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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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glaube, ich würde mich jetzt gern etwas ausruhen.« Sie blickte auffordernd zur Tür.
    »Ich komme morgen wieder, um noch einmal nach Euch zu sehen«, sagte Lord Vega. Er sah Magret an. »Du da. Sollte sich der Zustand der Königin irgendwie verändern oder es Anlass zur Sorge geben, versuch nicht, selbst etwas zu unternehmen. Lass mich sofort holen.«
    »Das werde ich tun, mein Herr«, entgegnete Magret. »Danke sehr, mein Herr.«
    Und damit rauschten Lord Vega und seine Gehilfen vor Wichtigkeit strotzend aus dem Salon.
    »Was für ein aufgeblasener Kerl«, stellte Magret fest, als er außer Hörweite war. »Man kann hier keinen Stein werfen, ohne einen aufgeplusterten Magier zu treffen.«
    Raisa lachte, während Han Magret überrascht ansah. »Magret, das ist Han Alister«, sagte sie. »Han, das ist meine Zofe, Magret Gray.«
    Magret zwickte die Augen zusammen. »Alister!« Ihr Blick wanderte zu Han’s Handgelenken, dann wieder zurück zu seinem Gesicht. »Der Streetlord und Mörder?«
    »Magret!« Raisa hob eine Hand. »Alister ist …«
    »Früher mal«, unterbrach Han sie und zuckte mit den Schultern. »Seid Ihr eine von den Pearl-Alley-Grays?«
    Magret sah ihn unheilvoll an, die Hände weiterhin fest in die Hüften gestemmt. »Früher mal«, erwiderte sie. »Was hat der hier zu suchen, Hoheit?«, fragte sie, ohne den Blick von Han abzuwenden, als könnte der jederzeit auf sie losgehen.
    »Er wird hier im Schloss bleiben«, erklärte Raisa. »Er ist … ähm … eine Art Leibwache.«
    »Nein«, sagte Magret. »Er kann nicht hier im Schloss bleiben. Der nicht.« Sie starrte das Amulett an, das um Han’s Hals hing, und dann machte sie einen Schritt zurück und hob die Hände wie zur Verteidigung. »Er ist zwar hübsch, das gestehe ich zu, aber er ist ein Unmensch. Wirklich, das ist er.«
    Raisa sah von Magret zu Han. »Was redest du da? Kennt ihr euch?«
    Han sah Magret immer noch an. »Maid Gray«, sagte er weich. »Es tut mir leid, was mit Velvet passiert ist.«
    »Nenn ihn nicht so!«, rief Magret. »Nenn ihn nicht so. Sein Name war Theo. Theo Gray.«
    »Es tut mir leid, was mit Theo passiert ist«, berichtigte Han sich.
    Velvet. Raisa erinnerte sich an den Jungen in dem Samtumhang, der an jenem Tag bei Cat Tyburn gewesen war, als Han sie vor den Raggern gerettet hatte. Der Scharfkrautraucher, der sie hatte ausrauben wollen.
    Sie sind alle tot, hatte Han gesagt. Alle Ragger sind tot, abgesehen von Cat.
    »Ich hätte mir denken können, dass du ein Magier bist«, sagte Magret. »Ist die einzige Erklärung dafür, dass er auf die Straße gegangen ist. Er war ein guter Junge, bevor du ihn aus der Familie gerissen hast.«
    Unbewusst war Magret in den Straßenjargon verfallen, den auch Han benutzte. Oder benutzt hatte.
    »Was verbindet dich mit Velvet – oder was hat dich mit ihm verbunden?«, fragte Raisa an Magret gerichtet.
    »Er war der Sohn meines Bruders«, erklärte Magret. »Mein Neffe. Meine Schwägerin ist am Wechselfieber gestorben. Ich hab ihn aufgezogen, bis er vier war. Dann ist er mit seinem Vater mitgegangen, der ihn als Straßenbettler benutzt hat.«
    Eine Erinnerung kehrte zu Raisa zurück – wie sie im Alter von drei oder vier Jahren mit einem gleichaltrigen Jungen mit Bauklötzen gespielt hatte. Einem Jungen, der irgendwie zu Magret gehört hatte, obwohl sie niemals verheiratet war.
    »Dann ist er auf Cuffs und seine Gang gestoßen«, erzählte Magret weiter. »Ist zu einem Taschendieb geworden, hat Scharfkraut geraucht und Sachen in Läden geklaut.«
    »Er war am Verhungern«, sagte Han. »Sein Vater hat sich davongemacht, und er hat allein weitergebettelt und ab und an mal ’nen Bruch gemacht. Er hat bei den River Rats angefangen. Zu uns ist er erst später gekommen, nachdem die Southies ihr Gebiet übernommen haben.«
    »Er hätte zu mir kommen können«, betonte Magret. »Das hätte er tun sollen. Aber du hast ihn verzaubert. Du – du – du silberzüngiger Dämon. Er ist nicht mal mitgekommen, als ich ihn darum angefleht habe.«
    »Damals war er schon vom Scharfkraut abhängig«, sagte Han. »Nicht viele schaffen es, davon loszukommen. Es ist nicht Euer Fehler, dass Ihr ihn nicht retten konntet.«
    »Da hast du recht, es ist nicht mein Fehler.« Magret baute sich vor Han auf. Ihre Stimme triefte vor Verachtung. »Es ist dein Fehler.«
    »Magret«, versuchte Raisa sie zu besänftigen. »Han ist seit mehr als einem Jahr weg von alledem.«
    »Mein Theo ist durch Magie gefoltert und

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