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Der Wolkenatlas (German Edition)

Der Wolkenatlas (German Edition)

Titel: Der Wolkenatlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mitchell
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Prescients auf Ha-Why müssen jetz machen als wie wenn wir auf uns selber gestellt wärn, weils Schiff kommt wascheinlich nich.
    Aber was is mit Anafi, Meronym ihrm Sohn? Wie ich Meronym ihr Gesicht sah, tat ich mir wünschen ich hätt mir vorm Fragen die Zunge abgebissen.
    Ich weiß es nich un damit muss ich leben , sagte meine Freundin sodüster dass ich hätte heuln könn. Ich bin nich die Erste der wos so ergeht, un ich werd auch nich die Letzte sein.
    Ihre Worte machten ne Hoffnung in mir kaputt wo ich nich mal von wusste dass ich sie hatte. Ich fragte Duophysite wie viele Prescients auf Ha-Why warn.
    Fümf , sagte er.
    Fümfhunnert?
    Duophysite sah dass ich ganz verdattert war un konnts verstehn. Nee, bloß fümf. Einer auf jeder Hauptinsel. Unser ganzes Wahr is schnell erzählt, un es is Zeit dass dus erfährst. Wir warn in Sorge dass die Seuche bis nach Prescience kommt unds letzte helle Licht von der Zivlesion auslöscht. Also suchten wir auf Ha-Why nach guter Erde zum mehr Zivlesion Flanzen, aber wir wollten euch Inselleute nich mit nem Haufen Fernländischer erschrecken.
    Du siehst , sagte Meronym, deine Furcht vor meinn wahren Zielen un allem war nich völlich falsch.
    Das war mir jetz schnurzpiep un ich sagte, wenn alle Prescients so wärn wie Meronym, hätten die Täler auch fümftausend aufgenommn.
    Duophysite wurd ganz düster wie er dran dachte wie wenichPrescients vielleicht noch am Leben warn. Der Scheff von meim Stamm hier auf Maui von wo ich zu euch sprechen tu is n so freundlicher Oberster als wie eure Äbtissin. Er hats Bestimm gegeben dass zwei Kriegskanus die Straße von Maui überkwern un übermorgen Mittag bei Ikat’s Finger sind.
    Ich schwor ihm Meronym sicher hinzubringn.
    Dann kann ich dir für deine Hilfe persönlich danken, sagte Duophysite un meinte, in den Kajaks wär noch genuch Platz für mich, falls ich mit Meronym von Big I fliehn will.
    Da wusste ich was ich zu tun hatte. Danke , sagte ich zu dem gestrandetenPrescient, aber ich muss bleiben un meine Familje suchen.
     
    Wir versteckten uns noch ne Nacht in der Ruine damit meine Muskeln wieder zusammwaksen konnten un meine Wunden heilten. S tat mirs Herz zerstechen dass ich nich zackzack zum Kämfen oder Kunschaften in die Täler konnt, aber Meronym hatte bei Kukuihaele gesehn wie den Kona ihre Armbrustmänner auf die Neun Täler zugesprescht warn, un sie meinte s hätt sicher keinn langen Kamf gegeben, nee, in n paar Stunden wär alles vorbei gewesen.
    S war n trüber kwälnder Tag. Meronym lehrte mich mit ihrm Schienbeinschießer umzugehn. Wir übten mit Ananassen, dann mit riesichen Kletten un zum Schluss mit Eicheln, bis ich scharf zielen konnte. Ich wachte währnd Meronym schlief, dann wachte sie währnd ich noch n bisschen schlief. Nich lange später machte unser Feuer den Dämmernebel schmutzich, un wir aßen gepökelten Hammel mit Seetang aus Meronym ihrn Vorräten un Lilikoifrüchte wo in der Ruine wuksen. Ich füllte dem Ferd seine Hafertasche un streichelte es un nannte es Wolt, weils genauso hässlich wie mein Vetter war. Dann grübelte ich traurich drüber nach, wer von meinn Verwanten wohl noch am Leben war. Ach, in Wahr isses viel schlimmer das Schlimmste nich zu wissen als wie andersrum.
    Plözlich flatterte mir n Gedanke durchn Kopf un ich fragte Meronym wieso ne Schiffsfrau auf nem Ferd reiten konnte wie n Kona. Sie gab zu dass die meisten Prescients nich auf Tiern reiten konnten, aber sie selber hatte mal bei eim Stamm gelebt wo die Swannekke hieß un weit hinter Ank’ridge un weit hinter Far Couver wohnte. Die Swannekke züchteten Ferde wie die Talleute Ziegen, un ihre Kleinen konnten reiten schon bevor sie gehen konnten, un währnd ihrer Zeit dort hatte sies gelernt. Meronym lehrte mich viel über die Stämme wo sie mit gelebt hatte, aber für diese Fabeln ist jetz keine Zeit, nee, weil es is schon spät. Wir sprachen drüber wie wir morgen zu Ikat’s Finger gehn sollten, weil ein Weg führte aufer Kammlinie von den Kohalas über die Neun Täler rüber, aber n andrer Weg war, dem Waipio bis zu Abel seiner Garnison zu folgen un erstmal zu kucken wies um die Täler stand. Wir wussten nemmich nich ob die Kona die Täler aufgerissen un abgebrannt un dann geplündert hatten wie sies bei den Mookini gemacht hatten, oder ob sie sich bei uns einnisten un uns in unsern eignen Häusern versklaven wollten. Ich hatt geschworn Meronym sicher nach Ikat’s Finger hinzubringn, un Konareiter auskundschaften war kein

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