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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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selbst noch, Tess?«
    Wir schauen uns an, und plötzlich sehe ich etwas in seinen Augen, bei dem mein Herz sich schmerzhaft zusammenkrampft. Enttäuschung. Wortlos dreht er sich um und geht. Diesmal rufe ich ihm allerdings nicht hinterher. Es ist zu spät. Reglos stehe ich im Regen und sehe zu, wie er kleiner und immer kleiner wird, zwischen den Scheinwerfern der Autos verschwimmt und schließlich ganz verschwindet, aus meinen Augen und aus meinem Leben. Einfach weg.
    Als ich schließlich nach Hause komme, ist die Wohnung leer und kalt. Fiona hat mir einen Zettel hingelegt, auf dem steht, dass sie mit Tallulah in der Hundeschule ist, und müde und nass, wie ich bin, lasse ich mir erst mal ein Bad einlaufen und kuschele mich anschließend mit Flea und meinem Laptop ins Bett.
    Und dann sehe ich die Mail.
    Nach allem, was passiert ist, hatte ich gar nicht mehr daran gedacht, und nun öffne ich sie mit einem flauen Gefühl im Magen.
    Liebe Sara,
    danke, dass du so ehrlich zu mir warst, und deshalb möchte ich jetzt auch ganz ehrlich zu dir sein. Als ich dich damals im Café gesehen habe, fand ich dich ganz bezaubernd und musste ständig an dich denken. Offen gestanden, konnte ich kaum an etwas anderes denken. Aber nicht auf diese gruselige Stalker-Art-und-Weise, sondern mehr »wow, was für ein nettes Mädchen«.
    Doch nun ist mir aufgegangen, dass ich das nur getan habe, um nicht an eine andere zu denken. Ich wollte mich nicht in sie verlieben. Das war keine Absicht – ich habe gar nicht gemerkt, wie das passierte. Und es hat auch nicht funktioniert.
    In gewisser Weise hatte mein Posting aber auch etwas Gutes. Es hat mir geholfen, mir einzugestehen, dass ich mich in dieses Mädchen verliebt habe. Sie heißt Tess, und sie ist der liebste Mensch auf der ganzen Welt. Die Krux ist nur, dass sie einen anderen liebt.
    Aber vermutlich ist das ohnehin schon etwas zu viel Information für dich, und ich sollte jetzt wohl lieber aufhören. Ich hoffe, du denkst jetzt nicht, ich hätte dich angelogen oder dir falsche Hoffnungen machen wollen, und ich fände es schön, wenn wir in Freundschaft auseinandergehen könnten, auch wenn wir uns nie begegnet sind. Es war bestimmt nicht meine Absicht, dir etwas vorzumachen, denn wie sich herausstellt, habe ich mir bloß selbst was vorgemacht.
    Ich wünsche dir alles Gute für Thailand und die Elefanten (ich weiß übrigens, dass du dir das mit den buddhistischen Mönchen nur ausgedacht hast). Ach, und eins noch, ein kleiner Rat zu deiner eigenen Sicherheit: Woran erkennt man, dass ein Elefant im Kühlschrank war? An den Fußspuren in der Butter!
    (Schlechte Witze sind doch immer noch die besten.)
    Fergus.
    Ich muss lächeln, als ich die Mail zu Ende gelesen habe, aber dann verschwimmt alles hinter meinen Tränen. Ich dachte eigentlich, noch schlechter als vorhin könne ich mich nicht fühlen. Doch das war ein Irrtum. Wie ich mich in so vielem geirrt habe, geht mir da auf, und ein Schluchzen schnürt mir die Kehle zu.
    Ich starre auf Fergus’ Worte auf meinem Bildschirm, sehe zu, wie sie verschwimmen und zerlaufen wie ein Gemälde aus Wasserfarben im Regen. Mir ist schwindelig, es ist beinahe zu viel für mich. Ich hatte keine Ahnung, dass er so für mich empfindet, dass er mich liebt – LIEBTE , ermahne ich mich streng. Vergangenheitsform. Denn egal, welche Gefühle er für mich hatte, die sind nun weg. Dafür habe ich selbst gesorgt. Plötzlich sehe ich uns wieder auf der Straße stehen, wie er mich angesehen hat, und spüre, wie mein Herz sich zusammenzieht. Er war so ehrlich zu mir, und ich war so un ehrlich. Wie soll er mir das jemals verzeihen?
    Wie soll ich mir das jemals verzeihen?
    Eine einzelne Träne tropft herunter und kullert mir über die Wange. Gefolgt von einer weiteren und noch einer. Ich versuche erst gar nicht, sie aufzuhalten. Denn das könnte ich sowieso nicht.

Fünfunddreißigstes Kapitel
    Ein Flugzeug fliegt vorbei und malt einen weißen Streifen in den ansonsten makellos blauen Himmel. Ich schaue ihm kurz nach und blinzele in die Sonne, dann klappe ich meine Puderdose auf und werfe einen prüfenden Blick in den kleinen Spiegel. Ach du lieber Himmel! Obwohl ich nicht an Wimperntusche und Abdeckstift gespart habe, sehen meine Augen verquollen und blutunterlaufen aus. Ich trage noch ein bisschen roten Lippenstift auf, dann krame ich die Sonnenbrille aus der Tasche und setze sie auf. Sonst kann ich nicht viel tun, ich muss mich einfach dahinter verstecken.
    Es ist der

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