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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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durchtrennte seinen Gürtel.
    »Huch! Nein! Au! Au! … was hast du …«
    Schnalz!
    Seine Hose rutschte zu den Knöcheln hinab.
    »Argh! Uff! Ha, ha, ha! … eigentlich mit diesem armen Mann vor?«
    Burton schaute zu dem Gefangenen der Frau. Er sah noch einmal hin und erkannte ihn: Es handelte sich um den Schatzkanzler, William Gladstone.
    »Mr Gladstone!«, rief der königliche Agent und drängte sich an Prostituierten und wütenden Freiern vorbei. »Was machen Sie denn da?«
    »Klappe halten!«, fauchte die peitschenschwingende Frau, die Swinburne mit dem Namen Betsy angesprochen hatte.
    »Schon gut, Richard!«, stieß der Dichter keuchend hervor. »Ich habe die Lage unter Kontrolle.«
    »Das sehe ich«, gab Burton sarkastisch zurück.
    »Wer sind Sie, Sir?«, verlangte der kniende Politiker in arrogantem Tonfall zu erfahren.
    »Sir Richard Burton.«
    »Klappe halten, hab ich gesagt!«, befahl Betsy.
    »Palmerstons Haudegen?«
    »Nun, ganz so würde ich es nicht ausdrücken, aber …«
    Schnalz!
    Burton schrie auf und sank auf ein Knie, hielt sich den Schädel und spürte, dass seine Kopfhaut über dem linken Ohr aufgeplatzt war. Blut quoll zwischen seinen Fingern hindurch.
    Schnalz!
    Leder schlang sich um seinen Unterarm und Hals, zog sich grausam zusammen, zerriss seinen Ärmel und glitt von ihm ab. Der Entdecker stürzte auf das Kopfsteinpflaster und rollte sich rasch zur Seite, als die Peitsche erneut durch die Luft sauste und laut neben ihm auf die Straße klatschte.
    »He! Lass das!«, brüllte Swinburne. »Peitsch nicht ihn! Peitsch mich aus!«
    »Sei still!«, befahl Betsy.
    »Ja«, sagte Burton und rappelte sich auf die Beine. »Sei still, Algy.«
    Über dem allgemeinen Wirbel ertönte das Klappern und Klirren einer sich nähernden Müll-Krabbe. Die Menge lichtete sich, als sich mehrere Männer in den Nebel davonstahlen.
    »Burton«, rief Gladstone. »Ziehen Sie keine falschen Schlüsse aus dem, was Sie hier bezeugen. Ich bin lediglich anwesend, um diese gefallenen Frauen zu rehabilitieren.«
    »In Ihrer Unterwäsche, Sir?«
    »Sie haben mir die Kleider gestohlen!«
    Betsy zog die Lippen über die Zähne zurück und zischte: »Schinder! Heuchler! Verschwörer!«
    »Betsy, Liebes«, sagte Swinburne beschwichtigend, »mitten auf der Straße ist nicht der richtige Ort für eine Diskussion über … über … übrigens, worüber diskutieren wir eigentlich?«
    »Perverser!«
    Schnalz!
    »Argh! Autsch! Du meinst Poet .«
    »Um Himmels willen«, stieß Burton ungeduldig knurrend hervor. Er näherte sich der Prostituierten mit drei langen Schritten und packte sie an den Handgelenken. Sie stimmte ein wütendesGeheul an und begann, sich kratzend, beißend und um sich tretend zur Wehr zu setzen.
    »Algy! Zieh die verdammte Hose hoch und hilf mir!«
    Swinburne zog sich die Beinkleider über den Hintern, hielt sie mit einer Hand fest, schlurfte vorwärts und löste die Peitsche von Gladstones Hals.
    »Ich bin verheiratet«, teilte ihm der Politiker mit ernster Miene mit. »Ich habe mich noch nie der Untreue schuldig gemacht.«
    »Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen.« Der Dichter grinste. »Aber selbst die würde es Ihnen nicht glauben. So. Sie sind frei. Ich schlage vor, Sie verschwinden, bevor die Polizei eintrifft.«
    »Die Polizei?«, rief Gladstone entsetzt, sprang auf die nackten Füße und machte sich ohne einen Blick zurück davon.
    »Ich würde ja zu gern sehen, wie er zu Hause ankommt«, meinte Swinburne.
    »Verdammt noch mal!«, brüllte Burton, als die wahnsinnige Hure ihre Zähne in seinem Handgelenk versenkte. Er stieß sie von sich und wich mit Swinburne an der Seite zurück. Die Frau, in jeder Hand eine Peitsche, spuckte aus und knurrte wie ein wildes Tier.
    Die Menge hatte sich aufgelöst – die Männer waren davongerannt, die Frauen waren wieder ins Innere des Bordells geeilt.
    Schnalz!
    Die Spitze einer Peitsche ließ die Haut an Burtons Stirn aufplatzen. Er taumelte. Blut rann ihm in die Augen.
    Betsy umkreiste die beiden Männer. »Tichborne ist unschuldig!«, zischte sie.
    Die massige graue Metallgestalt der Müll-Krabbe tauchte aus dem Nebel hinter der Hure auf, ihre acht Beine klickten über die Straße. An der Unterseite des Rumpfs streckten sich vierundzwanzig dünne Arme gen Straße, schwenkten hin und her, sammelten Müll vom Boden auf und warfen ihn in den flammenden Schlund der Maschine, um ihn zu verbrennen.
    »Treten Sie beiseite, Madam«, riet Burton.
    »Warum hältst

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