Uhr wollte ich sie wieder in London haben. In einer Woche würde sie ihre Kreditkarte bekommen und könnte die Vorteile genießen, die es hatte, mein Strohmann zu sein. Gut für sie!
    Nachdem ich mich um Patricia gekümmert hatte, wollte ich mich kurz mit Saurel treffen, noch ein paar offene Fragen klären und einen ungefähren Zeitplan für den Geldschmuggel aufstellen. Ich würde mit fünf Millionen oder vielleicht einer Million mehr anfangen und mich dann langsam hocharbeiten. Ich hatte in den Vereinigten Staaten ein paar Leute, die den eigentlichen Schmuggel machen könnten, aber darum würde ich mich kümmern, wenn ich wieder zurück war. Mit ein bisschen Glück konnte ich sämtliche Geschäfte an einem Tag erledigen und gleich morgen früh wieder aus der Schweiz ausfliegen. Welch ein glücklicher Gedanke! Ich liebte meine Frau! Dann würde ich zu Chandler gehen und sie im Arm halten. Ja, wäre das denn nicht etwas? Chandler war einfach perfekt! Obwohl sie nichts tat als schlafen, Kaka machen und lauwarme Babynahrung zu sich zu nehmen, wusste ich, dass sie eines Tages ein Genie sein würde! Und sie war absolut prachtvoll! Sie sah Nadine von Tag zu Tag ähnlicher. Das war perfekt, genau das, was ich gehofft hatte. Aber heute musste ich meine Gedanken noch beisammen halten, vor allem für das Treffen mit Roland Franks.

    Ich hatte über das, was Saurel gesagt hatte, viel nachgedacht, und ich hatte keinen Zweifel, dass ein Mann wie Franks ein willkommener Segen sein konnte. Ich konnte mir kaum vorstellen, was ich alles bewerkstelligen konnte, wenn ich einen Fachmann in der Herstellung von Unterlagen hatte, die für glaubhafte Bestreitbarkeit sorgen würden. Der offensichtlichste Nutzen bestand darin, dass ich meine Auslandskonten für Regulation-S-Geschäfte benutzen konnte - ich konnte die zweijährige Halteperiode nach Rule 144 umgehen. Wenn Roland Scheinfirmen gründen konnte, die den heiligen Ruch legaler ausländischer Körperschaften hatten, könnte ich dank Regulation S einige meiner eigenen Unternehmen finanzieren, vor allem Dollar Time. Die Firma brauchte eine Geldspritze von zwei Millionen Dollar, und wenn Roland in der Lage war, die erforderlichen Unterlagen zu schöpfen, dann könnte ich Dollar Time mit meinem eigenen geschmuggelten Geld finanzieren. Das sollte eines der Hautpgesprächsthemen werden.
    Wie kurios: Es war ja der von mir so verachtete Kaminsky gewesen, der mich zu Jean Jacques Saurel geführt hatte. Das war ein klassischer Fall von einem blinden Huhn, das auch einmal ein Korn fand. Mit diesem Gedanken schloss ich die Augen und stellte mich schlafend. Wir würden schon früh genug in der Schweiz ankommen.
    Das Büro von Roland Franks befand sich im ersten Stock eines schmalen, roten dreistöckigen Backsteingebäudes in einer engen Kopfsteinpflasterstraße. Auf beiden Seiten der Straße gab es diverse Tante-Emma-Läden, aber auch am Nachmittag schien dort nicht viel Verkehr zu sein. Ich hatte beschlossen, mich allein mit Roland Franks zu

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