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Der Wolkenatlas (German Edition)

Der Wolkenatlas (German Edition)

Titel: Der Wolkenatlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mitchell
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ihre Nase nich in OG sein Eigntum stecken oder sie würd nie mehr zurückkommn. Sogar Napes machte n Besuch un sagte, den Mauna Kea in ner Geschichte zu besteigen wär eine Sache, aber es in echt zu tun das wär übergeschnappt un irre. Die Äbtissin sagte, Meronym könnte hingehn wo sie will, aber sie machte kein Bestimm wer sie da raufführn sollte, nee, zu fremd un zu gefährlich wars da oben, drei Tage rauf un drei Tage wieder runter, un überall Dingos un Kona un Sonmi weiß was noch alles, un außerdem wurden alle Leute fürs Vorbereiten vom Tausch in Honokaa gebraucht.
    Ich tat alle mächtich überraschen, ja, mich selber auch, wie ich beschloss mit ihr mitzugehn. Ich war nemmich noch nie der mummichste Bulle im Stall gewesen. Warum ichs gemacht hab? Ganz einfach. Eins tat ich Meronym wegen Catkin noch was schulden. Zwei war meine Seele schon halb gesteinicht, ja, ich wurd sowieso nich wiedergeborn, was hatt ich also zu verliern? Besser Old Georgie tat meine Seele fressen als wie die von eim wo sons noch mal wiedergeborn wär. Das is nich mutich, nee, nur vernümftich is das. Ma tat sich da gar nich drüber freun, weil in den Tälern gabs ne Menge zu tun wegen der kommnden Ernte un allem, aber am Morgen wie Meronym un ich aufbrachn, gab sie mir Reisekau wo sie selber geräuchert un gepökelt hatte un sagte, Pa wär mächtich stolz auf meinn Mumm gewesen. Jonas gab mir n sonders scharfen guten Barschespießer un Sussy gab uns Amuletts aus Perlmuschel für zum Georgie Blenden wenn er hinter uns her war. Mein Vetter Kobbery kam zum meine Ziegen hüten rüber un gab mir n Beutel mit Rosinen von seiner Familje ihre Reben. Catkin war die Letzte, sie gab mir n Kuss un Meronym auch, un dann mussten wir versprechen dass wir in seks Tagen wieder da sind.
     
    Östlich von Sloosha stiegen wir nich den Kukuihaelefad rauf, nee, wir wanderten am Waiulili lang nach Süden un ich erkannte die Lichtung bei den Hiilawefällen wieder. Hier hatt ich vor fümfseks Jahrn die Kona überrascht wo Pa umgebracht hatten. Ganz zugewaksen war sie, nur inner Mitte warn noch verbrannte Spurn von alten Lagerfeuern. An ner flachen Stelle vom Hiilaweteich spießte ich mit Jonas seim Geschenk zwei Rotbarsche damit wir genuch zum Kaun hatten. S regnete un der Waiulili war zu reißnd zum Durchgehn, drum schlugen wir uns durchs Zuckerrohr, ja, s war n halber Tag mühsames Voran bis wir den Kohala Kamm erreichten. Die windiche Weite nahm uns den Atem, un durch die Risse in den Wolken konnten wir den Mauna Kea sehn, ja, höher als wie der Himmel. Klar hatt ich n Mauna Kea schon von Honokaa gesehn, aber n Berg wo du besteigen willst is nich derselbe als wie einer wo dus nich willst. Nee, viel hübscher is der, un wenn du ganz still bist, kannst du ihn sogar hörn. Das Zuckerrohr machte zundrichen Kiefern Platz un wir kamn zum Waimeafad von den Alten. Nach mehren Meilen auf dem uralten rissichen Weg trafen wir n Pelzjäger un seinn lachenden Hund wo an nem schiefen See am Ausruhn warn. Old Yanagi war sein Name, un er hatte so ne schlimme Schleimlunge dass ich bei mir dachte, nich mehr lang un Young Yanagi übernimmts Familjengeschäft. Wir sagten, wir wärn Kräuterheiler auf der Suche nach kostbarn Flanzen un vielleicht glaubte Yanagi uns, vielleicht auch nich, aber er tauschte sein Pilzback gegen n Rotbarsch ein un warnte uns dass Waimea Town nich mehr so freundlich wär wie früher, nee, die Kona wärn ganz launenhaft in ihrm Bestimm un Hakeln, un man könnt nie wissen wie sie sich verhalten.
    So ne Meile östlich von Waimea Town hörten wir beschlagne Hufe trappeln, un kaum warn wir von der Straße innen Graben gesprungn, galoppten drei Konakämpfer auf schwarzen Hengsten undn Ferdebursche auf nem Pony an uns vorbei. Ich war vor Angst un Hass am Zittern un wollt sie töten, ja, so wie Garneln überm Feuer, nur langsamer. Bei dem Jungen dachte ich er könnte Adam sein, aber das dachte ich bei jedm jungen Kona, un wegen ihrn Helmn konnt ich sie nich richtich sehn. Von da sprachen wir nich mehr viel, weil Sprech kann von Schnüfflern gehört werden wo du selber nich hörn kannst. Wir wanderten durch struppiche Heide weiter nach Süden bis wir zum Wideway kamn. Ich hatt schon von Geschichtenmännern übern Wideway gehört un jetz sah ich ihn vor mir, ne breite lange platte Flasterstraße wo junge Bäume un Büsche rauswuksen. Wundersam un wild wars an diesem windichen Ort. Meronym sagte, inner Sprache von den Alten hätt er ‹Air Port› geheißen un

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