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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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noch ein bisschen mehr vor Schreck. Herrje, das sind ja Unmengen von Essen.
    Endlich ist er fertig und schaut mich an. »Wonach ist dir, Tess? Irgendwas Besonderes? Ich habe einige meiner Lieblingsgerichte bestellt, die können wir uns teilen.«
    Nervös werfe ich einen Blick auf die Karte. Kleine Chilischoten neben jedem Gericht zeigen an, wie scharf sie sind. Die meisten sind entweder scharf, sehr scharf oder selbstentzündlich.
    »Ach, ich weiß gar nicht. Ehrlich gesagt habe ich eigentlich gar keinen Hunger.«
    »Nach dem ganzen Training?«, wendet Seb ein. »Komm schon, du musst doch halb verhungert sein! Zehn Meilen – da verbrennt man doch einen Haufen Kalorien. Du musst ordentlich essen, um deine Batterien wieder aufzuladen.«
    »Meinst du?«, quieke ich unsicher.
    »Klar«, entgegnet er todernst.
    »Also, wenn Sie sonst keinen Wunsch mehr haben«, mischt sich der Kellner ein.
    »Doch, einen Wunsch hätte ich noch«, sage ich an ihn gewandt. »Könnten wir bitte eine Flasche Wasser haben? Eine ganz große, bitte.«
    Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst. Denn wie es aussieht, wird es leider eintreten.
    An den restlichen Abend kann ich mich kaum erinnern. Alles verschwimmt in einem tränentreibenden Durcheinander aus siedend heißen Speisen, zungenverätzenden Nudelgerichten und mehr scharfen roten Chilischoten, als sich selbst Antony Kiedis, der Frontman der Red Hot Chili Peppers, je erträumen könnte. Jedes Gericht ist schärfer und feuriger als das vorherige, und ich muss mir ständig die Stirn mit einer Serviette abtupfen, damit mir der Schweiß nicht in Strömen über das Gesicht läuft. Zwischendurch füttert Seb mich mit Essstäbchen, und ich muss an die Geschichte denken, dass mal jemand gestorben ist, weil er zu viele Chilis gegessen hat.
    Aber ich bin wild entschlossen und halte tapfer durch. Ein unerklärliches Wunder hat mir eine zweite Chance gegeben, damit Seb sich in mich verliebt. Die darf ich nicht verschenken! Dieses Date wird anders laufen als beim ersten Mal, und wenn es mich umbringt, sage ich mir. Wagemutig nehme ich all meinen Mut und meine Geschmacksknospen zusammen und probiere jedes einzelne Gericht. Gott sei Dank überlebe ich die Tortur irgendwie und bin heilfroh, als wir schließlich zu Seb nach Hause gehen und uns aufs Sofa kuscheln.
    Also, das ist schon mehr nach meinem Geschmack, denke ich zufrieden und schmiege mich an ihn.
    »Darf ich mal in die Kuhle?«, frage ich und lege den Kopf nach hinten, als er den Arm um mich legt.
    »In was?« Seb schaut mich an und runzelt fragend die Stirn.
    »Du weißt schon, in die Kuhle «, wiederhole ich, und als ich seine verständnislose Miene sehe, rüffele ich ihn spielerisch: »Sag bloß, du weißt nicht, was die Kuhle ist?«
    »Ähm, nein«, entgegnet er, und ich gucke ihn leicht amüsiert an. »Sollte ich?«
    »Auf jeden Fall«, rüge ich.
    »Ich lerne schnell«, sagt er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
    »Na, wenn das so ist …« Ich drehe mich um und schiebe meine Schulter unter seine Achseln, und dann schlängele ich mich in die Lücke zwischen Brustkorb und Ellbogenbeuge. Das war mir immer das Liebste, als ich noch mit Seb zusammen war: mich da in diese Beuge zu kuscheln. Es ist eins von einer Million Dingen, die ich nach unserer Trennung schmerzlich vermisste. »Das ist dieses Winkelchen hier, eine kleine versteckte Stelle, in die man genau hineinpasst – darum heißt es Kuhle.«
    Nur scheint es aus unerfindlichen Gründen plötzlich nicht mehr zu passen. Was wirklich eigenartig ist, denke ich leicht beunruhigt.
    »Und das soll funktionieren?«, fragt er lachend. »Vielleicht brauchen wir ein Kissen.«
    »Nein, dazu braucht man kein Kissen«, sage ich nachdrücklich und rücke noch mal energisch nach.
    »Autsch, ich hab mir im Fitnessstudio die Schulter gezerrt«, sagt er und zuckt leicht zusammen.
    »Oh, tut mir leid«, entschuldige ich mich und lege mich rasch anders hin. »So besser?«
    Er windet sich ein bisschen. »Ja, so geht es«, sagt er. »Und für dich?«
    »Ja, gut«, entgegne ich.
    Aber wenn ich ganz ehrlich bin, ist es nicht so gemütlich, wie ich es in Erinnerung hatte. Mein Hals ist ganz komisch verdreht und mein Arm ist eingequetscht. Es ist ein bisschen wie nach dem Sex, wenn man aneinandergekuschelt daliegt und einem der Arm einschläft, aber man nichts sagen will.
    Doch als Seb anfängt, mein Gesicht zu küssen, ist alles vergessen. »Weißt du, ich finde Mädels, die auf scharfes Essen stehen,

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