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Der Wolkenatlas (German Edition)

Der Wolkenatlas (German Edition)

Titel: Der Wolkenatlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mitchell
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war schon voller Maden, und ne dicke Ratte war den Fahl raufgehuscht un hatte sich durch eins von seinn Augen gefressen. Ja, der schnurrhaariche Teufel beschnupperte mich mit seiner spitzen Nase. Na , wie isses so Zachry, findst du nich auch dass Silvestri besser aussieht als wie vorher? Aber ich tat ihn gar nich beachten. Ausm Schornstein kam n gellndes Kikeriki un ich fiel vor Schreck fast vom Ferd, weil ich dachte, s wär n Angreifschrei.
    Jetz mussten wir n Enscheid treffen, uns vom Ferd verabschieden un übern bröcklichen Kamm ins Pololu Tal klettern, oder dem Maukafad zum Ufer folgen un vielleicht n paar Kona in die Arme laufen wo ihrn Überfall von sich abwuschen. Die schrumfende Zeit enschied für uns aufm Ferd zu bleiben, weil wir mussten bis Mittag bei Ikat’s Finger sein wo noch zehn Meilen von Silvestri wech war. Das Blue Cole Haus unds Last Trout ließen wir auch aus, weil wir hatten schon genuch gesehn. Aufm Weg von den Kohalas runter ins Tal gerieten wir in ne Regenflut, aber wir kamn ohne Hinterhalt zum Ufer, obwohl wir unter den Messerfingerpalmen Konaspurn endeckten. Der Ozean war kein stiller Teich an diesem Tag, nee, aber auch nich bergich genuch um n Kajak mit geübten Paddlern umzuwerfen. Inner Nahferne blies ne Konamuschel, un ich wurd ganz unruhich. Ich hörte wie sie meinn Namen rief. Die Luft war gespannt wie n Bogen un ich hatt nich auf mein zweites Weissag gehört, un ich hatt die ganze Zeit gewusst dass ich für das Leben bezahln musste was ich genommn hatte obwohls nich nötich gewesen war.
    Der Felsenstrand stieß ans Medusakliff, un wir mussten uns landein durch Bananenhains zum Pololufad schlängeln wo ausm nördlichsten Tal ins Niemandsland un dann zu Ikat’s Finger führte. Der Fad zwängte sich zwischen zwei dicken schwarzen Felsen durch, un wir hörten n Feifen was mehr nach Mensch wie nem Vogel klang. Meronym griff in ihrn Umhang, aber bevor sie an ihrn Schießer kam, sprangn auf jeder Seite zwei Konahaie von oben auf die Felsen rauf. Machte vier gespannte Armbrusts wo aus näkster Nähe auf unsre Köpfe zieln taten. Durch die fleischichen Bäume durch endeckte ich n ganzen verdammten Konatrupp! N dutzend Reiter oder mehr saßen um ne Zeltstatt rum, un da wusste ich dass wir so dicht vorm Ziel erledicht warn.
    Losung, Reiter?, bellte einer von den Wachen.
    Was is das, Soldat? N anderer zielte mit seiner Armbrust auf meineBrust. Der Arsch von nem Tälerbengel besudelt n gutes Konaferd? Wer is dein Genral, Reiter?
    Ich hatte schrecklich Angst un wusste dass mans mir ansah.
    Meronym starrte die vier durch ihrn Helm an un tat ganz unheimlich un wütend knurrn, dann stieß sie so n gewaltiches Schrei aus, dass die Vögel kreischend wechflatterten un die sondre Farbe von ihrer Sprache von dem irrsinnichen Lärm verschluckt wurde. WAS FÄLLT EUCH RATTENSCHEISSE FRESSENDEN SCHWEINEBACKEN EIN SO MIT NEM GENRAL ZU REDEN! DER ARSCH VON MEIM SKLAVEN TUT BESUDELN WAS ICH BESTIMM! WER MEIN GENRAL IS? MEIN GENRAL BIN ICH, IHR VERDAMMTEN WURMBLASEN! RUNTER VON DEM FELSEN, SOFORT, UN BRINGT MIR EUERN CÄPTN HER ODER ICH SCHWÖR EUCH BEI ALLN KRIEGSGÖTTERN ICH LASS EUCH AN N NÄKSTEN HORNISSENBAUM NAGELN UN EUCH DIE HAUT ABZIEHN!
    S war n verzweifelter missgeborner Plan, ja.
    Für n Augnblick tat Meronym ihre Finte siegen, un dieser eine Augnblick war fast genuch. Zwei von den Wachen wurden ganz weiß un senkten ihre Armbrusts un sprangn vor uns von ihrn Felsen. Die beiden andern machten sich ausm Staub. Ksss! Ksss! , un die beiden Kona vor uns standen nich mehr auf. Plözlich gab Meronym dem Ferd die Sporn. S wieherte un bäumte sich auf un ging durch un ich verlor das Gleichgewicht, aber Sonmi ihre Hand hielt mich im Sattel, ja, weil wenn nich ihre, welche dann? Hinter uns lärmten Schreie un Halt!- Rufe un Muscheln, unds Ferd galoppte davon un fisssss -zanggggg bohrte sich der erste Feil in n Ast wo ich mich drunter durchduckte, dann flammte n brennder Schmerz in meiner linken Wade auf, genau hier, un mir wurd schlecht, aber irgnwas machte mich ganz ruhig, ja, s war der Schock wo du kriegen tust wenn dein Körper weiß, irgnwas is zu kaputt ums einfach wieder heil zu machen. Hier, ich krempel meine Hose hoch un zeig euch die Narbe wo die Spitze von dem Feil drin war … Ja, s tat so weh wies aussieht, nee, schlimmer.
    Wir galoppten über knotichen wurzlichen Boden den Pololu Way runter, schneller wie beim Surfen in ner Sturzwelle un genauso schwer das Gleichgewicht zu halten, un ich konnt

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