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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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neun.«
    »1036? 1036? Welcher ist das?«
    »Der Mann, der seine Mutter verspeist hat.«
    »Ach ja. Ein wahrhaftig faszinierendes Studienobjekt. Wir haben eine interessante Therapie an ihm ausprobiert. Wir – chhrroink!  – haben ihn einer anderen Patientin vorgestellt. Einer Mutter, die ihren Sohn gegessen hat.«
    »Und was ist passiert?«
    »Sie genossen ein gemeinsames Dinner.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Natürlich waren dabei Ärzte anwesend.«
    Damien Burke trat einen Schritt vor. »Wirklich ein äußerst interessantes Szenario, Doktor Monroe, aber ich habe das Gefühl, wir haben bereits zu viel von Ihrer wertvollen Zeit in Anspruch genommen. Wir sollten besser gehen, nicht wahr, Mr Skylark?«
    »Völlig richtig, Mr Faithfull. Finden Sie nicht auch, Mr Cribbins?«
    »Und ob, und ob. Nochmals Entschuldigung, Doktor Monroe, und vielen Dank, dass Sie uns den Rundgang durch Ihre feine Einrichtung ermöglicht haben. Ich denke, man kann sagen, dass sie einen bleibenden Eindruck bei uns allen dreien hinterlassen hat.«
    Monroe lächelte und schüttelte erst Burton, dann Burke und Hare die Hand.
    Sie begaben sich die Eingangshalle hinab zum Ausgang und stiegen die vordere Treppe hinunter, wo sich Monroe endgültig von ihnen verabschiedete und auf einen Pferdewagen zeigte, der in der Auffahrt wartete. »Dieser Wagen bringt Sie über das Gelände zum – chhrroink! «
    »Haupttor«, beendete Burton den Satz für ihn.
    Monroe blinzelte ihn an, schürzte die Lippen, drehte sich um und verschwand zurück in das Krankenhaus.
    Der Agent des Königs blickte zum Himmel und runzelte die Stirn. Die Atmosphäre wirkte stickig und dunstig. HässlicheRauchschwaden trieben vereinzelt über den Himmel. Graue Ascheflocken rieselten herab.
    »Ist eine Weile her, seit wir zuletzt in den Genuss dieser Londoner Besonderheit gekommen sind«, murmelte er.
    Sie stiegen in die Kutsche und trafen wenige Minuten später am Haupttor ein, in das eine kleinere Pforte eingelassen war. Die drei Männer bedankten sich beim Fahrer und lüpften vor dem Wächter, der die Pforte für sie öffnete, die Hüte. Sir Richard Francis Burton, Damien Burke und Gregory Hare traten aus der Irrenanstalt – und hinein in blanken Wahnsinn !

London brennt

    Widerstand gegen Aggression ist nicht nur gerechtfertigt, sondern unerlässlich.
    HERBERT SPENCER
    L ondon stand in Flammen.
    Der Rauch war erstickend und erfüllte die Luft. Ein höllengleiches rotes und orangefarbenes Licht flackerte durch die wirbelnden Wolken, die sich vor den drei Männern auftürmten.
    »Was um alles …«
    Burton wurde das Wort von einem Schrei blanker Wut abgeschnitten. Ein nur mit Hosen und Stiefeln bekleideter Mann kam aus dem trüben Dunst auf sie zu gestürzt, der nackte Oberkörper mit Blut, Schweiß und Ruß verschmiert. Die Wildheit eines Tieres verzerrte seine Züge, und bevor die drei Männer reagieren konnten, stieß er eine Mistgabel mit ungestümer Kraft in Damien Burkes linken Oberarm.
    Burke fiel mit einem Schmerzensschrei zur Seite.
    Gregory Hare sprang dem Angreifer auf den Rücken, riss ihm die Mistgabel aus der Hand, warf sie beiseite, schlang einen dicken Unterarm um den Hals des Mannes und drückte zu. Sekunden später ließ er den erschlafften Körper auf das Straßenpflaster sinken.
    Burton löste sich aus seiner Starre. Der Angriff war so plötzlich und brutal erfolgt, dass er wie eine Salzsäule und mehr oder weniger unbeteiligt daneben gestanden hatte. »Verdammt!«, stieß er hervor und sank an Hares Seite neben Burke auf die Knie.
    »Es ist schlimm«, presste Burke keuchend hervor. »Gebrochen.«
    »Sie verlieren Blut. Hare, geben Sie mir Ihre Krawatte. Wir müssen ihm unverzüglich einen Druckverband anlegen. Keine Sorge, alter Freund«, sprach er Burke Mut zu. »Wir haben Sie im Nu verarztet.«
    »Mr Hare wird sich um mich kümmern, Captain«, erwiderte Burke matt. »Ich empfehle, dass Sie Ihre Kaktuspistole ziehen und unsere Verteidigung übernehmen.« Damit nickte er in Richtung der Straße hinter Burton.
    Der Agent des Königs wirbelte herum und erblickte fünf Personen, die schlurfend in Sicht gerieten, zwei Männer und drei Frauen. Alle trugen schmutzige Kleidung und hatten ein diabolisches Grinsen im Gesicht. Ihre Augen waren geweitet und wirkten glasig.
    Eine der Frauen hielt einen bluttriefenden abgetrennten Arm in der Hand, der offenbar aus der Schulter seines Besitzers gerissen worden war. Sie schien das Entsetzen in Burtons Augen zu erkennen

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