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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Einzug fortgeschafft. Als Konkubine des Herzogs hätte sie traditionsgemäß ihre eigenen Privatgemächer in einem separaten Bereich der Burg gehabt, ein Quartier, dass ihrem ehrenvollen Status nach wie vor angemessen war.
    Nun saß Jessica wortlos neben Leto. Obwohl man ihre Kleidung, privaten Habseligkeiten und Möbel fortgebracht hatte, um Platz für die neue Braut zu schaffen, fühlte sie sich allein schon deshalb zu Hause, weil sie neben Leto saß. Sie beobachtete, wie er mit seinem Kummer rang, sich dann sammelte und versuchte, ihn hinter einer steinernen Maske zu verbergen.
    Schließlich sagte sie: »Leto, zuerst war ich wütend auf dich, weil du mich gebeten hast, so viel Zeit mit Ilesa zu verbringen, doch jetzt bin ich froh, dass ich Gelegenheit hatte, sie kennenzulernen. Wir haben großen gegenseitigen Respekt füreinander entwickelt, und ich bin mir sicher, dass sie eine würdige Dame des Hauses Atreides geworden wäre.«
    Leto schottete sich von Jessica ab und tat, als wäre ihm das alles gleichgültig. »Ich habe sie selbst kaum gekannt. Ja, sie wäre meine Frau geworden, doch das war nur ein politisches Arrangement.« Sie nahm ihm seine Gefühlskälte nicht ab. »Ich bin wütender wegen meines Freundes Armand. Der Verlust seines Armes ist von geringer Bedeutung im Vergleich zum Verlust seiner Tochter und seines Schwertmeisters.«
    Als sie erkannte, dass er nach wie vor allein gelassen werden wollte, stand Jessica auf, um zu gehen. »Ganz gleich, was geschieht, Leto, ich stehe dir zur Seite.«
    Endlich blickte er sie aus seinen grauen Augen an. »Ich weiß, Jessica. Ich habe es immer gewusst.«
     
    Schließlich, nach vier trostlosen, unbehaglichen Tagen, traf Leto sich im Kriegszimmer der Atreides mit Duncan, Thufir und Gurney. Die Atmosphäre im Raum brodelte vor mörderischer Wut, wobei Duncan am offensichtlichsten kochte. »Das Haus Moritani hat schon einmal einen Assassinenkrieg erklärt, doch diese Konfliktform hat ganz bestimmte Regeln, die der Graf gebrochen hat – zum wiederholten Male. Es hätten keine Unschuldigen getötet werden dürfen.«
    »Selbst Shaddam kann das nicht ignorieren«, erwiderte Thufir.
    »Wir haben keine Verbindungen zum Haus Moritani«, warf Leto ein. »Wie konnte es ihm gelingen, einen solchen Plan hier, in unserem eigenen Haus, einzufädeln und umzusetzen? Jemand muss Spione in unsere Dienerschaft oder unten im Dorf eingeschleust haben.«
    »Prad Vidal hat die Blumenkübel geschickt«, sagte Gurney. »Erzherzog Armand hat ihm für die Dauer seiner Abwesenheit das Kommando auf Ecaz übertragen.«
    »Wenn er der Verräter ist, Mylord«, sagte Duncan, »könnte er sich dort gut verschanzen.«
    »Moritani ist die treibende Kraft hinter diesem Angriff«, entgegnete Leto knurrend. »Wenn Herzog Vidal dabei eine Rolle gespielt hat, dann sicher nur eine kleine.«
    »Wahrscheinlich hat keiner von beiden damit gerechnet, dass der Erzherzog überlebt«, sagte Thufir. »Indem wir jede Kommunikation mit Caladan blockieren, erfährt sonst niemand, was hier tatsächlich geschehen ist.«
    Armand Ecaz, der kraftlos und müde aussah, erschien mit aller Würde, die er aufbringen konnte, in der Tür. Sein Armstumpf war sauber verbunden, und er trug ein einfaches Ecazi-Gewand. Sein Gesicht war abgehärmt und seine Augen gerötet, doch sein Blick wirkte klar und zornig. Die Ärzte sagten, dass er weitere Schmerzmittel verweigerte.
    »Es wird Zeit, dass ich nach Hause zurückkehre, Leto. Ich muss meine Tochter beisetzen, mein Haus stärken – und Kriegspläne gegen Grumman schmieden. Dieses Tier Moritani hatte es nicht auf das Haus Atreides abgesehen. Für ihn war diese Hochzeit eine bequeme Gelegenheit, an mich und meine Familie heranzukommen. Ihr habt lediglich im Weg gestanden.« Er straffte sich, als könnte er mit einer entschlosseneren Körperhaltung den geistigen und körperlichen Schmerz beiseiteschieben. »Ich habe nichts mehr zu verlieren, und deshalb nehme ich Moritanis Herausforderung an. Der Graf hat die Schleusen für ein Blutbad geöffnet, das das Imperium niemals vergessen wird.«

46
     
    Ich ziehe schlechte Nachrichten überhaupt keinen Informationen vor. Schweigen ist, als würde man ausgehungert.
    Baron Wladimir Harkonnen
     
     
    Obwohl die rußige Luft von Harko City den Baron zum Husten brachte, fühlte er sich neu belebt. Trotz all seiner Makel und Gerüche zog er seinen eigenen Planeten doch dem heißen und staubigen Arrakis, dem grellen Kaitain und dem trostlosen

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