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Der Wüstenpalast

Der Wüstenpalast

Titel: Der Wüstenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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klug, du weißt sicher, was das bedeutet. Es ist ein Ehevertrag für einen Tag, eine Woche oder höchstens für ein oder zwei Monate. Dafür benötigt man noch nicht einmal eine Scheidung! Männer machen Gebrauch davon, um sich die Frau zu nehmen, die sie wollen, und sie danach wieder wegzuwerfen!”
    “Fatima …” begann Bethany bedrückt.
    “Du bist schockiert!”, fiel Fatima ihr ins Wort, die Stimme schrill vor Schadenfreude. “Und du bist auch dumm! König Azmir würde seinem Sohn sonst niemals gestatten, eine westliche Frau zu heiraten!”
    “Fatima … Bitte verzeihen Sie mir den Schmerz, den ich Ihnen durch meine Anwesenheit hier zugefügt habe”, bat Bethany beschämt. “Und bitte glauben Sie mir, dass ich ganz und gar nicht den Wunsch habe, Ihren Ehemann zu heiraten …”
    “Meinen …?”, kreischte Fatima.
    “Razul will mir nicht gestatten, den Palast zu verlassen!”, beeilte Bethany sich zu erklären.
    “Wie bitte?” Fatima wirkte wie vor den Kopf geschlagen. “Sie wollen gar nicht hier sein? Sie wollen Razul nicht heiraten? Das kann ich nicht glauben …”
    “Aber es ist die Wahrheit! Ich will absolut nichts mit ihm zu tun haben. Ich hatte keine Ahnung, dass Razul mich hierher bringen wollte, und auch nicht, dass er schon verheiratet ist …”
    “Ah …” Ein boshaftes, kaltes Lächeln huschte über Fatimas Miene. “Darum also willst du ihn verlassen.”
    Bethany wurde rot. “Das ist nur einer der Gründe.”
    “Wenn du wirklich fort willst, ist es mir ein leichtes, dich aus dem Palast zu bringen”, erwiderte Fatima kühl. “Die alten Frauen in unserer Familie verbergen sich noch immer hinter ihrem Schleier, wenn sie ausgehen. Wer soll also wissen, wer sich unter dem Tschador befindet?”
    “Ich wäre Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar.”
    “Ich werde alles Notwendige veranlassen.”
    Die Araberin riss die Tür auf und ließ einen zornigen Wortschwall auf Zulema niederprasseln, die draußen wartete.
    Das Mädchen duckte sich und fiel dann auf die Knie, zitternd vor Angst.
    Mit einem höchst unsympathischen Ausdruck der Befriedigung stolzierte Fatima hinaus, und Bethany war wieder allein.
    Was für ein Biest, dachte sie bei sich. Aber je eher sie mich hier rausbringt, desto besser.

4. KAPITEL
    Bethany lag auf einem Diwan und blätterte abwesend durch ein Hochglanzmagazin, als sie eine schnelle Bewegung in dem langen Spiegel auf der einen Seite des Raumes wahrnahm und sich umdrehte. Erschrocken sog sie den Atem hörbar ein und sprang auf.
    “Versuch bitte, nicht zu schreien …” Razul belächelte belustigt ihr Erstaunen. “Das hier sind die Frauenräume, und um deines ehrbaren Rufes willen dürfte ich eigentlich gar nicht hier sein …”
    “Allerdings, da hast du verdammt recht!”, fauchte Bethany. “Wie, zum Teufel, bist du hier reingekommen?”
    “Fallschirmjägertraining. Ich bin übers Dach gelaufen und habe mich auf den Balkon hinuntergelassen.”
    Sie hatte keinen einzigen Laut gehört, aber Razul hatte sich schon immer geräuschlos wie ein Raubtier bewegt.
    “Du hättest dir deinen verflixten Hals brechen können!”, schnappte sie. “Was willst du überhaupt?”
    “Wahrscheinlich hätte ich abends und mit einer Schachtel Pralinen bewaffnet kommen sollen”, seufzte er spöttisch. “Sie haben wahrhaftig nicht den geringsten Sinn für Romantik, Dr. Morgan. Aber daran können wir später noch arbeiten. Du fragst, wieso ich hier bin? Soll das ein Scherz sein? Du hast dich ausgesprochen überstürzt von einer ernsthaften Diskussion entfernt.”
    “Ich denke, ich habe mich klar genug ausgedrückt.”
    Razul tat einen Schritt auf sie zu, und Bethany wich zurück. Er lachte, kam noch näher, hob die Hand und umfasste zärtlich ihr Kinn. “Und ich freue mich schon auf einen langen, heißen Sommer, in dem du aus der Frau, die du jetzt bist, zu derjenigen wirst, die du sein könntest …”
    “Fass mich nicht an!” Bethany riss den Kopf nach hinten. Sie zitterte, sie fühlte sich in die Enge getrieben, bedroht und wütend zugleich.
    Statt einer Antwort wickelte Razul eine ihrer langen roten Strähnen um seine Finger und senkte seinen Mund auf den ihren. Verzweifelt versuchte Bethany, ihm zu entgehen, aber Razul hielt sie fest, zwang sie stillzuhalten, und küsste sie. Er drückte sie mit dem Rücken gegen die Wand, seinen Körper an den ihren gepresst, seine Hände mit den ihren verschränkt und küsste sie, bis sie völlig außer Atem war.
    “Ich werde die

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