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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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die Schulter gegen die Tür, die darob mit einem gequälten Knarren nach innen aufschwang. Die Krankenschwester trat auf eine Plattform, die entlang der Wand einer hohen runden Kammer verlief, etwa viereinhalb Meter über dem Boden. Der Raum maß ungefähr fünfzehn Meter im Durchmesser, wurdevon vier flackernden Gaslampen erhellt und war mit einem Bett, einem Tisch, einem Stuhl und einer Trennwand aus Holz, hinter der Burton eine Toilette und eine Waschschüssel vermutete, spärlich eingerichtet.
    Eine dünne, an einem in der Mitte des Bodens eingelassenen Ring befestigte Kette verlief zu einem Mann, der auf dem Bett lag. Die Kette mündete in eine um das linke Fußgelenk des Mannes angelegte Schelle.
    Er trug nur zerlumpte Hosen und ein Unterhemd, und er war schrecklich dünn. Sein linker Arm endete unmittelbar unter dem Ellbogen in einem verbundenen Stumpf. Eine Eisenmaske ohne jegliche Merkmale verhüllte sein Gesicht, sie besaß lediglich vier waagerechte Schlitze, einen für jedes Auge, einen in Höhe seiner Nasenlöcher und einen für den Mund.
    Tomas Castro .
    Der Mann setzte sich mühsam auf und schaute zu ihnen empor.
    » Ce qui maintenant? «, flüsterte er heiser. »Weitere Folter? Wer ist das? Ich ’abe ihn noch nie zuvor gesehen!«
    Er sprach mit einem französischen Akzent.
    Burton wandte sich an Nightingale. »Folgen Sie mir.«
    Er ging die Plattform entlang, bis er eine Leiter erreichte, die er zum Boden der Kammer hinunterstieg.
    Castro erhob sich matt und stellte sich auf die dünnen Beine, als Burton sich ihm näherte.
    »Bitte, verausgaben Sie sich nicht«, sagte der Agent des Königs. »Bleiben Sie sitzen. Ich vermute, Sie sind Sir Roger Tichborne, richtig?«
    »Tichborne? Mon dieu! Sie sind seit langer Zeit der Erste, der mich so nennt. Sonst ist es Castro, immer nur Castro.« Seine Stimme drang hohl hinter der Maske hervor.
    Burton ergriff den Stuhl und stellte ihn neben das Bett. Er setzte sich. Tichborne sank auf die dünne Matratze zurück und sagte: »Aber Sie ’aben mich mit ›Sir‹ angeredet. ’abe ich die Ritterschaft etwa geerbt?«
    »Schon vor langer Zeit. Ich fürchte, sowohl Ihr Onkel als auch Ihr Vater sind innerhalb einer Woche verstorben, damals im Jahr 1854, kurz bevor Sie eingewiesen wurden. Es wurde berichtet, Sie wären auf der Rückreise nach England auf See verschollen. Ihr Bruder Alfred hat den Titel angenommen. Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, dass auch er tot ist. Er wurde dieses Jahr von Ihren Feinden ermordet.«
    »Alfred«, krächzte Tichborne. » Mon cher frère! « Er hob die Hand und stützte die Maske darauf. »Und dieses Jahr, ja?«, ertönte seine gedämpfte Stimme.
    »Wir haben jetzt September 1862.«
    Es folgte ein Moment der Stille, der zerbrach, als der Gefangene leise zu weinen begann.
    Burton beugte sich vor und legte dem Mann eine Hand auf den Oberarm.
    »Sir, es ist eine gewaltige und schreckliche Verschwörung gegen Sie im Gange. Ich versuche gerade, das Geflecht zu entwirren und herauszufinden, wer es weshalb gewoben hat. Es wäre außerordentlich hilfreich, wenn Sie mir Ihre Geschichte erzählen könnten. Haben Sie die Kraft dafür?«
    Tichborne hob den Kopf. »Dann wollen Sie mir also ’elfen?«
    »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht. Mein Name ist Richard Burton. Ich bin ein Agent des Königs.«
    »Nein, warten Sie«, sagte Tichborne. » Non. Non ! Das kann nischt sein. Non . Das … das ist eine List. Diese …« Er deutete auf Nightingale. »Diese diablesse , diese Teufelin ge’ört zu den Verschwörern. Und wenn sie zu Ihnen ge’ört, dann ge’ören Sie zu denen !«
    »Sie irren sich, Sir. Diese Frau, die Sie vermutlich als Schwester Camberwick kennen, heißt in Wirklichkeit Florence Nightingale. Sie hat in tiefer Hypnose gehandelt. Sie weiß weder, was sie getan hat, noch weshalb. Sie ist ebenso sehr ein Opfer wie Sie selbst.«
    » Ce n’est pas possible! Und nun? Warum ruft sie nicht um ’ilfe?«
    »Weil ich selbst ein gewisses Maß an Begabung als Hypnotiseur besitze und die Kontrolle über sie erlangt habe.«
    Tichborne saß schweigend da und musterte die Krankenpflegerin. Burton konnte durch die Schlitze der Maske seine feuchten lidlosen Augen schimmern sehen.
    »Meine Geschichte«, flüsterte der Ritter. »Meine Geschichte.« Er sah Burton an. » Eh bien soit . Ich erzähle sie. Wo möchten Sie, dass ich beginne?«
    »Bei Ihrer Reise nach Südamerika – aber uns bleibt nur wenig Zeit, Sir Roger, daher

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